Emotionale Entwicklung im Vor- und Grundschulalter im Spiegel der Eltern-Kind-Interaktion
Beschreibung
vor 18 Jahren
Zielsetzung: Ziel dieser Arbeit ist es die Entwicklung der
verschiedenen Facetten sozioemotionaler Kompetenz im Vor- und
Grundschulalter anhand aktueller und „klassischer“ Studien
umfassend darzustellen und förderliche Aspekte der
Mutter-Kind-Interaktion zu untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt
besteht in der Erprobung eines multimethodalen und
mehrperspektivischen Untersuchungsinstrumentariums, das im Rahmen
der Evaluationsstudie zum Elterntraining Familienteam entwickelt
und eingesetzt wurde. Methodik: Die Querschnittstudie ist in eine
Intensiv- und eine Fragebogenstudie unterteilt. Insgesamt nahmen 33
(Intensivstudie) bzw. 106 (Fragebogenstudie) Mütter und Kinder im
Alter zwischen 2 und 9 Jahren teil. Die Intensivstudie umfasste
u.a. eine schriftliche Befragung der Mutter, eine mündliche
Befragung des Kindes zum Emotionswissen sowie eine 10-minütige
videografierte Mutter-Kind-Interaktion (Schwerpunkt: Regulation der
kindlichen Emotionen). Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass
die sozioemotionale Kompetenz mit dem Alter zunimmt und dass ein
differenziertes Emotionswissen mit einem sozial und emotional
kompetenten Kindverhalten einhergeht. Ein Mutterverhalten im Sinne
des Emotionscoaching, das von einer hohen Akzeptanz und Offenheit
auch für negative Gefühle des Kindes sowie einer hohen
Problemorientierung der Mutter gekennzeichnet ist, erwies sich für
die emotionale Entwicklung als förderlich. Mütterliches
„Risikoverhalten“ im Sinne des Dismissing/ Disapproving hemmt die
emotionale Entwicklung durch Nichtbeachtung, Verharmlosung oder
Missbilligung kindlicher Gefühle. Positiven Einfluss auf das
Kindverhalten und seine Emotionalität hat ein positives
Familienklima, das von hohem Zusammenhalt, hoher Positivität sowie
einer geringen Konfliktneigung geprägt ist. Im Rahmen der
Fragebogenstudie konnte gezeigt werden, dass der Zusammenhang des
Familienklimas mit dem Kindverhalten (Empathie, prosoziales
Verhalten, Emotionalität) u.a. durch das Mutterverhalten (Empathie,
Ermutigung zum Gefühlsausdruck) vermittelt wird (Mediatoreffekt).
Fazit: Die sozioemotionale Kompetenz von Kindern und Eltern kann
einen wesentlichen Beitrag zur Prävention von Verhaltensstörungen
leisten. Beeinflusst wird die emotionale Entwicklung von der
Familie (u.a. Familienklima, Emotionscoaching) sowie von
außerfamiliären Kontexten (z.B. Schule, Peers), inter- und
intrapsychischen Faktoren (z.B. Temperament, Geschlecht, kulturelle
Normen) und anderen Entwicklungsbereichen (z.B. kognitive,
sprachliche, moralische Entwicklung). Bei der Erfassung des
Emotionswissens von Kindern im Vorschulalter sollte berücksichtigt
werden, dass die Befragungsergebnisse in besonderem Maße vom
Schwierigkeitsgrad der Fragestellung abhängig sind.
verschiedenen Facetten sozioemotionaler Kompetenz im Vor- und
Grundschulalter anhand aktueller und „klassischer“ Studien
umfassend darzustellen und förderliche Aspekte der
Mutter-Kind-Interaktion zu untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt
besteht in der Erprobung eines multimethodalen und
mehrperspektivischen Untersuchungsinstrumentariums, das im Rahmen
der Evaluationsstudie zum Elterntraining Familienteam entwickelt
und eingesetzt wurde. Methodik: Die Querschnittstudie ist in eine
Intensiv- und eine Fragebogenstudie unterteilt. Insgesamt nahmen 33
(Intensivstudie) bzw. 106 (Fragebogenstudie) Mütter und Kinder im
Alter zwischen 2 und 9 Jahren teil. Die Intensivstudie umfasste
u.a. eine schriftliche Befragung der Mutter, eine mündliche
Befragung des Kindes zum Emotionswissen sowie eine 10-minütige
videografierte Mutter-Kind-Interaktion (Schwerpunkt: Regulation der
kindlichen Emotionen). Ergebnisse: Es konnte gezeigt werden, dass
die sozioemotionale Kompetenz mit dem Alter zunimmt und dass ein
differenziertes Emotionswissen mit einem sozial und emotional
kompetenten Kindverhalten einhergeht. Ein Mutterverhalten im Sinne
des Emotionscoaching, das von einer hohen Akzeptanz und Offenheit
auch für negative Gefühle des Kindes sowie einer hohen
Problemorientierung der Mutter gekennzeichnet ist, erwies sich für
die emotionale Entwicklung als förderlich. Mütterliches
„Risikoverhalten“ im Sinne des Dismissing/ Disapproving hemmt die
emotionale Entwicklung durch Nichtbeachtung, Verharmlosung oder
Missbilligung kindlicher Gefühle. Positiven Einfluss auf das
Kindverhalten und seine Emotionalität hat ein positives
Familienklima, das von hohem Zusammenhalt, hoher Positivität sowie
einer geringen Konfliktneigung geprägt ist. Im Rahmen der
Fragebogenstudie konnte gezeigt werden, dass der Zusammenhang des
Familienklimas mit dem Kindverhalten (Empathie, prosoziales
Verhalten, Emotionalität) u.a. durch das Mutterverhalten (Empathie,
Ermutigung zum Gefühlsausdruck) vermittelt wird (Mediatoreffekt).
Fazit: Die sozioemotionale Kompetenz von Kindern und Eltern kann
einen wesentlichen Beitrag zur Prävention von Verhaltensstörungen
leisten. Beeinflusst wird die emotionale Entwicklung von der
Familie (u.a. Familienklima, Emotionscoaching) sowie von
außerfamiliären Kontexten (z.B. Schule, Peers), inter- und
intrapsychischen Faktoren (z.B. Temperament, Geschlecht, kulturelle
Normen) und anderen Entwicklungsbereichen (z.B. kognitive,
sprachliche, moralische Entwicklung). Bei der Erfassung des
Emotionswissens von Kindern im Vorschulalter sollte berücksichtigt
werden, dass die Befragungsergebnisse in besonderem Maße vom
Schwierigkeitsgrad der Fragestellung abhängig sind.
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