Künstliche Intelligenz in der Weiterbildung

Künstliche Intelligenz in der Weiterbildung

54 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Volker Zimmermann skizziert in dem Gespräch drei
Anwendungsszenarien für künstliche Intelligenz im Bereich der
Weiterbildung. Das erste Szenario bezieht sich auf die bessere
Filterung aus einer größeren Gesamtmenge von Lerncontent. Hier kann
künstliche Intelligenz dabei unterstützen, geeignete Empfehlungen
in Bezug auf das Gesamtangebot von verfügbaren Lerninhalten oder
Kursen auszusprechen. Beim Szenario geht es um den Einsatz von
künstlicher Intelligenz bezogen auf den einzelnen Lerninhalt, zum
Beispiel als individuelle Tipps für Wiederholungen oder das
Überspringen von Lernnuggets. Dies sei jedoch schon eine deutlich
komplexere Anforderung an die IT. Bereits bestehende Szenarien gibt
es zum Beispiel in der Fremdsprachinhalte. Das dritte Szenario
schließlich betrifft die aktive Unterstützung des Lernenden durch
Assistenzsysteme. Hier kann künstliche Intelligenz vor allem für
die Dialogführung und das Dialogmanagement eingesetzt werden,
vergleichbar etwa mit Alexa oder Siri. Insgesamt betrachtet wird
nach Auffassung von Volker Zimmermann der Einsatz von künstlicher
Intelligenz einen erheblichen Einfluss auf die betriebliche
Weiterbildung in der Zukunft haben. Auch wenn der direkte Einsatz
von künstlicher Intelligenz innerhalb eines Unternehmens nur in
größeren Unternehmen stattfinden wird, so wird künstliche
Intelligenz vor allem bei der systemübergreifenden Konfiguration
von Lerninhalten stattfinden. Sowie ein Spotify die Angebote von
verschiedenen Labels zusammenführt, wird dies auch bei der system-
und anbieterübergreifenden Zusammenführung von Lerninhalten
stattfinden. In diesem Kontext wird dann künstliche Intelligenz
erheblichen Einfluss auf die Gestaltung von individuellen Lernfaden
erhalten. Ersetz KI das soziale Lernen? Volker Zimmermann sieht im
sozialen Lernen eine unverzichtbare Komponente, die auch nicht
durch den Einsatz von KI ersetzt werden könne. Das gemeinsame
Lernen und der Austausch über die Lerninhalte haben einen deutlich
positiven Effekt auf den Lernerfolg. Allerdings kann sich Volker
Zimmermann Einsatzgebiete vorstellen, in denen zum Beispiel durch
einen bot oder Avatar direkte Interaktion zwischen Lernenden und
Maschine erfolgt. Auf diesem Weg können beim selbstgesteuerten
lernen Interaktion durch den Einsatz von Technologie sinnvoll
gefördert werden. Bedroht KI das Berufsbild von Trainern und
Coaches? Im Zuge dieser Digitalisierung von Weiterbildung wird sich
nach Einschätzung von Volker Zimmermann das Berufsbild von Trainer
und Coaches erheblich wandeln. Das Angebot einer ganztägigen
Präsenzschulung wird stark an Attraktivität und Akzeptanz
verlieren. Trainer werden eher als Lernbegleiter oder Lerncoaches
fungieren. Durch die Bereitstellung von immer mehr Lerninhalten auf
digitalem Weg wird zwangsläufig das Gesamtvolumen für
Präsenztrainings signifikant sinken und bedroht die berufliche
Existenz für alle Trainer, die sich jetzt nicht für eine digitale
Zukunft rüsten.

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