Die Trauer von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen um den verstorbenen Vater
Beschreibung
vor 18 Jahren
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Trauer von Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen um den verstorbenen Vater. Dazu
wird eine repräsentative nichtklinische Stichprobe aus 90 Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 10 bis 25 Jahren,
deren Vater in den letzten Monaten und Jahren gestorben ist,
zusammengestellt und mittels eines Fragebogens untersucht.
Trauerreaktionen wie Kummer, Schuld, Verdrängung, fehlende
Akzeptanz des Verlusts und Depression sind insgesamt betrachtet
nicht so stark ausgeprägt. Es ist das Aufrechterhalten einer
inneren Bindung an den Vater zu beobachten, die eine hilfreiche
Unterstützung im Trauerprozess darzustellen scheint. Im zeitlichen
Verlauf des Trauerprozesses nehmen Kummer, Schuldgefühle, fehlende
Akzeptanz des Verlusts und Depression mit fortschreitender Zeit
zwar ab, jedoch geschieht dies langsamer als erwartet. Das innere
Vaterbild bleibt über die Jahre nahezu unverändert erhalten. Das
Alter ist kaum von Bedeutung. Alle Altersstufen weisen annähernd
gleiche Trauerreaktionen auf, nur die Intensität der Depression
steigt ab dem 14. Lebensjahr an. Die Beziehung zur Mutter als
verbliebenen Elternteil kann als eine wichtige Einflussgröße
identifiziert werden, wobei besonders negative Beziehungsaspekte
wie Unsicherheit in der Bindung und Angst, auch noch die Mutter zu
verlieren, die Trauer intensivieren und verkomplizieren. Die
Kontrollüberzeugungen als intrapersonaler Faktor wirken sich auf
die Trauer aus, besonders Externalität kann als ein Risikofaktor
bezeichnet werden, der die Trauer ebenfalls intensiviert. Die
Todesursache des Vaters ist nur von geringer Bedeutung. Die
Fassungslosigkeit bei einem unnatürlichen Tod durch Unfall oder
Suizid manifestiert sich in Schwierigkeiten, den Verlust des Vaters
zu akzeptieren. Starb der Vater einen erwarteten, absehbaren Tod,
ist die Depression ausgeprägter. Geschlechtsunterschiede zeigen
sich vor allem in intensiveren Kummerempfindungen und vermehrten
Schwierigkeiten bei der Akzeptanz des Verlusts sowie in
internalisierenden Symptomen wie Depression und Angst bei Mädchen
und jungen Frauen. Jungen und junge Männer identifizieren sich
nicht stärker mit dem verstorbenen Vater als gleichgeschlechtlichen
Elternteil. Die Befunde werden in die bestehende Forschungslage
eingeordnet und diskutiert. Dabei fließen auch die Konzepte von
Coping, Vulnerabilität und Resilienz in Verbindung mit den Schutz-
und Risikofaktoren ein. Ansätze und Möglichkeiten der Intervention,
basierend vor allem auf den Ergebnissen der vorliegenden
Untersuchung, werden erarbeitet.
Jugendlichen und jungen Erwachsenen um den verstorbenen Vater. Dazu
wird eine repräsentative nichtklinische Stichprobe aus 90 Kindern,
Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 10 bis 25 Jahren,
deren Vater in den letzten Monaten und Jahren gestorben ist,
zusammengestellt und mittels eines Fragebogens untersucht.
Trauerreaktionen wie Kummer, Schuld, Verdrängung, fehlende
Akzeptanz des Verlusts und Depression sind insgesamt betrachtet
nicht so stark ausgeprägt. Es ist das Aufrechterhalten einer
inneren Bindung an den Vater zu beobachten, die eine hilfreiche
Unterstützung im Trauerprozess darzustellen scheint. Im zeitlichen
Verlauf des Trauerprozesses nehmen Kummer, Schuldgefühle, fehlende
Akzeptanz des Verlusts und Depression mit fortschreitender Zeit
zwar ab, jedoch geschieht dies langsamer als erwartet. Das innere
Vaterbild bleibt über die Jahre nahezu unverändert erhalten. Das
Alter ist kaum von Bedeutung. Alle Altersstufen weisen annähernd
gleiche Trauerreaktionen auf, nur die Intensität der Depression
steigt ab dem 14. Lebensjahr an. Die Beziehung zur Mutter als
verbliebenen Elternteil kann als eine wichtige Einflussgröße
identifiziert werden, wobei besonders negative Beziehungsaspekte
wie Unsicherheit in der Bindung und Angst, auch noch die Mutter zu
verlieren, die Trauer intensivieren und verkomplizieren. Die
Kontrollüberzeugungen als intrapersonaler Faktor wirken sich auf
die Trauer aus, besonders Externalität kann als ein Risikofaktor
bezeichnet werden, der die Trauer ebenfalls intensiviert. Die
Todesursache des Vaters ist nur von geringer Bedeutung. Die
Fassungslosigkeit bei einem unnatürlichen Tod durch Unfall oder
Suizid manifestiert sich in Schwierigkeiten, den Verlust des Vaters
zu akzeptieren. Starb der Vater einen erwarteten, absehbaren Tod,
ist die Depression ausgeprägter. Geschlechtsunterschiede zeigen
sich vor allem in intensiveren Kummerempfindungen und vermehrten
Schwierigkeiten bei der Akzeptanz des Verlusts sowie in
internalisierenden Symptomen wie Depression und Angst bei Mädchen
und jungen Frauen. Jungen und junge Männer identifizieren sich
nicht stärker mit dem verstorbenen Vater als gleichgeschlechtlichen
Elternteil. Die Befunde werden in die bestehende Forschungslage
eingeordnet und diskutiert. Dabei fließen auch die Konzepte von
Coping, Vulnerabilität und Resilienz in Verbindung mit den Schutz-
und Risikofaktoren ein. Ansätze und Möglichkeiten der Intervention,
basierend vor allem auf den Ergebnissen der vorliegenden
Untersuchung, werden erarbeitet.
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