FE030 Haus der Europäischen Geschichte
Europäische Erinnerungsorte und Europa als globales Leitbild
1 Stunde 13 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Europa wurde aus der Erfahrung der europäischen Kriege und des
Holocaust errichtet. Dieses einst starke Narrativ des "Nie wieder!"
hat bis in die 80er Jahre europäische Bürger und Bürgerinnen zu
einer politische Gemeinschaft mit gemeinsamen Werten verbunden.
Seit den 90er Jahren verlor es jedoch an Überzeugungskraft. Wie
konnte das geschehen und welches Narrativ brauchen wir heute?
Diesen Fragen geht das Gespräch mit Claus Leggewie, Professor für
Politikwissenschaft an der Universität Gießen und Autor des 2011
erschienen Buches „Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein
Schlachtfeld wird besichtigt“ nach. Um ein Schlachtfeld
gegensätzlicher Opfergeschichten handelt es sich in der Tat bei den
nationalen Erzählungen über die Geschichte der europäischen
Gesellschaften des letzten Jahrhunderts. Solche Geschichten werden
nicht vorgefunden, sondern von Historikern unter institutionellen
Bedingungen universitärer Forschung, schulischer Lehrpläne und
historischer Museen konstruiert. Deshalb war es eine gute Idee, mit
der Gründung eines Museums für europäische Geschichte zu einem
europäischen Narrativ über das europäisch Verbindende beizutragen.
Anlass für diese Idee war das historische Ereignis der Überwindung
der europäischen Teilung und des Aufbruchs der Länder des
ehemaligen kommunistischen Blocks nach Europa. Doch statt eines
neuen Narrativs der sich erweiternden politischen Gemeinschaft
dominierte über viele Jahre das Narrativ, dass Europa vor allem ein
Markt sei. Nach Jahren der Krise und des anhaltenden Streits unter
den Mitgliedern der EU wird das Fehlen eines gemeinsamen
politischen Narrativs heute besonders schmerzlich empfunden. Gut
also, dass 2017 mit der Eröffnung des Hauses der europäischen
Geschichte in Brüssel daran gearbeitet werden kann. Das Museum
bietet dazu viele überraschende Anregungen.
Holocaust errichtet. Dieses einst starke Narrativ des "Nie wieder!"
hat bis in die 80er Jahre europäische Bürger und Bürgerinnen zu
einer politische Gemeinschaft mit gemeinsamen Werten verbunden.
Seit den 90er Jahren verlor es jedoch an Überzeugungskraft. Wie
konnte das geschehen und welches Narrativ brauchen wir heute?
Diesen Fragen geht das Gespräch mit Claus Leggewie, Professor für
Politikwissenschaft an der Universität Gießen und Autor des 2011
erschienen Buches „Der Kampf um die europäische Erinnerung. Ein
Schlachtfeld wird besichtigt“ nach. Um ein Schlachtfeld
gegensätzlicher Opfergeschichten handelt es sich in der Tat bei den
nationalen Erzählungen über die Geschichte der europäischen
Gesellschaften des letzten Jahrhunderts. Solche Geschichten werden
nicht vorgefunden, sondern von Historikern unter institutionellen
Bedingungen universitärer Forschung, schulischer Lehrpläne und
historischer Museen konstruiert. Deshalb war es eine gute Idee, mit
der Gründung eines Museums für europäische Geschichte zu einem
europäischen Narrativ über das europäisch Verbindende beizutragen.
Anlass für diese Idee war das historische Ereignis der Überwindung
der europäischen Teilung und des Aufbruchs der Länder des
ehemaligen kommunistischen Blocks nach Europa. Doch statt eines
neuen Narrativs der sich erweiternden politischen Gemeinschaft
dominierte über viele Jahre das Narrativ, dass Europa vor allem ein
Markt sei. Nach Jahren der Krise und des anhaltenden Streits unter
den Mitgliedern der EU wird das Fehlen eines gemeinsamen
politischen Narrativs heute besonders schmerzlich empfunden. Gut
also, dass 2017 mit der Eröffnung des Hauses der europäischen
Geschichte in Brüssel daran gearbeitet werden kann. Das Museum
bietet dazu viele überraschende Anregungen.
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