Sonographische, echokardiographische und labordiagnostische Parameter bei gesunden euthyreoten Katzen und hyperthyreoten Katzen sowie bei Katzen mit nichtthyreoidalen Krankheiten

Sonographische, echokardiographische und labordiagnostische Parameter bei gesunden euthyreoten Katzen und hyperthyreoten Katzen sowie bei Katzen mit nichtthyreoidalen Krankheiten

Beschreibung

vor 16 Jahren
Nach Vorbericht und klinischer Untersuchung wurden bei 121 Katzen
eine Sonographie der Schilddrüse und eine Doppleruntersuchung der
A. carotis communis durchgeführt sowie Blutproben für die
Bestimmung von Blutbild, Organprofil, Elektrolyten und
T4-Konzentration entnommen. Bei 79 dieser Tiere wurde zusätzlich
eine echokardiographische Untersuchung durchgeführt. Basie-rend auf
klinischen und labordiagnostischen Ergebnissen erfolgte eine
Einteilung in die drei Untersuchungsgruppen gesunde Tiere (n = 63),
hyperthyreote Katzen (n = 17) und Tiere mit nichtthyreoidalen
Krankheiten (n = 41). Beim Vergleich der labordiagnostischen
Parameter konnten bei den hyperthyreoten Tieren die aus der
Literatur bekannten Veränderungen bestätigt werden. Dabei erwiesen
sich die beiden Leberenzyme ALT und AP mit regelmäßig moderat
erhöhten Aktivitäten als sensitive, wenn auch unspezifische
Parameter, während nur unzuverlässige Veränderungen anderer
Parameter festzustellen waren. Die Tiere der Rasse Maine Coon
unterschieden sich sowohl in den echokardio- graphischen als auch
den dopplersonographischen Parametern signifikant von anderen
Rassen und wurden deshalb nicht in diesen Vergleich einbezogen. Bei
den hyperthyreoten Katzen konnten echokardiographische
Veränderungen im Sinne einer hypertrophen Kardiomyopathie
festgestellt werden, die jedoch wie in der Literatur beschrieben
nur gering ausgeprägt und in der Regel nicht von kongestiver
Herzinsuffizienz begleitet waren. Die bekannten hämodynamischen
Veränderungen bei feliner Hyperthyreose konnten anhand signifikant
höherer Herzfrequenzen und Geschwindigkeiten bei
Doppleruntersuchung der A. carotis communis dargestellt werden.
Dies traf jedoch vor allem auf Katzen mit isolierter Hyperthyreose
zu, während hyperthyreote Tiere mit zusätzlichen nichtthyreoidalen
Krankheiten dopplersonographisch nur selten von gesunden Katzen zu
unterscheiden waren. Bei Sonographie der Schilddrüse wurde als
Größenmaß der einfach zu bestimmende und wenig fehlerbehaftete
funktionelle Querschnitt bestimmt, der sich durch Addition der
Flächen beider Schilddrüsenlappen an Stelle des größten
Querschnitts errechnet. Als Referenzwert für unveränderte
Schilddrüsen wurde ein funktioneller Querschnitt von 6,4 bis 16,8
mm2 ermittelt. Sowohl funktioneller Querschnitt als auch Echotextur
der Schilddrüse und besonders deren Kombination erwiesen sich als
geeignete Verfahren zur Diagnose der felinen Hyperthyreose. Beim
Vergleich der sonographischen und labordiagnostischen Befunde
zeigten alle Katzen mit sonographisch unveränderten Schilddrüsen
T4-Konzentrationen im Referenzbereich, während bei Werten im
fraglichen Bereich immer bereits Schilddrüsenveränderungen
nachweisbar waren. Somit sind die sonographischen Kategorien Kat0
und Kat1 nicht mit einer Hyperthyreose vereinbar, Kat2 und Kat3
sind als Übergangsform zu betrachten, wobei eine Hyperthyreose
bereits möglich ist, bei Kat4 und Kat5 dagegen liegt entweder ein
seltenes funktionell nicht aktives Schilddrüsenkarzinom oder mit
hoher Wahrscheinlichkeit eine Hyperthyreose vor. Bei "okkulter
Hyperthyreose", die entweder ein Frühstadium oder eine milde Form
der Krankheit darstellt oder sich durch Kombination von
Hyperthyreose und zusätzlicher nichtthyreoidaler Krankheit
auszeichnet, sind häufig keine typischen Veränderungen vorhanden
und eine eindeutige Diagnose ist nicht möglich. Gerade in diesen
fraglichen Fällen erwies sich die Sonographie als wertvolle
Ergänzung, da durch Kombination der klinischen, sonographischen und
labordiagnostischen Befunde die feline Hyperthyreose trotz nicht
eindeutiger T4-Konzentrationen dennoch bei den meisten Patienten
diagnostiziert werden konnte.

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