#04 Hermann Hammerschmidt in Hammer

#04 Hermann Hammerschmidt in Hammer

3 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Vor 550 Jahren baute ich hier mein Hammerwerk und noch
heute verdankt mir das Dorf seinen Namen.


"Gestatten, Herman Hammerschmidt mein Name. Im Jahr 1463 wurde
mir an diesem Ort offiziell erlaubt, ein Hammerwerk zu errichten.
Das haben meine Leute dann auch getan.


Schließlich waren die Voraussetzungen für die Eisenverarbeitung
hier ideal: Die Rur war ein reißender Bach, den wir mit einem
Mühlteich zum Werk leiteten und der dort das Mühlrad antrieb. In
der Umgebung wurde Eisenerz abgebaut und in Pleusshütte
verhüttet. In den Wäldern rauchten die Holzkohlemeiler
ununterbrochen. Und in den Tälern wurden die Felder bestellt, um
Vieh und Arbeiter zu ernähren. Klingt idyllisch, nicht wahr? Das
war es! Aber laut war es auch.


Natürlich war ich nicht der einzige, der die guten
Voraussetzungen erkannt hat. Und so entstanden am ganzen Fluss
ähnliche Betriebe wie meiner. Das bedeutete natürlich, dass die
Hämmer hier nur in der Nacht verstummten. Ansonsten hörte man
hier immer irgendwo einen Hammer.


Ding …. Ding …. Ding …. Ding … so ging das hier den ganzen Tag –
immer der gleiche Rhythmus. Mit jeder Umdrehung des Mühlrades hob
sich der bis zu 300 kg schwere Hammer mehrere Male und fiel dann
ungebremst auf das Stück Eisen, das man gerade darunter hielt,
herab.


Und heute? Von all dem Treiben ist nichts mehr zu erkennen.
Pleusshütte versank im Obersee der Rurtalsperre, anstelle der
Holzkohlemeiler wachsen die Bäume in den Himmel und Werke und
Mühlen sind verschwunden. Nur ein kleines Bruchsteingebäude von
meinem Hammerwerk, das steht noch, wenngleich hier nicht mehr
gehämmert wird. Und noch etwas hat den Wandel der Jahrhunderte
überdauert: der Name! Aus meinem Hammerwerk wurde schließlich der
Name des Dorfes: Hammer. Hammer, oder?"


Lust auf mehr? Dann hör Dir auch gleich noch die anderen
Geschichten an! Oder erlebe sie einfach selbst auf Deiner Tour
zwischen der Quelle im Hohen Venn bei Botrange in Belgien und der
Mündung in die Maas bei Roermond in den Niederlanden. An den
interaktiven Rast- und Erlebnisstationen entlang der Strecke
erzählen Zeitzeugen eindrucksvoll über ihr Leben an und mit der
Rur.


Bis bald und eine gute Fahrt für Dich auf dem RurUfer-Radweg!


Infos und Tipps für Deine individuelle Tour auf dem
RurUfer-Radweg findest Du auf www.rurufer-radweg.de

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