Irrational, rational, egal? – Empirische Untersuchungen zum Beitrag der Rational-Emotiven Verhaltenstherapie nach Albert Ellis für die psychologische Grundlagenforschung
Beschreibung
vor 18 Jahren
Mit seiner Theorie der Rational-Emotiven Verhaltenstherapie (REVT)
entwickelte Albert Ellis eine frühe Einschätzungstheorie der
Emotionen. Ein zentrales Postulat der Theorie besagt, dass
rationale Gedanken (Wünsche und Präferenzen) adaptive Emotionen
(Furcht, Ärger, Bedauern oder Traurigkeit) hervorrufen, irrationale
Gedanken (insbesondere: rigide und verabsolutierende Forderungen)
hingegen maladaptive Emotionen (Angst, Wut, Schuld oder Depression)
bedingen. Adaptive Emotionen sollen zudem funktionale
Verhaltensreaktionen bewirken, wohingegen maladaptive
dysfunktionales Verhalten nach sich ziehen. Grundsätzlich soll
Rationalität im Sinne der REVT mit erhöhten kognitiven und
emotionalen Indikatoren individueller psychischer Gesundheit
einhergehen. Diese Annahmen bilden den theoretischen Rahmen der
vorliegenden Arbeit. Im ersten, nicht-empirischen Abschnitt der
Arbeit erfolgt eine theoretische Einführung in die REVT
einschließlich eines Vergleichs mit der für die
Einschätzungstheorien paradigmatischen Emotionstheorie von Richard
S. Lazarus. Beide Theorien erweisen sich als kompatibel und
gegenseitig ergänzend. Im Anschluss daran wird ein Überblick in die
Forschungsliteratur zur REVT gegeben. Es zeigt sich hierbei, dass
die REVT als eine wirksame Interventionsform anzusehen ist und dass
Irrationalität ein relevantes Personenmerkmal darstellt, das mit
zahlreichen dysfunktionalen kognitiven Inhalten und negativen
emotionalen Zuständen assoziiert ist. Es existieren allerdings nur
wenige Forschungsarbeiten, die die Differenzierung zwischen
adaptiven und maladaptiven Emotionen in Abhängigkeit von
irrationalen Kognitionen aufgegriffen haben; häufig war
Irrationalität hierbei mit anderen Einschätzungsdimensionen (wie
beispielsweise Wichtigkeit) konfundiert. Auch wurde eine Verbindung
dieser beiden Emotionsgruppen mit Verhalten bisher noch nicht
empirisch untersucht. Aufbauend auf diesen Überlegungen und
Befunden werden grundsätzliche Forschungsfragen abgeleitet, die die
anschließenden empirischen Untersuchungen bestimmen. Die erste
Studienreihe im empirischen Abschnitt der Arbeit belegt im
Vergleich zu anderen Einschätzungsdimensionen die kognitive
Eigenständigkeit und Relevanz des Irrationalitätskonzepts und kann
Verbindungen irrationalen Denkens zum Attributionsstil sowie zu
Proaktivität, Selbstwirksamkeit und Religiosität aufzeigen. Die
zweite Studienreihe weist systematische theoriekonforme
Unterschiede zwischen adaptiven und maladaptiven Emotionen
insbesondere hinsichtlich ihrer Funktionalität nach und erweitert
diese Überlegungen auf positive Emotionen (Freude, Stolz). In der
dritten Studienreihe kann die Verbindung von irrationalen
Kognitionen mit maladaptiven Emotionen sowie von Rationalität im
Sinne der REVT mit emotionaler Intelligenz belegt werden. Die
vierte Studienreihe schließlich findet Hinweise auf eine Verbindung
von Irrationalität und maladaptiven Emotionen mit dysfunktionalem
Verhalten. Im Anschluss an diese Untersuchungen werden im dritten
Teil der Arbeit potentielle Einschränkungen der hierbei verwendeten
Methoden der Datengewinnung und Datenanalyse diskutiert. Es zeigt
sich, dass die gewonnenen Befunde durch methodische Aspekte
beeinflusst werden, aber nicht auf diese zurückzuführen sind.
Anhand der anfangs entworfenen zentralen Forschungsfragen werden im
vierten und letzten Abschnitt der Arbeit die Implikationen der
gewonnenen Befunde für die psychologische Theoriebildung und
Forschung zusammenfassend dargestellt. Irrationalität erweist sich
als eine wesentliche, kognitiv eigenständige Determinante zur
Vorhersage maladaptiver Emotionen, die in signifikanter Weise mit
individuellen Merkmalen höherer kognitiver und emotionaler
Dysfunktionalität assoziiert ist. Irrationale Kognitionen und
maladaptive Emotionen erweisen sich als mit dysfunktionalem
Verhalten verbunden.
entwickelte Albert Ellis eine frühe Einschätzungstheorie der
Emotionen. Ein zentrales Postulat der Theorie besagt, dass
rationale Gedanken (Wünsche und Präferenzen) adaptive Emotionen
(Furcht, Ärger, Bedauern oder Traurigkeit) hervorrufen, irrationale
Gedanken (insbesondere: rigide und verabsolutierende Forderungen)
hingegen maladaptive Emotionen (Angst, Wut, Schuld oder Depression)
bedingen. Adaptive Emotionen sollen zudem funktionale
Verhaltensreaktionen bewirken, wohingegen maladaptive
dysfunktionales Verhalten nach sich ziehen. Grundsätzlich soll
Rationalität im Sinne der REVT mit erhöhten kognitiven und
emotionalen Indikatoren individueller psychischer Gesundheit
einhergehen. Diese Annahmen bilden den theoretischen Rahmen der
vorliegenden Arbeit. Im ersten, nicht-empirischen Abschnitt der
Arbeit erfolgt eine theoretische Einführung in die REVT
einschließlich eines Vergleichs mit der für die
Einschätzungstheorien paradigmatischen Emotionstheorie von Richard
S. Lazarus. Beide Theorien erweisen sich als kompatibel und
gegenseitig ergänzend. Im Anschluss daran wird ein Überblick in die
Forschungsliteratur zur REVT gegeben. Es zeigt sich hierbei, dass
die REVT als eine wirksame Interventionsform anzusehen ist und dass
Irrationalität ein relevantes Personenmerkmal darstellt, das mit
zahlreichen dysfunktionalen kognitiven Inhalten und negativen
emotionalen Zuständen assoziiert ist. Es existieren allerdings nur
wenige Forschungsarbeiten, die die Differenzierung zwischen
adaptiven und maladaptiven Emotionen in Abhängigkeit von
irrationalen Kognitionen aufgegriffen haben; häufig war
Irrationalität hierbei mit anderen Einschätzungsdimensionen (wie
beispielsweise Wichtigkeit) konfundiert. Auch wurde eine Verbindung
dieser beiden Emotionsgruppen mit Verhalten bisher noch nicht
empirisch untersucht. Aufbauend auf diesen Überlegungen und
Befunden werden grundsätzliche Forschungsfragen abgeleitet, die die
anschließenden empirischen Untersuchungen bestimmen. Die erste
Studienreihe im empirischen Abschnitt der Arbeit belegt im
Vergleich zu anderen Einschätzungsdimensionen die kognitive
Eigenständigkeit und Relevanz des Irrationalitätskonzepts und kann
Verbindungen irrationalen Denkens zum Attributionsstil sowie zu
Proaktivität, Selbstwirksamkeit und Religiosität aufzeigen. Die
zweite Studienreihe weist systematische theoriekonforme
Unterschiede zwischen adaptiven und maladaptiven Emotionen
insbesondere hinsichtlich ihrer Funktionalität nach und erweitert
diese Überlegungen auf positive Emotionen (Freude, Stolz). In der
dritten Studienreihe kann die Verbindung von irrationalen
Kognitionen mit maladaptiven Emotionen sowie von Rationalität im
Sinne der REVT mit emotionaler Intelligenz belegt werden. Die
vierte Studienreihe schließlich findet Hinweise auf eine Verbindung
von Irrationalität und maladaptiven Emotionen mit dysfunktionalem
Verhalten. Im Anschluss an diese Untersuchungen werden im dritten
Teil der Arbeit potentielle Einschränkungen der hierbei verwendeten
Methoden der Datengewinnung und Datenanalyse diskutiert. Es zeigt
sich, dass die gewonnenen Befunde durch methodische Aspekte
beeinflusst werden, aber nicht auf diese zurückzuführen sind.
Anhand der anfangs entworfenen zentralen Forschungsfragen werden im
vierten und letzten Abschnitt der Arbeit die Implikationen der
gewonnenen Befunde für die psychologische Theoriebildung und
Forschung zusammenfassend dargestellt. Irrationalität erweist sich
als eine wesentliche, kognitiv eigenständige Determinante zur
Vorhersage maladaptiver Emotionen, die in signifikanter Weise mit
individuellen Merkmalen höherer kognitiver und emotionaler
Dysfunktionalität assoziiert ist. Irrationale Kognitionen und
maladaptive Emotionen erweisen sich als mit dysfunktionalem
Verhalten verbunden.
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