Rolle visueller Referenzen bei der Objektlokalisation
Beschreibung
vor 19 Jahren
Die vorliegende Arbeit untersucht anhand der Lokalisation visueller
Stimuli die Bedeutung von Referenz-Objekten bei der
Aufrechterhaltung der visuellen Stabilität. Visuelle Referenzen
sind Objekte, an denen sich das visuelle System bei Unterbrechungen
der Informationsaufnahme, beispielsweise aufgrund von
Augenbewegungen, orientiert und die entscheidenden Einfluss auf die
wahrgenommene Raumstabilität haben können. So induzieren
transsakkadisch verschobene, aber stabil wahrgenommene Objekte, die
als Referenz dienen, eine Scheinbewegung zeitlich verzögert
erscheinender Objekte. Im Vordergrund dieser Dissertation stand das
Interesse, die über die Sakkade hinweg gespeicherte Information und
die zur Lokalisation abrufbare sensorische Information zu
charakterisieren, sowie die Entstehung von Referenz-Objekten
genauer zu analysieren. Im Rahmen von elf
experimentalpsychologischen Untersuchungen konnte gezeigt werden,
dass Referenz-Objekte, entgegen der bisherigen Annahme, nicht nur
aufgrund eines Reorganisationsprozesses während der Sakkade
entstehen. Die Orientierung anhand von Referenz-Objekten setzt
indes auch unter Fixationsbedingungen ein, sobald sich eine
zeitliche Verzögerung in der Präsentation visueller Stimuli von
mehr als 20 ms ergibt. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte in
den begrenzten Speicherkapazitäten des transsakkadischen
Gedächtnisses bzw. des visuellen Kurzzeitgedächtnisses liegen sowie
in dem zu zeitintensiven Abruf und Vergleich egozentrisch kodierter
Objektpositionen. Des Weiteren konnte durch die Ergebnisse dieser
Arbeit nachgewiesen werden, dass neben der zeitlichen Verfügbarkeit
visueller Information auch die räumliche Anordnung der dargebotenen
Objekte maßgeblich darüber entscheidet, wie stark ein
Referenz-Objekt zur Lokalisation herangezogen bzw. welche
sensorische Information abgerufen wird. Die vorliegende
Dissertation liefert folglich neue Erkenntnisse über die
Integration visueller „Momentaufnahmen“ zu einer stabilen und
kontinuierlichen Raumwahrnehmung.
Stimuli die Bedeutung von Referenz-Objekten bei der
Aufrechterhaltung der visuellen Stabilität. Visuelle Referenzen
sind Objekte, an denen sich das visuelle System bei Unterbrechungen
der Informationsaufnahme, beispielsweise aufgrund von
Augenbewegungen, orientiert und die entscheidenden Einfluss auf die
wahrgenommene Raumstabilität haben können. So induzieren
transsakkadisch verschobene, aber stabil wahrgenommene Objekte, die
als Referenz dienen, eine Scheinbewegung zeitlich verzögert
erscheinender Objekte. Im Vordergrund dieser Dissertation stand das
Interesse, die über die Sakkade hinweg gespeicherte Information und
die zur Lokalisation abrufbare sensorische Information zu
charakterisieren, sowie die Entstehung von Referenz-Objekten
genauer zu analysieren. Im Rahmen von elf
experimentalpsychologischen Untersuchungen konnte gezeigt werden,
dass Referenz-Objekte, entgegen der bisherigen Annahme, nicht nur
aufgrund eines Reorganisationsprozesses während der Sakkade
entstehen. Die Orientierung anhand von Referenz-Objekten setzt
indes auch unter Fixationsbedingungen ein, sobald sich eine
zeitliche Verzögerung in der Präsentation visueller Stimuli von
mehr als 20 ms ergibt. Eine mögliche Erklärung hierfür könnte in
den begrenzten Speicherkapazitäten des transsakkadischen
Gedächtnisses bzw. des visuellen Kurzzeitgedächtnisses liegen sowie
in dem zu zeitintensiven Abruf und Vergleich egozentrisch kodierter
Objektpositionen. Des Weiteren konnte durch die Ergebnisse dieser
Arbeit nachgewiesen werden, dass neben der zeitlichen Verfügbarkeit
visueller Information auch die räumliche Anordnung der dargebotenen
Objekte maßgeblich darüber entscheidet, wie stark ein
Referenz-Objekt zur Lokalisation herangezogen bzw. welche
sensorische Information abgerufen wird. Die vorliegende
Dissertation liefert folglich neue Erkenntnisse über die
Integration visueller „Momentaufnahmen“ zu einer stabilen und
kontinuierlichen Raumwahrnehmung.
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