Wohin gehst du?

Wohin gehst du?

6 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Die Richtung ist entscheidend, nicht die Geschwindigkeit.


Wohin gehst du? Eine der wichtigsten Fragen, die wir uns stellen
dürfen. In unserem Arbeitsalltag sind wir es gewohnt schnell zu
arbeiten. Wir sind darauf konditioniert möglichst viele Aufgaben
in möglichst kurzer Zeit zu erledigen. Es fühlt sich gut an, wenn
wir gleich am Morgen alle 75 Mails aus dem Outlook abgearbeitet
haben und einen Haken dahinter setzen können und wenn der
virtuelle Stapel an Arbeit kleiner wird. Da aber immer neue
Aufgaben dazukommen und die Arbeit nie wirklich endet, entsteht
in uns das Gefühl, wir müssen uns schneller bewegen, damit wir
fertig werden. Und so geben wir entsprechend Gas.


Was wir aber oft nicht bedenken ist, dass für unsere
Zielerreichung nicht die Geschwindigkeit ausschlaggebend ist.
Denn auch wenn wir schneller sind als alle anderen um uns herum,
bringt es gar nichts, wenn die Richtung, in die wir laufen, nicht
stimmt.
Wenn wir beispielsweise einen Schwerverletzten mit 240 km/h ins
Krankenhaus transportieren, sind wir super schnell unterwegs. Die
Geschwindigkeit hilft aber nichts, wenn wir uns vom Krankenhaus
immer weiter wegbewegen.


Wie oft rasen wir mit 240 km/h durch den Alltag. Wir hetzen von
einer Aufgabe zur nächsten. Ein Meeting jagt das andere. Hier
noch ein kurzes Gespräch im Flur und da noch ein Anruf.
Zwischendurch einen Schluck Kaffee, während man noch schnell das
Protokoll der letzten Sitzung durchliest, um festzustellen, dass
man bis zur nächsten Sitzung noch drei Dinge erledigen
muss.
Aber wohin bewegen wir uns eigentlich in diesem Tempo?
Was ist das Ziel? Was ist das Ziel für heute? Was ist das Ziel
für die nächsten Monate und was ist das eigentliche Ziel für
unser Leben?


Nicht selten verlieren wir in der ganzen Hetze völlig die
Orientierung. Wir wissen nicht wirklich wohin wir wollen und wir
wissen oft auch nicht, wo wir gerade auf dem Weg zu unserem
Lebensziel wirklich stehen.


Wenn wir wirklich dort ankommen wollen, wo unser inneres Ziel
ist, dürfen wir aus unserem Alltag das Tempo rausnehmen.
Nicht noch schneller, sondern langsamer. Auch wenn es sich
unlogisch anfühlt und uns innerlich völlig widerstrebt. Auch wenn
wir das starke Bedürfnis spüren, die Geschwindigkeit zu erhöhen.
Gerade dann ist es besonders wichtig innezuhalten.  Gerade
dann, wenn es gefühlt besonders schnell gehen soll, ist es
wesentlich, kurz zu stoppen und uns darauf zu besinnen, wohin wir
wirklich wollen.
Es macht eben  Sinn, die Karte anzuschauen oder unser Navi
ordentlich und in aller Ruhe einzustellen und nachzuprüfen, ob
die Richtung, in die wir eilen, die richtige ist. Denn was bringt
es uns, wenn wir hetzen und rasen und uns immer schneller
bewegen, wenn wir uns in Wirklichkeit immer weiter von unserem
eigentlichen Ziel entfernen.


Wann hast du das letzte Mal innegehalten und genau hingeschaut,
ob die Richtung, in die du so schnell läufst, die richtige ist?
Wohin gehst du?

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