FE032 Soziale Ökonomie
Soziales Unternehmertum als Basis für eine Umgestaltung der
Wirtschaft
1 Stunde 49 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Markus Sauerhammer vom Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland
kommt eigentlich aus der Landwirtschaft. Dort sah er, dass die
Renditeorientierung in die Irre führt. Für den kleinen Bauern und
sein kleines Kapital rechnet sie sich nicht und für die
Gesellschaft, die gute Qualität und keine Umweltschäden will, auch
nicht. So kam Markus Sauerhammer in die Gründerszene, wo sich
Menschen treffen und zusammenarbeiten, die zwei Fragen umtreibt:
Wie kann ich Alternativen zur herrschenden Wirtschaftsweise
entwickeln, die die Kapitalrendite gegenüber dem gesellschaftlichen
Mehrwert bevorzugt und oft sogar neue gesellschaftliche Probleme
erzeugt (Umwelt, Finanzkrisen etc); und wie kann ich meine Zukunft
selbst gestalten? Beide Fragen führten ihn und andere Gründer zur
Sozialen Ökonomie: Zu Unternehmen nicht in der Hand des Staates,
sondern in der Hand der Mitarbeiter/innen, die am Markt bestehen
sollen, sich aber am gesellschaftlichen Mehrwert orientieren. Es
geht um Sinn mit Gewinn. Andere nennen es New Work. Inzwischen gibt
es welt- und europaweit eine Bewegung der sozialen Ökonomie. Vor
allem junge Menschen begeistern sich dafür und Menschen in der
zweiten Lebenshälfte, die nach vielen Jahren im Hamsterrad nicht
mehr nur Geld verdienen, sondern etwas Sinnvolles tun wollen. Schön
für sie, könnte man denken. Die wollen sich also selbst
verwirklichen? Doch es geht um mehr: Es geht um die Lösung
dringender gesellschaftlicher Probleme durch Klimawandel, bei der
Gesundheitversorgung, bei Migration und Integration, durch die
Schere zwischen arm und reich. Es geht um Innovationen zur
nachhaltigen Lösung dieser Probleme. Es geht um gesellschaftlichen
Mehrwert. Innovationen werden doch von der Politik allerorten
beschworen und überall gefördert, könnte man einwenden. Ja, aber
eben nicht die Innovationen für den gesellschaftlichen Mehrwert.
Was sich nicht rechnet, bleibt liegen. Start Ups werden
bezuschusst, weil man von ihnen erwartet, dass sie nach einer Weile
teuer weiterverkauft werden. Um diesen Mehrwert zwischen
Startkapital und Verkaufserlös geht es der Politik. Soziale
Innovationen werden so aber nicht gefördert. Da sind andere Länder
viel weiter. Großbritannien zum Beispiel hat eine
Innovationsstiftung für die Lösung sozialer Probleme gegründet.
Frankreich will ihm folgen. Die EU macht mit ihren Länderberichten
auf die unterschiedlichen Entwicklungsniveaus der Sozialen Ökonomie
in den Mitgliedsländern aufmerksam. Ihre Methode der offenen
Koordinierung, wonach die Vorreiter die anderen nach sich ziehen
sollen, könnte bei der Entwicklung der Sozialen Ökonomie in
Deutschland hilfreich sein. Bei aller deutschen Herablassung
gegenüber dem am Brexit zerbrechenden Großbritannien: vom dort
erreichten Stand der sozialen Ökonomie und der britischen
Innovationspolitik könnte Deutschland viel lernen.
kommt eigentlich aus der Landwirtschaft. Dort sah er, dass die
Renditeorientierung in die Irre führt. Für den kleinen Bauern und
sein kleines Kapital rechnet sie sich nicht und für die
Gesellschaft, die gute Qualität und keine Umweltschäden will, auch
nicht. So kam Markus Sauerhammer in die Gründerszene, wo sich
Menschen treffen und zusammenarbeiten, die zwei Fragen umtreibt:
Wie kann ich Alternativen zur herrschenden Wirtschaftsweise
entwickeln, die die Kapitalrendite gegenüber dem gesellschaftlichen
Mehrwert bevorzugt und oft sogar neue gesellschaftliche Probleme
erzeugt (Umwelt, Finanzkrisen etc); und wie kann ich meine Zukunft
selbst gestalten? Beide Fragen führten ihn und andere Gründer zur
Sozialen Ökonomie: Zu Unternehmen nicht in der Hand des Staates,
sondern in der Hand der Mitarbeiter/innen, die am Markt bestehen
sollen, sich aber am gesellschaftlichen Mehrwert orientieren. Es
geht um Sinn mit Gewinn. Andere nennen es New Work. Inzwischen gibt
es welt- und europaweit eine Bewegung der sozialen Ökonomie. Vor
allem junge Menschen begeistern sich dafür und Menschen in der
zweiten Lebenshälfte, die nach vielen Jahren im Hamsterrad nicht
mehr nur Geld verdienen, sondern etwas Sinnvolles tun wollen. Schön
für sie, könnte man denken. Die wollen sich also selbst
verwirklichen? Doch es geht um mehr: Es geht um die Lösung
dringender gesellschaftlicher Probleme durch Klimawandel, bei der
Gesundheitversorgung, bei Migration und Integration, durch die
Schere zwischen arm und reich. Es geht um Innovationen zur
nachhaltigen Lösung dieser Probleme. Es geht um gesellschaftlichen
Mehrwert. Innovationen werden doch von der Politik allerorten
beschworen und überall gefördert, könnte man einwenden. Ja, aber
eben nicht die Innovationen für den gesellschaftlichen Mehrwert.
Was sich nicht rechnet, bleibt liegen. Start Ups werden
bezuschusst, weil man von ihnen erwartet, dass sie nach einer Weile
teuer weiterverkauft werden. Um diesen Mehrwert zwischen
Startkapital und Verkaufserlös geht es der Politik. Soziale
Innovationen werden so aber nicht gefördert. Da sind andere Länder
viel weiter. Großbritannien zum Beispiel hat eine
Innovationsstiftung für die Lösung sozialer Probleme gegründet.
Frankreich will ihm folgen. Die EU macht mit ihren Länderberichten
auf die unterschiedlichen Entwicklungsniveaus der Sozialen Ökonomie
in den Mitgliedsländern aufmerksam. Ihre Methode der offenen
Koordinierung, wonach die Vorreiter die anderen nach sich ziehen
sollen, könnte bei der Entwicklung der Sozialen Ökonomie in
Deutschland hilfreich sein. Bei aller deutschen Herablassung
gegenüber dem am Brexit zerbrechenden Großbritannien: vom dort
erreichten Stand der sozialen Ökonomie und der britischen
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