„Wir sollten für unsere Social-Media-Accounts bezahlen müssen“

„Wir sollten für unsere Social-Media-Accounts bezahlen müssen“

An der Bushaltestelle, in der U-Bahn, im Bett und manchmal sogar auf der Toilette: Gibt es eigentlich einen Ort, an den wir unser Smartphone nicht mitnehmen und dann im Zweifel Facebook, Instagram und Twitter durchscrollen? Ist das noch gesund – oder nimm
1 Stunde 9 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
An der Bushaltestelle, in der U-Bahn, im Bett und manchmal sogar
auf der Toilette: Gibt es eigentlich einen Ort, an den wir unser
Smartphone nicht mitnehmen und dann im Zweifel Facebook, Instagram
und Twitter durchscrollen? Ist das noch gesund – oder nimmt das
bereits Züge von Abhängigkeit an? Gibt es Smartphone- und
Online-Sucht also? Wie würde man exzessive Handy-Nutzung bei sich
erkennen? Und ist die ein Zeichen der heutigen Zeit, unserer
digitalen Gesellschaft, in der sich auch schon Kinder zurechtfinden
müssen? Darüber sprechen wir in dieser Folge von „Wird das was?“,
dem Digitalpodcast von ZEIT ONLINE, mit Christian Montag, Professor
für molekulare Psychologie an der Universität Ulm. Montag, der
unter anderem zu Suchtanfälligkeit bei Menschen forscht und zu
Auswirkungen digitaler Technologien auf uns, sagt: Die reine
Bildschirmzeit sei kein hinreichendes Kriterium bei der Frage, ob
man einen bedenklichen Umgang nicht nur mit seinem Smartphone hat,
sondern auch mit dem Online-Sein an sich. Man solle sich fragen:
Wie viel davon ist Kommunikation mit Freunden, die uns ja meistens
guttut? Spürt man dennoch einen Kontrollverlust beim Umgang mit dem
Smartphone? Weiß man also, dass man eigentlich zu lange auf
Social-Media-Plattformen herumhängt, schafft es aber nicht mehr,
das Handy wegzulegen? Und beeinträchtigt dieses Verhalten den
eigenen Alltag spürbar? Insbesondere Social-Media-Plattformen
besäßen Suchtpotenzial, sagt Montag, weil ihre App-Architekturen
daraufhin gebaut seien, dass Menschen sich darin möglichst lange
aufhalten und möglichst viele Daten hinterlassen. Solange das
Geschäftsmodell etwa von Facebook und Instagram bleibe, diese Daten
für personalisierte Werbung zu nutzen, hätten diese Firmen keinen
Grund, etwas zu ändern. Eigentlich "sollten wir für unsere
Social-Media-Accounts bezahlen müssen", fordert Montag. Dann
müssten sich die Unternehmen im Umkehrschluss verpflichten, "Apps
zu bauen, die weniger süchtig machen". [ANZEIGE] Mehr über die
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