Sonographische Untersuchung der abdominalen Organe beim Kaninchen

Sonographische Untersuchung der abdominalen Organe beim Kaninchen

Beschreibung

vor 16 Jahren
Zwergkaninchen sind nach Hund und Katze das häufigste als
Gesellschaftstier gehaltene Säugetier in deutschen Haushalten.
Dementsprechend ist der Anspruch an die tierärztliche Versorgung in
den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Während als Grundlage
für die röntgenologische Untersuchung systematische Referenzdaten
und –bilder für den Einsatz beim Kaninchen vorliegen, fehlen
Arbeiten zur sonographischen Anatomie beim Zwergkaninchen bisher
weitgehend. Ziel dieser Arbeit war daher systematisch die Grundlage
für eine profunde abdominale Sonographie beim Kaninchen zu
erarbeiten. Für die Arbeit standen 63 Zwergkaninchen beiderlei
Geschlechts aus privater Heimtierhaltung zur Verfügung.
Durchgeführt wurden die Untersuchungen mit einem hochauflösenden
Ultraschallsystem vom Typ „Sonoline Elegra“ (Siemens, Erlangen)
ausgestattet mit einer 6-13-MHz-Linearsonde. Alle Tiere ließen sich
problemlos und ohne Sedation bei nur leichter manueller Fixation in
Rückenlage untersuchen. Als unbedingte Voraussetzung für eine gute
Bilddarstellung erwies sich aber eine sorgfältig ausgeführte Rasur.
Trotz des sehr voluminösen und einen großen Teil der Bauchhöhle
ausfüllenden Blinddarms sowie des meist stark mit Futter gefüllten
Magens waren in der Regel alle abdominalen Organe sonographisch
sehr gut auffindbar und in Standardebenen darstellbar. Eine
Ausnahme bildete das in keinem Fall detektierte Pankreas und die
Milz. Die sehr eng dem Magen anliegende Milz wurde bei den meisten
untersuchten Kaninchen von Dünndarmschlingen verdeckt, die zwischen
Milz und linker Bauchwand lagen. Nur bei wenigen Einzeltieren lag
die Milz direkt der Bauchwand an und konnte dann sonographisch
dargestellt werden. Die sehr konstanten Lageverhältnisse von
Blinddarm und Kolon ermöglichte die genaue anatomische Zuordnung
ihrer einzelnen Schlingen im sonographischen Bild. Dargestellt
werden konnten aber immer nur ihre der Bauchwand anliegenden
Wandabschnitte. Die übrigen Wandabschnitte entzogen sich im
Schallschatten der Ingesta liegend der sonographischen
Untersuchung. Die sonographische Untersuchung des Abdomens erwies
sich beim Zwergkaninchen insgesamt betrachtet als relativ leicht
und gut durchführbar. Ihr Einsatz in der klinischen Diagnostik als
ergänzendes bildgebendes Verfahren neben der Röntgenuntersuchung
kann daher nur empfohlen werden.

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