Die Triangulation von Impulsivität, Gewichtsstatus und Essverhalten bei 8-Jährigen
Beschreibung
vor 11 Jahren
Die vorliegende Arbeit gibt einen Einblick über die Zusammenhänge
zwischen den Impulsivitätsmassen untereinander sowie zwischen
Impulsivität und Gewichtsstatus bzw. Essverhalten. Wie der
Forschungsstand zeigt, wurde dies bereits mehrfach aber sehr
unzureichend untersucht. Aufgrund dieses diskonformen
Forschungsstands wurden diese Aspekte in der vorliegenden Arbeit an
der „Ulmer Kinderstudie“, einer prospektiven Kohortenstudie der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm, erforscht.
Daher liegt in dieser Arbeit der Fokus auf Impulsivität an sich,
die durch verschiedene Untersuchungsmethoden erfasst wird, sowie
Impulsivität bezogen auf Gewichtsstatus und Essverhalten sowie der
Differenzierung nach Geschlecht. Basierend auf den
unterschiedlichen Untersuchungsverfahren zur Messung der
Impulsivität wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: Mit zunehmender
Dauer des Go/Nogo-Paradigmas arbeiteten die Kinder
unkonzentrierter; es gab keine Geschlechterdifferenz. Dies zeigte
sich im fehlenden Zusammenhang zwischen Gewicht und Impulsivität
bei der Genauigkeit des 1. und 3. Durchgangs des Nogo-Signals sowie
der Response Perseveration. Ausschließlich beim 5. Durchgang des
Nogo-Signals zeigte sich eine signifikante Korrelation geringer
Effektstärke, wobei Mädchen entgegen der Hypothese gering höhere
Werte als Jungen erreichten. Weder bei Jungen noch bei Mädchen
zeigten sich signifikante oder relevante Korrelationen zwischen dem
BMI und der Genauigkeit des 5. Durchgangs beim Nogo-Signal. Nur
teilweise konnte bestätigt werden, dass Übergewichtige nicht höhere
Impulsivitätswerte bei der Genauigkeit beim Nogo-Signal zu allen
drei Messzeitpunkten und der Response Perseveration sowie geringer
vs. hoher Belohnungssensitivität des Door Opening Tasks aufwiesen.
Wohingegen bei der Response Perseveration sowie geringer vs. hoher
Belohnungssensitivität und der Genauigkeit des 1. Durchgangs kein
Zusammenhang zwischen Übergewichtigen und Normalgewichtigen bzw.
Untergewichtigen bestätigt werden konnte, zeigten die
Übergewichtigen jedoch eine geringere Genauigkeit beim 3. und 5.
Durchgang des Nogo-Signals als Untergewichtige. Entgegen der
Erwartung zeigten die Übergewichtigen keine längeren
Reaktionszeiten beim Nogo-Signal bei allen drei Durchgängen des
Go-/Nogo-Paradigmas. Es sind allerdings Tendenzen sichtbar, d. h.
tendenziell längere Reaktionszeiten zeigten die Übergewichtigen
beim 3. Durchgang als die Untergewichtigen und als die
Normalgewichtigen. Beim 5. Durchgang fanden sich bei den
Übergewichtigen erneut tendenziell längere Reaktionszeiten als bei
den Untergewichtigen. Ein weiterer Punkt in der vorliegenden Studie
bezog sich auf den Zusammenhang zwischen Impulsivität und
Essverhalten. Hierbei konnte bestätigt werden, dass kein
Zusammenhang zwischen restriktivem Essverhalten bzw. emotionalem
Essverhalten mit der Response Perseveration des Door Opening Task
oder der Genauigkeit und der Reaktionszeit beim Nogo-Signal zu
allen drei Durchgängen besteht. Bezogen auf die
Geschlechterunterschiede ergaben sich keine Zusammenhängezwischen
Impulsivität und Essverhalten. Beim abschließend betrachteten
Zusammenhang der Impulsivitätsmassen untereinander, fanden sich
hoch signifikante Korrelation zwischen den verschiedenen
Testverfahren. In der nachfolgend durchgeführten hierarchischen
Clusteranalyse nach Ward und weiterführenden Verfahren, zeigte sich
eine Clusterlösung mit 3 Clustern als optimal (Genauigkeit auf ein
Nontarget zu reagieren, Verhaltensinhibition und
Verhaltensaktivierung). Demnach ließ sich ein sinnvolles
Impulsivitätsmuster herausarbeiten. Zusammenfassend ist
ersichtlich, dass die Triangulation
Impulsivität-Gewichtsstatus-Essverhalten, die zugrundeliegende
Kausalitätskette sowie das Fokussieren eines Altersbereichs ein
Potential zur weiteren Erforschung bietet, um der Impulsivität und
deren Auswirkungen auf den Grund zu gehen.
zwischen den Impulsivitätsmassen untereinander sowie zwischen
Impulsivität und Gewichtsstatus bzw. Essverhalten. Wie der
Forschungsstand zeigt, wurde dies bereits mehrfach aber sehr
unzureichend untersucht. Aufgrund dieses diskonformen
Forschungsstands wurden diese Aspekte in der vorliegenden Arbeit an
der „Ulmer Kinderstudie“, einer prospektiven Kohortenstudie der
Universitätsklinik für Kinder- und Jugendmedizin Ulm, erforscht.
Daher liegt in dieser Arbeit der Fokus auf Impulsivität an sich,
die durch verschiedene Untersuchungsmethoden erfasst wird, sowie
Impulsivität bezogen auf Gewichtsstatus und Essverhalten sowie der
Differenzierung nach Geschlecht. Basierend auf den
unterschiedlichen Untersuchungsverfahren zur Messung der
Impulsivität wurden folgende Erkenntnisse gewonnen: Mit zunehmender
Dauer des Go/Nogo-Paradigmas arbeiteten die Kinder
unkonzentrierter; es gab keine Geschlechterdifferenz. Dies zeigte
sich im fehlenden Zusammenhang zwischen Gewicht und Impulsivität
bei der Genauigkeit des 1. und 3. Durchgangs des Nogo-Signals sowie
der Response Perseveration. Ausschließlich beim 5. Durchgang des
Nogo-Signals zeigte sich eine signifikante Korrelation geringer
Effektstärke, wobei Mädchen entgegen der Hypothese gering höhere
Werte als Jungen erreichten. Weder bei Jungen noch bei Mädchen
zeigten sich signifikante oder relevante Korrelationen zwischen dem
BMI und der Genauigkeit des 5. Durchgangs beim Nogo-Signal. Nur
teilweise konnte bestätigt werden, dass Übergewichtige nicht höhere
Impulsivitätswerte bei der Genauigkeit beim Nogo-Signal zu allen
drei Messzeitpunkten und der Response Perseveration sowie geringer
vs. hoher Belohnungssensitivität des Door Opening Tasks aufwiesen.
Wohingegen bei der Response Perseveration sowie geringer vs. hoher
Belohnungssensitivität und der Genauigkeit des 1. Durchgangs kein
Zusammenhang zwischen Übergewichtigen und Normalgewichtigen bzw.
Untergewichtigen bestätigt werden konnte, zeigten die
Übergewichtigen jedoch eine geringere Genauigkeit beim 3. und 5.
Durchgang des Nogo-Signals als Untergewichtige. Entgegen der
Erwartung zeigten die Übergewichtigen keine längeren
Reaktionszeiten beim Nogo-Signal bei allen drei Durchgängen des
Go-/Nogo-Paradigmas. Es sind allerdings Tendenzen sichtbar, d. h.
tendenziell längere Reaktionszeiten zeigten die Übergewichtigen
beim 3. Durchgang als die Untergewichtigen und als die
Normalgewichtigen. Beim 5. Durchgang fanden sich bei den
Übergewichtigen erneut tendenziell längere Reaktionszeiten als bei
den Untergewichtigen. Ein weiterer Punkt in der vorliegenden Studie
bezog sich auf den Zusammenhang zwischen Impulsivität und
Essverhalten. Hierbei konnte bestätigt werden, dass kein
Zusammenhang zwischen restriktivem Essverhalten bzw. emotionalem
Essverhalten mit der Response Perseveration des Door Opening Task
oder der Genauigkeit und der Reaktionszeit beim Nogo-Signal zu
allen drei Durchgängen besteht. Bezogen auf die
Geschlechterunterschiede ergaben sich keine Zusammenhängezwischen
Impulsivität und Essverhalten. Beim abschließend betrachteten
Zusammenhang der Impulsivitätsmassen untereinander, fanden sich
hoch signifikante Korrelation zwischen den verschiedenen
Testverfahren. In der nachfolgend durchgeführten hierarchischen
Clusteranalyse nach Ward und weiterführenden Verfahren, zeigte sich
eine Clusterlösung mit 3 Clustern als optimal (Genauigkeit auf ein
Nontarget zu reagieren, Verhaltensinhibition und
Verhaltensaktivierung). Demnach ließ sich ein sinnvolles
Impulsivitätsmuster herausarbeiten. Zusammenfassend ist
ersichtlich, dass die Triangulation
Impulsivität-Gewichtsstatus-Essverhalten, die zugrundeliegende
Kausalitätskette sowie das Fokussieren eines Altersbereichs ein
Potential zur weiteren Erforschung bietet, um der Impulsivität und
deren Auswirkungen auf den Grund zu gehen.
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