Zweidimensionales Speckle Tracking im Vergleich zu dopplerbasierten Ultraschallmethoden zur Bestimmung der myokardialen Funktionsparameter Tissue Velocity, Strain Rate und Strain

Zweidimensionales Speckle Tracking im Vergleich zu dopplerbasierten Ultraschallmethoden zur Bestimmung der myokardialen Funktionsparameter Tissue Velocity, Strain Rate und Strain

Beschreibung

vor 17 Jahren
Ultraschalltechnisch können die myokardialen Funktionsparameter
Tissue Velocity, Strain Rate und Strain auf verschiedene Arten
berechnet werden. Es besteht die Möglichkeit, die Parameter mittels
Gewebedoppler zu analysieren. Neue Techniken sind die Methode des
Speckle Tracking und Kombinationen beider Methoden. Der
Gewebedoppler ist in der Human- und beginnend auch in der
Tiermedizin bereits untersucht und etabliert. Limitiert ist diese
Technologie vor allem durch den Winkelfehler und aufwendiges
manuelles Tissue Tracking. Das Speckle Tracking ist
dopplerunabhängig und berechnet die Funktions¬parameter durch die
Bewegung von Graubildpixeln von Bild zu Bild. In der Theorie ist
das Speckle Tracking unabhängig vom Anschallwinkel und das Tracking
erfolgt automatisch. Auch diese neue Untersuchungstechnik beginnt
in der Humanmedizin Fuß zu fassen und wird in klinischen Studien
bereits eingesetzt. Für die Tiermedizin existieren zu dieser
Technologie noch keine Veröffentlichungen. Ziel der Arbeit
„Zweidimensionales Speckle Tracking im Vergleich zu
dopplerbasierten Ultraschallmethoden zur Bestimmung der
myokardialen Funktionsparameter Tissue Velocity, Strain Rate und
Strain beim Hund“ war es, an einer Population von 116 herzgesunden
Hunden verschiedener Rassen (Alter 1 bis 15 Jahre, Gewicht 2 bis 72
kg) Referenzwerte zu erstellen. Gewebegeschwindigkeit, Strain Rate
und Strain wurden mit (1) Speckle Tracking, (2) einer kombinierte
Methode aus Speckle Tracking und Gewebedoppler, (3) einer Methode,
die automatisches Tracking verwendet, jedoch zur Analyse der
Parameter auf Dopplerdaten zurückgreift sowie (4) der
konventionellen Gewebedoppler-Echokardiographie mit manuellem
Tracking evaluiert. Die Datenakquirierung erfolgte mit einem Vivid
7 System, die offline-Analyse mit den Programmen EchoPac Q-Analyse
und EchoPac 2D Strain (Versionen BT 04 und BT 05) der Firma GE
(Horten, Norwegen). Bei der Untersuchung der neuen Methoden – auch
im Vergleich mit der konven¬tionellen Gewebedopplertechnologie –
und bei der Erstellung von Referenz¬werten, wurde auf Mittelwerte
innerhalb von Myokardsegmenten zurückgegriffen. Die verglichenen
Analysemethoden korrelierten gut miteinander, wobei die neuen
Techniken teilweise niedrigere Messwerte als die konventionelle
Gewebe¬dopplertechnologie lieferten. Im Vergleich von
Myokardsegmenten innerhalb einzelner Herzwände zeigte die Tissue
Velocity einen Gradienten von basal nach apikal. Strain Rate und
Strain dagegen waren homogen verteilt. Mit der konventionellen
Gewebedoppler¬technologie konnte diese homogene Verteilung von
Strain Rate und Strain in der Tiermedizin bisher nicht gezeigt
werden. Eine Ursache für die durch den Gewebedoppler ermittelte
inhomogene Verteilung von Strain Rate und Strain kann die
Winkelabhängigkeit der Messungen sein. Das Fehlen eines Gradienten
in Strain Rate und Strain weist darauf hin, dass eine
Winkelabhängigkeit der neuen Methoden nicht vorhanden ist. Im
Vergleich der Herzwände zeigte die rechte Wand mit den neuen
Methoden bei der Messung der meisten Parameter die höchsten Werte.
Die Messung der Parameter in der Einzelwanddarstellung lieferte
aufgrund höherer Bildraten größere Messwerte als im
Vierkammerblick. Einige der Parameter zeigten eine Abhängigkeit von
physiologischen Einfluss¬faktoren wie Alter, Gewicht, Geschlecht,
Rasse und Herzfrequenz. Klinisch relevant war vor allem der
Einfluss des Gewichts. Dies macht die Erstellung von Referenzwerten
für einzelne Gewichtsgruppen notwendig. Die Reproduzierbarkeit des
Speckle Tracking und der Dopplerdatenanalyse mit automatischem
Tracking war für die meisten Parameter gut und teilweise war sie
besser, als mit der konventionellen Gewebedoppleranalyse. Die
kombinierte Analysemethode zeigte eine schlechtere
Reproduzierbarkeit als die anderen Methoden. Diese relativ
schlechte Reproduzierbarkeit der kombinierten Analyse¬methode und
die Tatsache, dass diese Methode teilweise nicht erklärbare, von
den anderen Methoden abweichende Untersuchungsergebnisse lieferte,
lässt sie für den Hund als wenig geeignet erscheinen. Die
vorliegenden Untersuchungsergebnisse können als Grundlage für
weiter¬führende Untersuchungen dienen. Hier sind das Verhalten der
myokardialen Funktionsparameter bei Herzerkrankungen oder der
Einfluss von Medikamenten mögliche Fragestellungen für zukünftige
Studien. Zudem können die erzielten Ergebnisse teilweise in die
Humanmedizin übernommen werden.

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