Einfluss von exogenen Faktoren auf die Wirt-Parasit- Interaktion bei der Drehkrankheit der Salmoniden

Einfluss von exogenen Faktoren auf die Wirt-Parasit- Interaktion bei der Drehkrankheit der Salmoniden

Beschreibung

vor 17 Jahren
Die erfolgreiche Infektion von Tubifex tubifex (Annelida) mit M.
cerebralis (Myxozoa), dem Erreger der Drehkrankheit der Salmoniden,
und die anschließende Entwicklung des Parasiten zur
Triactinomyxon-Sporen im Darmepithel der Oligochaeten werden von
verschiedenen Umweltfaktoren beeinflusst. Geeignete Bedingungen zur
Haltung der Oligochaeten spielen während der Kultivierung im Labor
eine entscheidende Rolle. Ziel dieser Arbeit war es, den Einfluss
des Bodensubstrats und der Futterzusammensetzung auf die
Infektionsdynamik der Oligochaeten und die anschließende
Sporenproduktion zu untersuchen. Einen weiteren Aspekt stellte die
Auswirkung der Parasitose und der Haltungsbedingungen auf die
Entwicklung und Reproduktion der Tubificiden dar. Die mit gleicher
Sporendosis infizierten Oligochaeten wurden in Becken mit Sand,
Schlamm oder einem Gemisch aus Sand und Schlamm als Substrat
gehalten. Unabhängig davon wurden verschiedene
Futterzusammensetzungen auf dem Substrat aus Sand und Schlamm
getestet. Zum Ende des Versuchs wurde das Gesamtgewicht der in den
einzelnen Becken verbliebenen Tubificiden ermittelt, sowie die
Bildung von Kokons in den Becken erfasst. Zur Feststellung der
Infektionsrate, sowie der Prävalenz wurden 20 und 60 Tage nach der
Exposition 20 Oligochaeten entnommen und mittels Histologie und
einer für M. cerebralis spezifischen Polymerase-Kettenreaktion auf
den Infektionserfolg hin untersucht. Die höchste Infektionsrate
zeigten die im Schlamm gehaltenen Oligochaeten, gefolgt von
denjenigen in den Sandbecken. Jedoch stellte sich heraus, dass Sand
als Bodengrund für die Haltung der Tubificiden weniger geeignet
ist; ein Gemisch aus Sand und Schlamm führte zu einem deutlich
besseren Ergebnis. Bei der quantitativen Sporenerfassung erwies
sich der Schlamm als am besten geeignetes Substrat für die Haltung
der Tubificiden und somit die Entwicklung der Parasiten unter
Laborbedingungen. Im Futterversuch führten die kommerziellen
Zierfisch-Futtermittel zur besten Sporenproduktion, während frisch
zubereitete Futtermischungen aus Fisch oder Salat sich als weniger
geeignet erwiesen. Am Ende der Versuchsreihe war das Gewicht der
verbliebenen Oligochaeten in den Schlammbecken im Vergleich zum
Versuchsbeginn nur leicht vermindert. Des Weiteren war die
Produktion von Kokons in diesen Becken sehr hoch. In den Sandbecken
hingegen war nur ein Siebtel der Tiere nach dem Versuch vorhanden
und es waren keine Kokons zu finden. Zusammenfassend kann gesagt
werden, dass Schlamm als Substrat und kommerzielle
Zierfisch-Futtermittel für die Ernährung der Tubificiden unter
Laborbedingungen vorzuziehen sind um die höchste Sporenproduktion
zu erreichen.

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