Evaluierung des Sandwich-Enzym-Immunassays Platelia Aspergillus zur Aspergillose-Diagnostik bei Psittaziden
Beschreibung
vor 17 Jahren
Der klinische Nutzen des Nachweises von Aspergillus-Galaktomannan
im kommerziell erhältlichen Sandwich-ELISA Platelia Aspergillus
wurde in einer prospektiven Studie an 92 Graupapageien und Amazonen
evaluiert. Das Patientengut wurde unter Heranziehen objektiver
klinischer Kriterien in vier Gruppen abnehmender
Erkrankungswahrscheinlichkeit („gesichert“, „wahrscheinlich“,
„möglich“, „unwahrscheinlich“) eingeteilt. Serumproben der
Papageien wurden im Platelia Aspergillus auf zirkulierendes
Galaktomannan untersucht. Die Auswertung der ermittelten
Probenindices erfolgte vergleichend für abgestufte Schwellenwerte,
um den derzeit vom Hersteller empfohlenen Cut-off-Index von >=
1,5 zu überprüfen. Die Untersuchung ergab folgende
Patienteneinteilung: 16,3 % der Papageien wurden in die Gruppe
klinisch gesicherte Aspergillose, 11 % in die Gruppe klinisch
wahrscheinliche Aspergillose, 44,6 % in die Gruppe klinisch
mögliche Aspergillose und 28,3 % in die Gruppe klinisch
unwahrscheinliche Aspergillose eingestuft. Für den Platelia
Aspergillus wurde unter Annahme des derzeit gebräuchlichen
Cut-off-Indexes von >= 1,5 eine Sensitivität und Spezifität von
26,7 % respektive 100 % ermittelt. Das Herabsetzen des
Cut-off-Indexes auf >= 0,6 führte zu einer Erhöhung der
Sensitivität auf 40 % (+ 13,3 %) bei einer gleich bleibenden
Spezifität von 100 %. Die Ergebnisse des Platelia Aspergillus
sollten stets im Kontext mit der klinischen Diagnostik
interpretiert werden. Schlußfolgernd aus dieser Studie ergibt sich
die Empfehlung, für die Untersuchung von Psittaziden-Seren im
Platelia Aspergillus einen Cut-off-Index von >= 0,6
zugrundezulegen. Dies ermöglicht die Identifizierung möglichst
vieler potenziell an Aspergillose erkrankter Papageien. Das weitere
therapeutische und diagnostische Vorgehen richtet sich nach der
ermittelten Erkrankungswahrscheinlichkeit des Vogelpatienten. Der
Platelia Aspergillus scheint für den Nachweis einer isoliert
respiratorischen Aspergillose ungeeignet. Hohes Potenzial
verspricht der Sandwich-ELISA als Indikator für invasive
Aspergillosen. Die praktische Bedeutung des Platelia Aspergillus
wird in seiner Verwendung als Screening-Verfahren für Aspergillose
bei Psittaziden gesehen.
im kommerziell erhältlichen Sandwich-ELISA Platelia Aspergillus
wurde in einer prospektiven Studie an 92 Graupapageien und Amazonen
evaluiert. Das Patientengut wurde unter Heranziehen objektiver
klinischer Kriterien in vier Gruppen abnehmender
Erkrankungswahrscheinlichkeit („gesichert“, „wahrscheinlich“,
„möglich“, „unwahrscheinlich“) eingeteilt. Serumproben der
Papageien wurden im Platelia Aspergillus auf zirkulierendes
Galaktomannan untersucht. Die Auswertung der ermittelten
Probenindices erfolgte vergleichend für abgestufte Schwellenwerte,
um den derzeit vom Hersteller empfohlenen Cut-off-Index von >=
1,5 zu überprüfen. Die Untersuchung ergab folgende
Patienteneinteilung: 16,3 % der Papageien wurden in die Gruppe
klinisch gesicherte Aspergillose, 11 % in die Gruppe klinisch
wahrscheinliche Aspergillose, 44,6 % in die Gruppe klinisch
mögliche Aspergillose und 28,3 % in die Gruppe klinisch
unwahrscheinliche Aspergillose eingestuft. Für den Platelia
Aspergillus wurde unter Annahme des derzeit gebräuchlichen
Cut-off-Indexes von >= 1,5 eine Sensitivität und Spezifität von
26,7 % respektive 100 % ermittelt. Das Herabsetzen des
Cut-off-Indexes auf >= 0,6 führte zu einer Erhöhung der
Sensitivität auf 40 % (+ 13,3 %) bei einer gleich bleibenden
Spezifität von 100 %. Die Ergebnisse des Platelia Aspergillus
sollten stets im Kontext mit der klinischen Diagnostik
interpretiert werden. Schlußfolgernd aus dieser Studie ergibt sich
die Empfehlung, für die Untersuchung von Psittaziden-Seren im
Platelia Aspergillus einen Cut-off-Index von >= 0,6
zugrundezulegen. Dies ermöglicht die Identifizierung möglichst
vieler potenziell an Aspergillose erkrankter Papageien. Das weitere
therapeutische und diagnostische Vorgehen richtet sich nach der
ermittelten Erkrankungswahrscheinlichkeit des Vogelpatienten. Der
Platelia Aspergillus scheint für den Nachweis einer isoliert
respiratorischen Aspergillose ungeeignet. Hohes Potenzial
verspricht der Sandwich-ELISA als Indikator für invasive
Aspergillosen. Die praktische Bedeutung des Platelia Aspergillus
wird in seiner Verwendung als Screening-Verfahren für Aspergillose
bei Psittaziden gesehen.
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