Auswirkung einer Isofluran-Inhalationsnarkose auf den Kastrationsstress und die postoperativen Kastrationsschmerzen von Ferkeln
Beschreibung
vor 17 Jahren
Die Kastration von Saugferkeln erfolgt in Deutschland bis zum 7.
Lebenstag ohne Betäubung. Dieser Eingriff stellt bei Neugeborenen
einen schmerzhaften Eingriff dar. In der vorliegenden Untersuchung
wurde die Isofluran-Narkose als mögliche Alternative zur
betäubungslosen Kastration überprüft. Als Parameter wurde für die
Beurteilung des Kastrationsschmerzes die Kortisolkonzentration im
Serum sowie als Parameter für die Beurteilung des Stresses die
Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen im Plasma bestimmt. Die
Kastration der Tiere erfolgte mit und ohne Anästhesie in einem
Alter von fünf Tagen. Ein Teil der in Narkose kastrierten Tiere
bekam zusätzlich das nichtsteroidale Antiphlogistikum Meloxicam
appliziert. Zur Kontrolle wurden die Tiere von zwei der fünf
Versuchsgruppen nur mit bzw. ohne Narkose fixiert, jedoch nicht
kastriert. Die Kortisolkonzentrationen vor der Kastration wurden
mit den Konzentrationen 30 Minuten, eine, vier und 24 Stunden nach
der Kastration und zu verschiedenen Blutentnahmezeitpunkten
zwischen den einzelnen Gruppen verglichen. Die Noradrenalin- und
Adrenalinkonzentrationen wurden 10 Minuten vor der
Fixation/Kastration und unmittelbar nach der Fixation/Kastration
ermittelt. Diese von den unterschiedlichen Blutentnahmen stammenden
Konzentrationen wurden wiederum innerhalb den Gruppen sowie
zwischen den Gruppen verglichen. Die Serum-Kortisolwerte stiegen
bei betäubungsloser Kastration ebenso wie bei Kastration in
Isofluran-Narkose signifikant zum Basalwert an. Die Werte dieser
Tiere waren signifikant höher als die Kortisolwerte der Tiere, die
nur fixiert oder unter Narkose fixiert wurden. Bei Tieren, denen
zusätzlich zu der Anästhesie ein NSAID appliziert wurde, waren die
Kortisolwerte nach der Kastration signifikant niedriger als bei mit
und ohne Anästhesie kastrierten Tieren ohne verabreichtes NSAID.
Die Katecholaminkonzentrationen stiegen durch die alleinige
Fixation oder Kastration ohne Narkose signifikant an. Die
Noradrenalinkonzentrationen der ohne Anästhesie kastrierten Tiere
und der ohne Anästhesie fixierten Tiere unterschieden sich im
Gegensatz zu den Adrenalinkonzentrationen nicht signifikant nach
der Fixation/Kastration. Dagegen wurden für die fixierten Tiere als
auch für die kastrierten Tiere nach der Fixation/Kastration unter
Narkose signifikant geringere Katecholaminkonzentrationen ermittelt
als bei der Blutentnahme vor der Narkose. Es existierten keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Katecholaminkonzentrationen
der in Narkose fixierten Tiere und der in Narkose kastrierten
Tiere. Diese Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Kastration als auch
die Fixation ohne Narkose eine erhebliche Stressbelastung für die
Tiere darstellte. Durch die Isofluran-Narkose wurde die
Katecholaminausschüttung aufgrund der Fixation bzw. Kastration
wesentlich verringert. Somit war die Narkose, insbesondere die
häufig mit Abwehrbewegungen einhergehende Narkoseeinleitung, für
die Ferkel keine Stresssituation. Die in Narkose kastrierten Tiere
wiesen identische Katecholaminwerte auf wie die in Narkose
fixierten Tiere. Dadurch kann angenommen werden, dass für die Tiere
die Kastration in Narkose keine Stressbelastung darstellte. Der
signifikante Anstieg der Kortisolwerte der mit und ohne Anästhesie
kastrierten Ferkel im Vergleich zu den fixierten nicht kastrierten
Tieren kann durch den Kastrationsschmerz erklärt werden. Daraus
kann gefolgert werden, dass eine Kastration mit Inhalationsnarkose
zu vergleichbaren Schmerzen nach der Kastration wie eine Kastration
ohne Narkose führte. Die postoperativen Kastrationsschmerzen
konnten nur durch die zusätzliche Applikation des NSAIDs
signifikant reduziert werden. Die Kastration unter
Isofluran-Narkose vermeidet eine Stressbelastung der Ferkel während
der Kastration, sie verringert jedoch nicht die postoperativen
Kastrationsschmerzen.
Lebenstag ohne Betäubung. Dieser Eingriff stellt bei Neugeborenen
einen schmerzhaften Eingriff dar. In der vorliegenden Untersuchung
wurde die Isofluran-Narkose als mögliche Alternative zur
betäubungslosen Kastration überprüft. Als Parameter wurde für die
Beurteilung des Kastrationsschmerzes die Kortisolkonzentration im
Serum sowie als Parameter für die Beurteilung des Stresses die
Noradrenalin- und Adrenalinkonzentrationen im Plasma bestimmt. Die
Kastration der Tiere erfolgte mit und ohne Anästhesie in einem
Alter von fünf Tagen. Ein Teil der in Narkose kastrierten Tiere
bekam zusätzlich das nichtsteroidale Antiphlogistikum Meloxicam
appliziert. Zur Kontrolle wurden die Tiere von zwei der fünf
Versuchsgruppen nur mit bzw. ohne Narkose fixiert, jedoch nicht
kastriert. Die Kortisolkonzentrationen vor der Kastration wurden
mit den Konzentrationen 30 Minuten, eine, vier und 24 Stunden nach
der Kastration und zu verschiedenen Blutentnahmezeitpunkten
zwischen den einzelnen Gruppen verglichen. Die Noradrenalin- und
Adrenalinkonzentrationen wurden 10 Minuten vor der
Fixation/Kastration und unmittelbar nach der Fixation/Kastration
ermittelt. Diese von den unterschiedlichen Blutentnahmen stammenden
Konzentrationen wurden wiederum innerhalb den Gruppen sowie
zwischen den Gruppen verglichen. Die Serum-Kortisolwerte stiegen
bei betäubungsloser Kastration ebenso wie bei Kastration in
Isofluran-Narkose signifikant zum Basalwert an. Die Werte dieser
Tiere waren signifikant höher als die Kortisolwerte der Tiere, die
nur fixiert oder unter Narkose fixiert wurden. Bei Tieren, denen
zusätzlich zu der Anästhesie ein NSAID appliziert wurde, waren die
Kortisolwerte nach der Kastration signifikant niedriger als bei mit
und ohne Anästhesie kastrierten Tieren ohne verabreichtes NSAID.
Die Katecholaminkonzentrationen stiegen durch die alleinige
Fixation oder Kastration ohne Narkose signifikant an. Die
Noradrenalinkonzentrationen der ohne Anästhesie kastrierten Tiere
und der ohne Anästhesie fixierten Tiere unterschieden sich im
Gegensatz zu den Adrenalinkonzentrationen nicht signifikant nach
der Fixation/Kastration. Dagegen wurden für die fixierten Tiere als
auch für die kastrierten Tiere nach der Fixation/Kastration unter
Narkose signifikant geringere Katecholaminkonzentrationen ermittelt
als bei der Blutentnahme vor der Narkose. Es existierten keine
signifikanten Unterschiede zwischen den Katecholaminkonzentrationen
der in Narkose fixierten Tiere und der in Narkose kastrierten
Tiere. Diese Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Kastration als auch
die Fixation ohne Narkose eine erhebliche Stressbelastung für die
Tiere darstellte. Durch die Isofluran-Narkose wurde die
Katecholaminausschüttung aufgrund der Fixation bzw. Kastration
wesentlich verringert. Somit war die Narkose, insbesondere die
häufig mit Abwehrbewegungen einhergehende Narkoseeinleitung, für
die Ferkel keine Stresssituation. Die in Narkose kastrierten Tiere
wiesen identische Katecholaminwerte auf wie die in Narkose
fixierten Tiere. Dadurch kann angenommen werden, dass für die Tiere
die Kastration in Narkose keine Stressbelastung darstellte. Der
signifikante Anstieg der Kortisolwerte der mit und ohne Anästhesie
kastrierten Ferkel im Vergleich zu den fixierten nicht kastrierten
Tieren kann durch den Kastrationsschmerz erklärt werden. Daraus
kann gefolgert werden, dass eine Kastration mit Inhalationsnarkose
zu vergleichbaren Schmerzen nach der Kastration wie eine Kastration
ohne Narkose führte. Die postoperativen Kastrationsschmerzen
konnten nur durch die zusätzliche Applikation des NSAIDs
signifikant reduziert werden. Die Kastration unter
Isofluran-Narkose vermeidet eine Stressbelastung der Ferkel während
der Kastration, sie verringert jedoch nicht die postoperativen
Kastrationsschmerzen.
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