Prophylaktische Chirurgie bei Brust- und Eierstockkrebsrisiko aus psychologischer Perspektive

Prophylaktische Chirurgie bei Brust- und Eierstockkrebsrisiko aus psychologischer Perspektive

Beschreibung

vor 19 Jahren
In einem prospektiven hypothesengeleiteten Design wurden
Einstellungen, Inanspruchnahmeverhalten und Zufriedenheit nach
prophylaktischer Chirurgie bei 285 Risikopatientinnen für
familiären Brust- und Eierstockkrebs im Kontext genetischer
Diagnostik untersucht. Die Inanspruchnahme prophylaktischer
Brustentfernung war mit 7 %, die Inanspruchnahme einer vorbeugenden
Eierstockentfernung mit 8 % im Vergleich mit internationalen Daten
gering. Eine eigene Erkrankung, krankheitsspezifische Ängste und
die ärztliche Empfehlung sagten eine positive Einstellung gegenüber
einer prophylaktischen Brust- oder Eierstockentfernung voraus,
während gesundheitsbezogene Kontrollüberzeugungen, die regelmäßige
Inanspruchnahme einer Mammographie und eine positive Bewertung der
Brustselbstuntersuchung als Früherkennungsmethode sich als
Protektionsfaktoren herausstellten. 71 % bzw. 53 % der Befragten
waren mit der Entscheidung für eine prophylaktische Brust- bzw.
Eierstockentfernung sehr zufrieden. Zwei Fallbeschreibungen weisen
auf eine Unterschätzung des Eingriffs und auf das Risiko
erheblicher peri- und postoperativer Komplikationen hin.

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