„Tracking“ Tatjana Steiner – Retrospektive I Im Gespräch anlässlich der Vernissage am 11.03.22

„Tracking“ Tatjana Steiner – Retrospektive I Im Gespräch anlässlich der Vernissage am 11.03.22

21 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Vernissage:
Freitag, 11. März 2022, 18 Uhr
Besichtigungszeiten:
Di – So 13 – 19 Uhr


KVFM e.V., Honsellstr. 7 in 60413 Frankfurt a.M.


Der Tod von Elvis Presley, das ‚Rumänische Kirchenfenster‘, die
Künstlerin als Discounter-Kassiererin. Gemalt, gezeichnet,
gestrickt. Tatjana Steiner taucht ein in existenzielle
Verunsicherungen: Krisen und Zumutungen der jüngeren Geschichte,
die Zuschreibungen der Familie, Identität, persönliche
Entscheidungen, als Stellschrauben des eigenen Lebenswegs, der
Alltag rumänischer Bettler in München – all diese individuellen
und politischen Erfahrungen verschmelzen in ihren Arbeiten.
Doch Tatjana Steiner verharrt nicht in der Resignation, der
Dunkelheit und Schwere, die man mit diesen Themen verbindet. Im
Gegenteil: Ihre Werke sind eine Liebeserklärung an das Leben.
Ironie, Humor und Witz
lösen die Verunsicherung auf. Es entstehen Leichtigkeit,
Zuversicht und Hoffnung. „Die Ironie hat eine gewisse
Notwendigkeit. Denn das scheinbar
Unabänderliche der Dinge, die Verzweiflung, muss diese Abfahrt
nehmen“, so die Künstlerin.
Das zeigt sich in vielfältigen Formen und bunten Farben:
Gestrickte Computer-Pixel, gezeichnete Sudokus oder die
umgedrehten ‚Bettys‘,
Wir schauen in ein Antlitz und sehen doch nur den Teil, den uns
ein Gegenüber zeigen will.
Zu Beginn ihres Studiums an der Städelschule in Frankfurt bei
Martin Kippenberger standen Fragen der eigenen Standortbestimmung
und das Zeichnen im Vordergrund, es folgte das Malen mit Acryl
und in den letzten Jahren kam vermehrt das Arbeiten mit Wolle
dazu.
Denn das Stricken, die mechanische, fast schon stupide anmutende
Arbeit, bei der das Denken nahezu ausgeschaltet wird, animiert
zum Sinnieren:
Was ist künstlerische Arbeit und was ist sie wert? Tatjana
Steiners Arbeiten sind immer auch Selbstreflektionen und
Eignungstests des künstlerischen Schaffens.
„Ein hohes Maß an Selbstbefragung, ohne eitle Nabelschau – das
ist mein Motor“, so Tatjana Steiner.


Über die Künstlerin:
Die 1965 in Siegen geborene Tatjana Steiner studierte von 1990 –
95 an der Städelschule in Frankfurt. Zuerst bei Jörg Immendorf,
dann bei Martin Kippenberger und Thomas Bayrle. 1992 war sie
Assistentin von Albert Oehlen in Wien. Sie lebt und arbeitet in
München.





Mehr Informationen auf der Webseite vom Kunstverein Familie
Montez e.V. www.kvfm.de

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: