„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ TUE DAS NICHT!

„Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst.“ TUE DAS NICHT!

5 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

 Diesen Spruch habe ich neulich auf Instagram gelesen. Er
wird auch auf Wikipedia als Goldene Regel aufgeführt. Sein
Ursprung wird in der Bibel gesucht, wo es heißt: “Liebe deine
Nähchsten, wie dich selbst.” (Markus 12:31)


Auch verschiedene andere religiöse und philosophische
Überlieferungen früherer Kulturen und Weltanschauungen werden als
Ursprung für diesen Spruch angegeben. Hier lässt sich auch der
kategorische Imperativ von Kant anreihen.


Ich möchte diesen Spruch aber tatsächlich strikt infrage stellen.
Es gibt nämlich einen entscheidenden Unterschied zwischen diesem
Spruch und zwischen dem Bibeltext, dem kategorischen Imperativ,
oder den anderen Ursprungstexten. Denn in der Aussage: “Behandle
andere…” geht es um das Verhalten, während in den
Ursprungsüberlieferungen die respektvolle Einstellung, die
wertschätzende Absicht dem Andern gegenüber im Mittelpunkt steht.


Gerade als Führungskraft darf man an diesem Punkt besonders
sensibel sein, denn jeder ist individuell und ganz sicher wollen
nicht alle so behandelt werden, “wie du von ihnen behandelt
werden willst.”


Ich möchte dies an einem einfachen Beispiel verdeutlichen.


Es gibt Menschen, die legen sehr viel Wert darauf, in einer
E-Mail höflichst angesprochen zu werden. Sie wollen gerne eine
förmliche Begrüßung und einen netten Einstieg, bevor der Kern der
Mail, z. B. die Aufgabe, die erfüllt werden soll, folgt. Auf der
anderen Seite gibt es Menschen, die von dem ganzen “drumherum”
völlig genervt sind und viel lieber einen einzigen klaren Satz
als E-Mail bekommen möchten, mit einer eindeutigen Ansage, die
sie auf einen Blick erfassen können.


Treffen diese zwei Menschen aufeinander, kommt es sehr leicht zu
Missverständnissen. Ist derjenige, der großen Wert auf
Höflichkeit und Form legt, der Mitarbeitende und derjenige, der
knappe Aussagen bevorzugt der Chef, ist das Missverständnis noch
viel größer.


Als Führungskraft sollte man wirklich nicht davon ausgehen, dass
die Mitarbeitenden so behandelt werden wollen, wie man selbst
gerne von seinem Vorgesetzten behandelt werden möchte. Viel
wichtiger ist es, mit einer grundsätzlichen respektvollen
Einstellung und einer wertschätzenden Absicht seinem
Mitarbeitenden gegenüber zu treten. Es gilt herauszufinden, wie
der Mitarbeitende behandelt werden möchte und was er braucht, um
sich eben respektiert und wertgeschätzt zu fühlen. Dann kann man
ihm entsprechend das geben, was er braucht, um sich zu entfalten.
Gleichzeitig darf man aber auch als Mitarbeitender lernen, die
eigenen Bedürfnisse klar zu formulieren und seinem Chef gegenüber
deutlich zu kommunizieren.


Kommunikation ist an dieser Stelle der Schlüssel für ein
gelungenes wertschätzendes und erfolgreiches Miteinander.


Wenn du lernen möchtest, deine Mitarbeitenden, Kollegen,
Vorgesetzten so zu behandeln, wie SIE behandelt werden möchten,
dann vereinbare für dich ein kostenloses Strategiegespräch mit
mir. Gemeinsam schauen wir uns an, wie es in deinem Arbeitsalltag
am besten gelingt. Hier findest du den Link zu meiner
Planungsseite: https://aldonagiesbrechtconsulting.de/termin/

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