#11 Unternehmerin Hoesch in Kreuzau
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Der älteste noch existierende Industriestandort auf dem
europäischen Festland hat den Wandel der Zeit
überdauert.
"Willkommen in Kreuzau-Schneidhausen! Willkommen am Stammhaus der
Hoesch- Familie! Mein Name ist Hermine Hoesch, und ich bin Teil
der bewegten Vergangenheit einer der bedeutendsten
Industriellenfamilien in Deutschland.
Industrialisierung und der Name Hoesch – das gehört hier in der
Region eng zusammen und hat auch schon lange Tradition. Nicht
umsonst gilt unser Stammhaus als der älteste noch existierende
Industriestandort auf dem europäischen Festland. Dabei fing alles
ganz klein an:
Mit einer Genehmigung für eine Eisenschneidmühle, die mein
Vorfahr Leonard Hoesch im Jahr 1742 erhielt, begann genau an
diesem Ort die Geschichte unserer Familie. Bereits ein Jahr
später wurde der Bau, vor dem Sie jetzt stehen, errichtet.
Seit dieser Gründung hat unser Unternehmen und mit ihm unsere
Familie den Wandel der Zeit überlebt: Kriege, Frieden, Zerstörung
und Wiederaufbau prägten uns und führten uns durch gute und
schwere Zeiten. Doch mit Entschlossenheit, Mut, Intelligenz und
unternehmerischem Geschick ging es immer weiter.
Und neben allen wirtschaftlichen Veränderungen war ich selbst an
diesem Ort der Vorreiter eines gesellschaftlichen Wandels: Als
eine der ersten Frauen überhaupt, war ich es, die Ende der 1930er
Jahre ein Unternehmen leitete! Mein Mann Lothar – eigentlich für
diese Aufgabe vorgesehen – war nicht geeignet, die Firma mit den
damals rund 300 Arbeitern und Angestellten in richtiger Weise zu
führen.
Glücklicherweise erkannte dies meine Schwiegermutter und machte
sich auf die Suche nach einer Frau mit Grips und Energie, die die
zu diesem Zeitpunkt heruntergewirtschaftete Firma auf Vordermann
bringen konnte. Da kam ich gerade recht! Mit nicht mal fünfzig
Kilo geballter Energie machte ich mich ans Werk und räumte den
Laden auf – und das mit Erfolg!
So gelang mir der Beweis, dass eine Frau an der Spitze einer
Firma durchaus akzeptabel war und nicht etwa eine Unmöglichkeit,
wie es zu dieser Zeit noch in den meisten Köpfen der
konservativen Dürener verankert war. Und nicht nur im Beruf saß
ich am Steuer: Die erste Frau, die in Düren ein Automobil fahren
durfte, war nämlich auch ich."
Lust auf mehr? Dann hör Dir auch gleich noch die anderen
Geschichten an! Oder erlebe sie einfach selbst auf Deiner Tour
zwischen der Quelle im Hohen Venn bei Botrange in Belgien und der
Mündung in die Maas bei Roermond in den Niederlanden. An den
interaktiven Rast- und Erlebnisstationen entlang der Strecke
erzählen Zeitzeugen eindrucksvoll über ihr Leben an und mit der
Rur.
Bis bald und eine gute Fahrt für Dich auf dem RurUfer-Radweg!
Infos und Tipps für Deine individuelle Tour auf dem
RurUfer-Radweg findest Du auf www.rurufer-radweg.de
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