Antibakterielle Resistenz bei Yersinia enterocolitica Stämmen aus verschiedenen Quellen mittels Agardiffusionstest und Bouillon-Mikrodilutionsverfahren
Beschreibung
vor 17 Jahren
ZUSAMMENFASSUNG Die Anwendung antimikrobieller Wirkstoffe in der
Human- und Veterinärmedizin hat zu einer Selektion und Anreicherung
antibakteriell resistenter Mikroorganismen geführt. Die Bedeutung
tierischer Lebensmittel bei der Übertragung von Bakterien auf den
Menschen wurde bereits des öfteren beschrieben. In Europa sind die
meisten Y. enterocolitica-Stämme, die bei humanen Gastroenteritiden
isoliert werden, vom Bioserotyp 4/O:3. Für menschliche Infektionen
stellen symptomlos infizierte Schweine das wichtigste
Erregerreservoir dar, dabei gilt Schweinefleisch als wichtigste
Kontaminationsquelle. In der Literatur wurde bisher nur über eine
Empfindlichkeitsbestimmung von Y. enterocolitica 4/O:3 in
Deutschland berichtet. Aus diesem Grund befasste sich diese Studie
mit dem Resistenzverhalten dieser Bakterien unter Anwendung zweier
unterschiedlicher Methoden. Mittels Agardiffusionsverfahren wurden
200 Stämme (60 humane und 140 porcine) auf die antimikrobiellen
Wirkstoffe Ampicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefotaxim,
Aztreonam, Chloramphenicol, Colistin, Erythromycin, Gentamicin,
Streptomycin, Nalidixinsäure, Ciprofloxacin, Tetracyclin,
Sulphamethoxazol, Sulphamethoxazol/Trimethoprim und Trimethoprim
getestet. Im Anschluss wurden 110 der gleichen Stämme (31 humane
und 79 porcine) mittels Bouillon-Mikrodilutionsverfahren
untersucht. Die im Handel erhältlichen Mikrotiterplatten wurden vom
Nationalen Veterinärinstitut Schwedens bezogen und enthielten die
antimikrobiellen Wirkstoffe Ampicillin, Cefotaxim, Ceftiofur,
Chloramphenicol, Florfenicol, Gentamicin, Kanamycin, Streptomycin,
Nalidixinsäure, Ciprofloxacin, Tetracyclin, Sulfamethoxazol und
Trimethoprim. Mittels Agardiffusionstest wurden gegen fünf
Wirkstoffe Resistenzen ermittelt. 98,0 % der untersuchten Yersinien
waren gegen Ampicillin, 92,5 % gegen Erythromycin, 7,0 % gegen
Streptomycin, 2,0 % gegen Sulphamethoxazol und nur 1 Stamm (0,5 %)
war gegen den Kombinationswirkstoff Sulphamethoxazol/Trimethoprim
resistent. Mittels Mikrodilutionsverfahren wurden bei drei von 13
getesteten Wirkstoffen Resistenzen ermittelt. So waren 97,2 % gegen
Ampicillin, 15,5 % gegen Streptomycin sowie 1 Stamm (0,9 %), aus
einer humanen Stuhlprobe, gegen Sulphamethoxazol resistent. Dieser
Stamm war sowohl mittels Agardiffusions- als auch mittels
Mikrodilutionsverfahren multiresistent. Es konnte kein wesentlicher
Unterschied zwischen den Resistenzergebnissen humaner und porciner
Stämme festgestellt werden. Von den 110 Yersinien waren die
Ergebnisse von 82 Stämmen, mittels Agardiffusions- und
Bouillon-Mikrodilutionsverfahren, übereinstimmend. Bei 28 Y.
enterocolitica-Stämmen wurden unterschiedliche Resultate ermitelt.
In 6 Fällen handelte es sich um größtmögliche Fehler, 4 mal sind
große und 18 mal geringfügige Fehler aufgetreten. Dabei ist bei dem
Vergleich der Ergebnisse der MHK-Wert als der verlässlichere
anzusehen. Aus diesem zuletzt genannten Grund und da die
Mikrodilution im Gegensatz zur Agardiffusion quantitative
Ergebnisse liefert, was für eine effektive Therapie von Bedeutung
ist, sollten Empfindlichkeitsbestimmungen mittels Mikrodilution
durchgeführt werden. Insgesamt betrachtet, zeigen die Ergebnisse
dieser Studie, dass Y. enterocolitica- Stämme 4/O:3 gegenüber den
meisten antibakteriellen Wirkstoffen empfindlich sind und nur
vereinzelt Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe aufweisen.
Des Weiteren ist zu sagen, dass bei Y. enterocolitica-Stämmen
4/O:3, die im süddeutschen Raum isoliert wurden, die
Resistenzsituation zum derzeitigen Zeitpunkt nicht problematisch
ist und mit den Ergebnissen anderer weltweit durchgeführten
Untersuchungen übereinstimmt.
Human- und Veterinärmedizin hat zu einer Selektion und Anreicherung
antibakteriell resistenter Mikroorganismen geführt. Die Bedeutung
tierischer Lebensmittel bei der Übertragung von Bakterien auf den
Menschen wurde bereits des öfteren beschrieben. In Europa sind die
meisten Y. enterocolitica-Stämme, die bei humanen Gastroenteritiden
isoliert werden, vom Bioserotyp 4/O:3. Für menschliche Infektionen
stellen symptomlos infizierte Schweine das wichtigste
Erregerreservoir dar, dabei gilt Schweinefleisch als wichtigste
Kontaminationsquelle. In der Literatur wurde bisher nur über eine
Empfindlichkeitsbestimmung von Y. enterocolitica 4/O:3 in
Deutschland berichtet. Aus diesem Grund befasste sich diese Studie
mit dem Resistenzverhalten dieser Bakterien unter Anwendung zweier
unterschiedlicher Methoden. Mittels Agardiffusionsverfahren wurden
200 Stämme (60 humane und 140 porcine) auf die antimikrobiellen
Wirkstoffe Ampicillin, Amoxicillin/Clavulansäure, Cefotaxim,
Aztreonam, Chloramphenicol, Colistin, Erythromycin, Gentamicin,
Streptomycin, Nalidixinsäure, Ciprofloxacin, Tetracyclin,
Sulphamethoxazol, Sulphamethoxazol/Trimethoprim und Trimethoprim
getestet. Im Anschluss wurden 110 der gleichen Stämme (31 humane
und 79 porcine) mittels Bouillon-Mikrodilutionsverfahren
untersucht. Die im Handel erhältlichen Mikrotiterplatten wurden vom
Nationalen Veterinärinstitut Schwedens bezogen und enthielten die
antimikrobiellen Wirkstoffe Ampicillin, Cefotaxim, Ceftiofur,
Chloramphenicol, Florfenicol, Gentamicin, Kanamycin, Streptomycin,
Nalidixinsäure, Ciprofloxacin, Tetracyclin, Sulfamethoxazol und
Trimethoprim. Mittels Agardiffusionstest wurden gegen fünf
Wirkstoffe Resistenzen ermittelt. 98,0 % der untersuchten Yersinien
waren gegen Ampicillin, 92,5 % gegen Erythromycin, 7,0 % gegen
Streptomycin, 2,0 % gegen Sulphamethoxazol und nur 1 Stamm (0,5 %)
war gegen den Kombinationswirkstoff Sulphamethoxazol/Trimethoprim
resistent. Mittels Mikrodilutionsverfahren wurden bei drei von 13
getesteten Wirkstoffen Resistenzen ermittelt. So waren 97,2 % gegen
Ampicillin, 15,5 % gegen Streptomycin sowie 1 Stamm (0,9 %), aus
einer humanen Stuhlprobe, gegen Sulphamethoxazol resistent. Dieser
Stamm war sowohl mittels Agardiffusions- als auch mittels
Mikrodilutionsverfahren multiresistent. Es konnte kein wesentlicher
Unterschied zwischen den Resistenzergebnissen humaner und porciner
Stämme festgestellt werden. Von den 110 Yersinien waren die
Ergebnisse von 82 Stämmen, mittels Agardiffusions- und
Bouillon-Mikrodilutionsverfahren, übereinstimmend. Bei 28 Y.
enterocolitica-Stämmen wurden unterschiedliche Resultate ermitelt.
In 6 Fällen handelte es sich um größtmögliche Fehler, 4 mal sind
große und 18 mal geringfügige Fehler aufgetreten. Dabei ist bei dem
Vergleich der Ergebnisse der MHK-Wert als der verlässlichere
anzusehen. Aus diesem zuletzt genannten Grund und da die
Mikrodilution im Gegensatz zur Agardiffusion quantitative
Ergebnisse liefert, was für eine effektive Therapie von Bedeutung
ist, sollten Empfindlichkeitsbestimmungen mittels Mikrodilution
durchgeführt werden. Insgesamt betrachtet, zeigen die Ergebnisse
dieser Studie, dass Y. enterocolitica- Stämme 4/O:3 gegenüber den
meisten antibakteriellen Wirkstoffen empfindlich sind und nur
vereinzelt Resistenzen gegen antimikrobielle Wirkstoffe aufweisen.
Des Weiteren ist zu sagen, dass bei Y. enterocolitica-Stämmen
4/O:3, die im süddeutschen Raum isoliert wurden, die
Resistenzsituation zum derzeitigen Zeitpunkt nicht problematisch
ist und mit den Ergebnissen anderer weltweit durchgeführten
Untersuchungen übereinstimmt.
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