"Welche Funktionen wollen wir auf Maschinen übertragen, welche nicht?”

"Welche Funktionen wollen wir auf Maschinen übertragen, welche nicht?”

Künstliche Intelligenz steckt schon heute in unseren Smartphones und Navigationssystemen, hilft Ärzten bei der Diagnose, unterstützt beim Katastrophenschutz. Und all das soll erst der Anfang sein. Um international möglichst gut mithalten zu können, haben
57 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren
Künstliche Intelligenz steckt schon heute in unseren Smartphones
und Navigationssystemen, hilft Ärzten bei der Diagnose, unterstützt
beim Katastrophenschutz. Und all das soll erst der Anfang sein. Um
international möglichst gut mithalten zu können, haben viele
Staaten, darunter auch Deutschland, sich KI-Strategien verpasst –
um die Chancen der Technologie zu fördern, aber auch, um mögliche
Risiken einzudämmen. Aber wie intelligent ist die Technologie
wirklich? Was kann sie schon und was nicht? Werden unsere Jobs
wirklich wegfallen? Welche Grenzen müssen wir ihnen setzen? Tun wir
in Deutschland genug und das Richtige, um sie zu fördern? Und wird
es irgendwann wirklich eine generelle künstliche Intelligenz geben,
wie wir sie aus Science-Fiction-Filmen kennen? Jana Koehler ist
überzeugt von den Chancen, die in der künstlichen Intelligenz
stecken. "Computer helfen uns, viele Dinge besser zu tun", sagt die
Informatikerin, die seit Februar 2019 das Deutsche
Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz leitet. Zuvor war sie
Professorin für Informatik an der Hochschule Luzern in der Schweiz,
arbeitete zwischenzeitlich für IBM und den Aufzughersteller
Schindler. Bereits in den Neunzigerjahren arbeitete sie als
wissenschaftliche Mitarbeiterin am DFKI und habilitierte an der
Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg. Sie ist eine der führenden
Wissenschaftlerinnen zum Thema und räumt in der neuen Folge des
Digitalpodcasts "Wird das was?" von ZEIT ONLINE mit einigen
Missverständnissen über künstliche Intelligenz auf. Koehler rechnet
zwar damit, dass künstliche Intelligenzen in vielen Branchen
Berufsbilder verändern und auch Jobs kosten werden. Insgesamt habe
sie aber den Eindruck, "dass wir in der Summe eher mehr Arbeit
bekommen als weniger". Klimaveränderungen, Ressourcenknappheit,
verminderte Artenvielfalt – für all diese Probleme brauche es
Lösungen, wenn wir weiterhin gut leben wollen, so Koehler. Und
dafür sei Computertechnologie geeignet. Sie sieht aber noch ganz
andere Herausforderungen, vor die die künstliche Intelligenz
Gesellschaften aktuell stellt. "Die Computertechnologie verlangt
von uns, unsere ethischen Grundlagen erneut zu überdenken." Die
Gesellschaft müsse sich die Frage stellen, welche Funktionen wir
auf Maschinen übertragen wollen und welche nicht, sagt Koehler. Und
verrät, welchen Science-Fiction-Film über künstliche Intelligenz
sie für gelungen hält. "Heutige KI-Systeme sind dem Menschen eher
unähnlich", sagt Koehler. Allgemeine künstliche Intelligenz halte
sie für "keine sehr erstrebenswerte Vision", sagt sie – und
zeichnet ein düsteres Bild davon, was passieren könnte, wenn
Menschen die Ziele, die künstliche Intelligenz verfolgt, nicht mehr
kontrollieren. Sie erreichen uns per Mail unter wirddaswas@zeit.de.
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