Dynamische Positionsmessung des Klauenbeins am 3-D-Computermodell der Klauen von Milchkühen mit unterschiedlicher Laktationszahl
Beschreibung
vor 17 Jahren
Ziel dieser Arbeit war es, durch die Etablierung einer Methode zur
Messung des Abstands zwischen Klauenbeinober- und
Hornschuhinnenfläche am 3DComputermodell, Aussagen über die Lage
des Klauenbeins unter verschiedenen Lastbedingungen machen zu
können. Der Einfluss von steigendem Alter und zunehmender Anzahl an
Abkalbungen und Laktationen auf die Lage des Klauenbeins und seine
Lageveränderungen unter Belastung sollte untersucht werden. Für die
Untersuchungen dieser Arbeit herangezogen wurden jeweils ein
Vorder- und ein Hinterfuß von 41 Kühen der Rassen Deutsches
Braunvieh und Deutsches Fleckvieh. Ausgewählt wurden die Tiere nach
der Anzahl der Abkalbungen und Laktationen. Nach diesem
Gesichtspunkt wurden sie in vier Untersuchungsgruppen (nullipare
Tiere, primipare Tiere, multipare Tiere mit 2 bis 4 Abkalbungen,
multipare Tiere mit 5 und mehr Abkalbungen) eingeteilt. Nach
makroskopischer Beurteilung des Pflege- und Gesundheitszustands und
einer funktionellen Klauenpflege wurden die Klauen im unbelasteten
und belasteten Zustand computertomographisch untersucht. Anhand der
Schnittbilder wurde eine 3-D-Rekonstruktion von Klauenbein und
Hornschuh vorgenommen und der minimale Abstand zwischen Klauenbein-
und Hornschuh am 3-D-Modell bestimmt. Mit Hilfe eines Rasters von
Messpunkten wurden die Abstände an definierten und reproduzierbaren
Stellen gemessen. Im unbelasteten Zustand ist der Abstand im
apikalen Bereich der Sohlenfläche am geringsten und steigt in
palmarer/plantarer Richtung an. Dies ist bedingt durch die
Ausbildung einer zunehmend dicker werdenden Polsterschicht in der
Ballenunterhaut. Am Tuberculum flexorium wird der Abstand von
abaxial nach axial geringer. Dorsal am Klauenbeinrücken steigt er
von der Klauenbeinspitze zum Processus extensorius an. An der
abaxialen und axialen Wandfläche wird der Abstand in
palmarer/plantarer Richtung größer. Die Außenklaue der
Hintergliedmaßen hat an den meisten Messpunkten einen signifikant
größeren Abstand als die Innenklaue. Mit zunehmendem Alter und
steigender Nutzungsdauer wird der Abstand vor allem an der
Sohlenfläche signifikant geringer. Grund ist vermutlich eine
Klauenbeinsenkung durch morphologische Veränderungen im
Klauenbeinträger der Wandlederhaut und im Stoßdämpfungsapparat der
Ballenunterhaut Signifikante Änderungen des Abstands zwischen
unbelastetem und belastetem Zustand vollziehen sich im Bereich der
Sohle: Das Klauenbein senkt sich unter Belastung in Richtung
Sohlenfläche ab. Die abaxiale und axiale Wandfläche und der
Klauenbeinrücken zeigen nur geringe Abstandsveränderungen. Im
apikalen Sohlenbereich kommt es bei den multiparen Tieren zu einem
prozentual teils signifikant stärkeren Absinken unter Belastung im
Vergleich zu den nulli- und primiparen Tieren. Hier wird die
einwirkende Druckkraft hauptsächlich über den Blättchenapparat der
Wandlederhaut transformiert. Bei den älteren Tieren ist es
wahrscheinlich durch hormonelle Einflüsse um den Zeitpunkt der
Abkalbung und durch Störungen der Lederhautdurchblutung im Sinne
einer Reheerkrankung zu morphologischen Veränderungen des
Aufhängeapparats gekommen. Nach palmar/plantar erfolgt wegen des
schmaler werdenden Blättchenapparates in physiologischer Weise eine
zunehmende Dämpfung der Kraft über die Polstereinrichtung der
Ballenunterhaut. Die Einsinktiefen nehmen an der Sohle in Richtung
Tuberculum flexorium zu und erreichen dort abaxial absolut und
prozentual die größten Werte. Bei den nulli- und primiparen Tieren
sind die Einsinktiefen großteils signifikant größer als bei den
multiparen. Grund ist eine zunehmend dünnere Gewebeschicht zwischen
Klauenbein und Hornschuh durch Absenkung des Klauenbeins und
Änderungen in der Morphologie der Polstereinrichtungen. Während die
Klauen der Vordergliedmaßen eher gleichmäßig einsinken, ist die
Abstandsänderung der stärker belasteten Außenklauen der
Hintergliedmaßen größer als die der Innenklauen. Außerdem sinken
die Außenklauen der Hintergliedmaßen am Tuberculum flexorium
unabhängig von Alter und Nutzungsdauer abaxial mehr ein als axial.
Axial unterstützt das bradytrophe distale Zwischenzehenband die
Aufhängung des Klauenbeins und kann der stärkeren Belastung der
Außenklaue offensichtlich besser standhalten als die abaxiale
Aufhängung über die Wandlederhaut. Durch die Klauenbeinsenkung bei
älteren multiparen Tieren und durch eine anzunehmende
Verschlechterung der Dämpfungseigenschaften der
Polstereinrichtungen der Ballenunterhaut steigt das Risiko für
Erkrankungen wie Sohlengeschwüre.
Messung des Abstands zwischen Klauenbeinober- und
Hornschuhinnenfläche am 3DComputermodell, Aussagen über die Lage
des Klauenbeins unter verschiedenen Lastbedingungen machen zu
können. Der Einfluss von steigendem Alter und zunehmender Anzahl an
Abkalbungen und Laktationen auf die Lage des Klauenbeins und seine
Lageveränderungen unter Belastung sollte untersucht werden. Für die
Untersuchungen dieser Arbeit herangezogen wurden jeweils ein
Vorder- und ein Hinterfuß von 41 Kühen der Rassen Deutsches
Braunvieh und Deutsches Fleckvieh. Ausgewählt wurden die Tiere nach
der Anzahl der Abkalbungen und Laktationen. Nach diesem
Gesichtspunkt wurden sie in vier Untersuchungsgruppen (nullipare
Tiere, primipare Tiere, multipare Tiere mit 2 bis 4 Abkalbungen,
multipare Tiere mit 5 und mehr Abkalbungen) eingeteilt. Nach
makroskopischer Beurteilung des Pflege- und Gesundheitszustands und
einer funktionellen Klauenpflege wurden die Klauen im unbelasteten
und belasteten Zustand computertomographisch untersucht. Anhand der
Schnittbilder wurde eine 3-D-Rekonstruktion von Klauenbein und
Hornschuh vorgenommen und der minimale Abstand zwischen Klauenbein-
und Hornschuh am 3-D-Modell bestimmt. Mit Hilfe eines Rasters von
Messpunkten wurden die Abstände an definierten und reproduzierbaren
Stellen gemessen. Im unbelasteten Zustand ist der Abstand im
apikalen Bereich der Sohlenfläche am geringsten und steigt in
palmarer/plantarer Richtung an. Dies ist bedingt durch die
Ausbildung einer zunehmend dicker werdenden Polsterschicht in der
Ballenunterhaut. Am Tuberculum flexorium wird der Abstand von
abaxial nach axial geringer. Dorsal am Klauenbeinrücken steigt er
von der Klauenbeinspitze zum Processus extensorius an. An der
abaxialen und axialen Wandfläche wird der Abstand in
palmarer/plantarer Richtung größer. Die Außenklaue der
Hintergliedmaßen hat an den meisten Messpunkten einen signifikant
größeren Abstand als die Innenklaue. Mit zunehmendem Alter und
steigender Nutzungsdauer wird der Abstand vor allem an der
Sohlenfläche signifikant geringer. Grund ist vermutlich eine
Klauenbeinsenkung durch morphologische Veränderungen im
Klauenbeinträger der Wandlederhaut und im Stoßdämpfungsapparat der
Ballenunterhaut Signifikante Änderungen des Abstands zwischen
unbelastetem und belastetem Zustand vollziehen sich im Bereich der
Sohle: Das Klauenbein senkt sich unter Belastung in Richtung
Sohlenfläche ab. Die abaxiale und axiale Wandfläche und der
Klauenbeinrücken zeigen nur geringe Abstandsveränderungen. Im
apikalen Sohlenbereich kommt es bei den multiparen Tieren zu einem
prozentual teils signifikant stärkeren Absinken unter Belastung im
Vergleich zu den nulli- und primiparen Tieren. Hier wird die
einwirkende Druckkraft hauptsächlich über den Blättchenapparat der
Wandlederhaut transformiert. Bei den älteren Tieren ist es
wahrscheinlich durch hormonelle Einflüsse um den Zeitpunkt der
Abkalbung und durch Störungen der Lederhautdurchblutung im Sinne
einer Reheerkrankung zu morphologischen Veränderungen des
Aufhängeapparats gekommen. Nach palmar/plantar erfolgt wegen des
schmaler werdenden Blättchenapparates in physiologischer Weise eine
zunehmende Dämpfung der Kraft über die Polstereinrichtung der
Ballenunterhaut. Die Einsinktiefen nehmen an der Sohle in Richtung
Tuberculum flexorium zu und erreichen dort abaxial absolut und
prozentual die größten Werte. Bei den nulli- und primiparen Tieren
sind die Einsinktiefen großteils signifikant größer als bei den
multiparen. Grund ist eine zunehmend dünnere Gewebeschicht zwischen
Klauenbein und Hornschuh durch Absenkung des Klauenbeins und
Änderungen in der Morphologie der Polstereinrichtungen. Während die
Klauen der Vordergliedmaßen eher gleichmäßig einsinken, ist die
Abstandsänderung der stärker belasteten Außenklauen der
Hintergliedmaßen größer als die der Innenklauen. Außerdem sinken
die Außenklauen der Hintergliedmaßen am Tuberculum flexorium
unabhängig von Alter und Nutzungsdauer abaxial mehr ein als axial.
Axial unterstützt das bradytrophe distale Zwischenzehenband die
Aufhängung des Klauenbeins und kann der stärkeren Belastung der
Außenklaue offensichtlich besser standhalten als die abaxiale
Aufhängung über die Wandlederhaut. Durch die Klauenbeinsenkung bei
älteren multiparen Tieren und durch eine anzunehmende
Verschlechterung der Dämpfungseigenschaften der
Polstereinrichtungen der Ballenunterhaut steigt das Risiko für
Erkrankungen wie Sohlengeschwüre.
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