Untersuchungen zur Energieverdaulichkeit und dem Energiebedarf wachsender Hunde in Abhängigkeit von Rasse und Calciumversorgung

Untersuchungen zur Energieverdaulichkeit und dem Energiebedarf wachsender Hunde in Abhängigkeit von Rasse und Calciumversorgung

Beschreibung

vor 16 Jahren
In der vorliegenden Arbeit wurden Futter- und Kotproben aus einem
Aufzuchtversuch mit insgesamt 30 Beagles und 44
Foxhound-Boxer-Labrador(FBI)-Kreuzungen von der 6. bis zur 28.
Lebenswoche auf ihren Bruttoenergie- und Nährstoffgehalt
(Bombenkalorimetrie, Weender Analyse) analysiert und ausgewertet.
Das Wachstum der Welpen war in dem Fütterungsversuch durch
Anpassung der Futtermenge so gesteuert worden, dass alle Welpen
nahezu entsprechend der Empfehlungen (MEYER und ZENTEK 1998, 2001)
für die jeweiligen Rassen an Gewicht zunahmen, wobei die
Futteraufnahme registriert wurde. Das Futter bestand zu 60% aus
Pansen, 39% aus Reis und 1% aus Cellulose, wobei jede Charge auf
ihren Nährstoffgehalt analysiert wurde. Die Welpen erhielten
Calcium (Ca) entweder entsprechend der Empfehlungen (MEYER und
ZENTEK 1998, 2001) oder aber das Dreifache des empfohlenen Bedarfs
pro kg Körpermasse (KM). Alle anderen Nährstoffe wurden
bedarfsdeckend zugeführt. Die Kotproben entstammten
Verdauungsversuchen (5-7 Tage vollständige Kotsammlung) in den
Wochen 12, 18 und 24. Berechnet wurde die scheinbare Verdaulichkeit
der Energie und der Rohnährstoffe, der Gehalt an Umsetzbarer
Energie (ME) im Futter (Stickstoff-korrigierte Verdauliche Energie)
und die ME-Aufnahme der Welpen. Die scheinbare Verdaulichkeit der
Energie und der Rohnährstoffe Protein, Fett sowie N-Freie
Extraktstoffe zeigte keinen Alterseffekt. Hohe Calciumaufnahmen
reduzierten dagegen die Verdaulichkeiten. Dieser Effekt war bei den
FBIs besonders ausgeprägt. Die Energieaufnahme lag bei den Beagles
während der gesamten Versuchsdauer zwischen 0,77 ± 0,14 MJ ME/kg
KM^0,75 (Ca-Überversorgung, 6.-8. Woche; n = 20) und 0,93 ± 0,11 MJ
ME/kg KM^0,75 (bedarfsdeckende Ca-Versorgung, 12.-14. Woche, n =
10). Von der 6. bis zur 16. Lebenswoche war ein leichter Anstieg zu
verzeichnen, danach zeigte sich ein geringfügiger Abfall. Die
Energieaufnahme bei den FBIs war signifikant höher als bei den
Beagles. Sie betrug zwischen 0,84 ± 0,05 MJ ME/kg KM^0,75
(Ca-Überversorgung, 12.-14. Woche, n = 23) und 1,02 ± 0,16 MJ ME/kg
KM^0,75 (bedarfsdeckende Ca-Versorgung, 6.-8. Woche, n = 15). Ein
Effekt des Lebensalters war während dieses Zeitraumes nicht
feststellbar. Ausgedrückt als Vielfaches des Erhaltungsbedarfs von
0,55 MJ ME/kg KM^0,75 benötigten die Beagles im Mittel etwa das
1,5-fache und die FBIs das 1,7fache des Erhaltungsbedarfs. Dies
steht im Widerspruch zu den Bedarfsberechnungen des NRC (2006)
wonach der Energiebedarf wachsender Welpen ausgedrückt als
Vielfaches des Erhaltungsbedarfs von etwa dem Doppelten in einer
nicht-linearen Funktion bis zum Ende des Wachstums allmählich auf
den einfachen Erhaltungsbedarf absinkt. Die Empfehlungen zur
Energieversorgung müssen daher vor allem zu Beginn des Wachstums
nach unten korrigiert werden. Bei Zuteilung des Ca pro kg KM
entsprechend der Vorgaben von MEYER und ZENTEK (2001) (NC-Gruppen)
und einer Steuerung des Wachstums durch angepasste Energiezuteilung
bewegte sich die Ca/ME-Relation bei den Beagles zwischen 0,51 ±
0,15 g/MJ ME (22.-24. Woche, n = 10) und 0,71 ± 0,29 g/MJ ME
(12.-14. Woche), bei den FBIs zwischen 0,57 ± 0,07 g/MJ ME (20.-22.
Woche, n = 15) und 0,80 ± 0,17 g/MJ ME (10.-12. Woche).

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