Beruflich relevantes Lernen von Frauen in der Familienphase
Beschreibung
vor 17 Jahren
In Deutschland unterbrechen die meisten Frauen ihre
Erwerbstätigkeit nach der Geburt des ersten Kindes, bei vielen
dauert die Familienphase mehrere Jahre. Dass es wichtig ist, dass
Frauen dabei beruflich auf dem laufenden bleiben, wird im
Allgemeinen als bedeutsam für den erfolgreichen späteren
Wiedereinstieg in das Berufsleben betrachtet. In dieser Arbeit wird
der Frage nachgegangen, in welcher Weise und in welchem Umfang
Frauen beruflich Relevantes in der Familienphase lernen. Neben
einem ausführlichen Überblick über den Forschungsstand und
theoretische Zugänge wurden dazu Daten aus drei großen
Untersuchungen einer Sekundäranalyse unterzogen. Grundlage dazu
sind das Scientific-Use-File der repräsentativen
Zeitverwendungsstudie 2001/2002 des Statistischen Bundesamtes, die
repräsentativen Daten der Studie „Soziale und regionale
Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und
Weiterbildungsverhalten“ von Heiner Barz und Rudolf Tippelt (2004a)
sowie die Daten der Untersuchung der Stillen Reserve im Gebiet
Niederrhein von Beate Ludwig (2003, unter der Leitung von Rolf
Dobischat). Erstmals seit einer Untersuchung von Eva Bujok aus dem
Jahr 1988 kann damit das beruflich relevante Lernen von Frauen in
der Familienphase mit Daten der Gesamtbevölkerung, sowie
berufstätigen Vätern, berufstätigen Müttern und Frauen und Männern
ohne Kinder im Haushalt verglichen werden. Die Auswertung der Daten
von insgesamt etwa 1.500 Frauen ergibt, dass Frauen in der
Familienphase im Vergleich mit der (erwachsenen) Gesamtbevölkerung
ein großes Interesse an beruflicher Weiterbildung haben. Ihre
Teilnahmequote an beruflicher Weiterbildung ist zwar weit
unterdurchschnittlich, ihre Zeitverwendung, insbesondere für
beruflich relevantes, auch informelles Lernen außerhalb der
Arbeitszeit, ist im Vergleich mit den anderen Gruppen überraschend
hoch. Unter anderem mit Kontrastgruppenanalysen werden Wirk- und
Einflussgrößen auf die Weiterbildungsbereitschaft und -teilnahme
bestimmt. Ein besonderes Augenmerk wird auf Besonderheiten des
beruflich relevanten Lernens von Frauen mit Studium geworfen. Dabei
zeigen sich deutliche Unterschiede zu geringer Qualifizierten:
Frauen mit Studium verwenden ein Vielfaches an Zeit für das Lernen
und verfügen über ein bedeutendes Repertoire an nicht näher zu
bestimmenden informellen Lernstrategien („sonstiges Selbstlernen“).
In der Zusammenfassung der Details zeigt sich, dass vielfältige und
umfangreiche Daten zum beruflich relevanten Lernen von Frauen in
der Familienphase vorgelegt werden können. Die Auswertung der Daten
weist dabei auch auf Methodeneffekte bei der Untersuchungsgruppe
hin. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche
Konsequenzen für die Bildungspraxis und auf offene
Forschungsfragestellungen.
Erwerbstätigkeit nach der Geburt des ersten Kindes, bei vielen
dauert die Familienphase mehrere Jahre. Dass es wichtig ist, dass
Frauen dabei beruflich auf dem laufenden bleiben, wird im
Allgemeinen als bedeutsam für den erfolgreichen späteren
Wiedereinstieg in das Berufsleben betrachtet. In dieser Arbeit wird
der Frage nachgegangen, in welcher Weise und in welchem Umfang
Frauen beruflich Relevantes in der Familienphase lernen. Neben
einem ausführlichen Überblick über den Forschungsstand und
theoretische Zugänge wurden dazu Daten aus drei großen
Untersuchungen einer Sekundäranalyse unterzogen. Grundlage dazu
sind das Scientific-Use-File der repräsentativen
Zeitverwendungsstudie 2001/2002 des Statistischen Bundesamtes, die
repräsentativen Daten der Studie „Soziale und regionale
Differenzierung von Weiterbildungsinteressen und
Weiterbildungsverhalten“ von Heiner Barz und Rudolf Tippelt (2004a)
sowie die Daten der Untersuchung der Stillen Reserve im Gebiet
Niederrhein von Beate Ludwig (2003, unter der Leitung von Rolf
Dobischat). Erstmals seit einer Untersuchung von Eva Bujok aus dem
Jahr 1988 kann damit das beruflich relevante Lernen von Frauen in
der Familienphase mit Daten der Gesamtbevölkerung, sowie
berufstätigen Vätern, berufstätigen Müttern und Frauen und Männern
ohne Kinder im Haushalt verglichen werden. Die Auswertung der Daten
von insgesamt etwa 1.500 Frauen ergibt, dass Frauen in der
Familienphase im Vergleich mit der (erwachsenen) Gesamtbevölkerung
ein großes Interesse an beruflicher Weiterbildung haben. Ihre
Teilnahmequote an beruflicher Weiterbildung ist zwar weit
unterdurchschnittlich, ihre Zeitverwendung, insbesondere für
beruflich relevantes, auch informelles Lernen außerhalb der
Arbeitszeit, ist im Vergleich mit den anderen Gruppen überraschend
hoch. Unter anderem mit Kontrastgruppenanalysen werden Wirk- und
Einflussgrößen auf die Weiterbildungsbereitschaft und -teilnahme
bestimmt. Ein besonderes Augenmerk wird auf Besonderheiten des
beruflich relevanten Lernens von Frauen mit Studium geworfen. Dabei
zeigen sich deutliche Unterschiede zu geringer Qualifizierten:
Frauen mit Studium verwenden ein Vielfaches an Zeit für das Lernen
und verfügen über ein bedeutendes Repertoire an nicht näher zu
bestimmenden informellen Lernstrategien („sonstiges Selbstlernen“).
In der Zusammenfassung der Details zeigt sich, dass vielfältige und
umfangreiche Daten zum beruflich relevanten Lernen von Frauen in
der Familienphase vorgelegt werden können. Die Auswertung der Daten
weist dabei auch auf Methodeneffekte bei der Untersuchungsgruppe
hin. Die Arbeit schließt mit einem Ausblick auf mögliche
Konsequenzen für die Bildungspraxis und auf offene
Forschungsfragestellungen.
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