Arbeitszufriedenheit im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa

Arbeitszufriedenheit im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Europa

Beschreibung

vor 16 Jahren
Die vorliegende Arbeit widmet sich im Wesentlichen der Anwendung
von zwei Forschungsansätzen auf den Work-Family Forschungsbereich.
Dabei handelt es sich zum einen um die typologische beziehungsweise
konfigurale Sichtweise und zum anderen um den Mehrebenenansatz. Als
Kriteriumsvariable fungiert dabei die Arbeitszufriedenheit. Der
Theorieteil befasst sich zunächst in ausführlicher Form mit der
theoretischen Grundlegung und der aktuellen empirischen Befundlage
anhand bislang vorliegender metaanalytischer Studien der noch recht
jungen Work-Family Forschung. Ebenso wird auf arbeits- und
organisationspsychologische Ansätze zum Konzept
„Arbeitszufriedenheit“ eingegangen. Für den typlogischen Ansatz
zeigt sich, dass mittels clusteranalytischer Prozeduren Arbeits-,
Partnerschafts-, Familien- und Persönlichkeitstypen auf der
Grundlage einer 3604 Personen (1802 Paare) und 9 europäischen
Kulturen umfassenden Stichprobe gebildet werden können, die gehäuft
auftretende intraindividuelle Konfigurationen beschreiben. Dabei
wurden jeweils vier beziehungsweise bei den Big Five Faktoren drei
Typen gefunden, die nach psychometrischen und psychologischen
Kriterien aus dem Work-Family Bereich voneinander differenziert
werden konnten. Für den Mehrebenenansatz zeigt sich, dass eine
hierarchische Struktur in den Daten dergestalt vorliegt, dass in
erster Linie Individuen in Paaren geschachtelt sind und die
Unterschiede zwischen den Paaren theoretisch immerhin 11 Prozent
und praktisch rund 5 Prozent der Varianz in der
Arbeitszufriedenheit aufklären können. In Form von
Ran-dom-Intercept Modellen wurden zahlreiche
Mehrebenenmodellierungen vorgenommen, die zwischen 6 und 48
Prädiktoren auf Individual- beziehungsweise Individual- und
Paarebene aus dem Work-Family Bereich beinhalteten und die bis zu
20 Prozent der Gesamtvarianz in der Arbeitszufriedenheit erklärten,
wobei die Anzahl der bedeutsamen Prädiktoren insgesamt relativ
gering war. Als bedeutsame Prädiktoren erwiesen sich dabei die
beiden Rollenkonflikte (Work-to-Family und Family-to-Work) und
Variablen aus dem beruflichen Feld, nämlich Arbeitsstress,
Familienfreundlichkeit und Kinderbetreuung am Arbeitsplatz.
Abschließend werden diese Befunde diskutiert und sowohl allgemeine,
nämlich die Stichprobenauswahl, das Untersuchungsdesign und die
Auswahl der erhobenen Konstrukte betreffende als auch spezifische,
aus dieser Arbeit unmittelbar ableitbare Anregungen für die
zukünftige Work-Family Forschung formuliert.

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