Survivor-Reaktionen im Downsizing-Kontext
Beschreibung
vor 11 Jahren
Diese Arbeit untersucht die Reaktionen der nach einem Personalabbau
(Downsizing) verbleibenden Mitarbeiter (Survivors) eines
Unternehmens. Dabei werden die für die Ausbildung von positiven und
negativen Survivor-Reaktionen als relevant angenommenen
Antezedenzien in einem integrativen Rahmenmodell dargestellt und in
ihren Zusammenhängen untersucht. Besonders ist dabei der
metaanalytische Untersuchungsansatz, der statistisch fundierte und
verlässliche Aussagen zu zentralen Zusammenhängen von
Evaluationsvariablen und Survivor-Reaktionen liefert. Dies ist
angesichts sehr heterogener Ergebnisse aus publizierten
Forschungsarbeiten von hoher Relevanz für die Survivor-Forschung
und deren praktische Anwendung. Zur Beantwortung der Thematik wurde
eine Metaanalyse nach Hedges und Olkin (1985) durchgeführt. Dafür
wurden in einer umfangreichen Literaturrecherche von April 2009 bis
Dezember 2010 achtzig veröffentlichte und unveröffentlichte
Primärstudien mit achtundneunzig unabhängigen Stichproben
aufgefunden und integriert, die Datensätze zu Survivor-Reaktionen
nach einem Downsizing lieferten. Nach der Kodierung der einzelnen
Studien erfolgten metaanalytische Berechnungen, die einige der
untersuchten Zusammenhänge von jeweils zehn Evaluationsvariablen
und Survivor-Reaktionen als generalisierbar ergaben. Darüber hinaus
wurden integrierte und zunächst nicht aggregierbare Effektgrößen in
Sensitivitätsanalysen auf ihre Stabilität hin geprüft und durch
Moderatoren- bzw. Subgruppenanalysen in ihrer Heterogenität
möglichst weiter reduziert. Dadurch ergeben sich insgesamt 40
verlässliche und auf eine gemeinsame Grundpopulation übertragbare
Zusammenhänge zwischen Antezedenzien und Survivor-Reaktionen im
Downsizing-Kontext von Unternehmen. Es zeigen sich prozedurale und
interaktionale Gerechtigkeit sowie die erlebte Autonomie am
Arbeitsplatz als die stärksten Prädiktoren positiver
Survivor-Reaktionen. Auf Basis der erzielten Ergebnisse werden
Lücken vor allem im deutschen Forschungskontext benannt und
Implikationen für die praktische Durchführung von
Downsizing-Maßnahmen abgeleitet. Letztere werden unterschieden
hinsichtlich der Planung, Ankündigung, Umsetzung und des
Nachhaltens von Downsizing-Maßnahmen. Die Berücksichtigung der
diskutierten Aspekte kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre
unumgänglichen Personalabbauprozesse sorgfältig zu planen und
mögliche Survivor-Reaktionen ausreichend zu berücksichtigen, um den
mit negativen Survivor-Reaktionen einhergehenden Schaden für
Unternehmen zu minimieren und damit den Erfolg eines Unternehmens
langfristig zu sichern.
(Downsizing) verbleibenden Mitarbeiter (Survivors) eines
Unternehmens. Dabei werden die für die Ausbildung von positiven und
negativen Survivor-Reaktionen als relevant angenommenen
Antezedenzien in einem integrativen Rahmenmodell dargestellt und in
ihren Zusammenhängen untersucht. Besonders ist dabei der
metaanalytische Untersuchungsansatz, der statistisch fundierte und
verlässliche Aussagen zu zentralen Zusammenhängen von
Evaluationsvariablen und Survivor-Reaktionen liefert. Dies ist
angesichts sehr heterogener Ergebnisse aus publizierten
Forschungsarbeiten von hoher Relevanz für die Survivor-Forschung
und deren praktische Anwendung. Zur Beantwortung der Thematik wurde
eine Metaanalyse nach Hedges und Olkin (1985) durchgeführt. Dafür
wurden in einer umfangreichen Literaturrecherche von April 2009 bis
Dezember 2010 achtzig veröffentlichte und unveröffentlichte
Primärstudien mit achtundneunzig unabhängigen Stichproben
aufgefunden und integriert, die Datensätze zu Survivor-Reaktionen
nach einem Downsizing lieferten. Nach der Kodierung der einzelnen
Studien erfolgten metaanalytische Berechnungen, die einige der
untersuchten Zusammenhänge von jeweils zehn Evaluationsvariablen
und Survivor-Reaktionen als generalisierbar ergaben. Darüber hinaus
wurden integrierte und zunächst nicht aggregierbare Effektgrößen in
Sensitivitätsanalysen auf ihre Stabilität hin geprüft und durch
Moderatoren- bzw. Subgruppenanalysen in ihrer Heterogenität
möglichst weiter reduziert. Dadurch ergeben sich insgesamt 40
verlässliche und auf eine gemeinsame Grundpopulation übertragbare
Zusammenhänge zwischen Antezedenzien und Survivor-Reaktionen im
Downsizing-Kontext von Unternehmen. Es zeigen sich prozedurale und
interaktionale Gerechtigkeit sowie die erlebte Autonomie am
Arbeitsplatz als die stärksten Prädiktoren positiver
Survivor-Reaktionen. Auf Basis der erzielten Ergebnisse werden
Lücken vor allem im deutschen Forschungskontext benannt und
Implikationen für die praktische Durchführung von
Downsizing-Maßnahmen abgeleitet. Letztere werden unterschieden
hinsichtlich der Planung, Ankündigung, Umsetzung und des
Nachhaltens von Downsizing-Maßnahmen. Die Berücksichtigung der
diskutierten Aspekte kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre
unumgänglichen Personalabbauprozesse sorgfältig zu planen und
mögliche Survivor-Reaktionen ausreichend zu berücksichtigen, um den
mit negativen Survivor-Reaktionen einhergehenden Schaden für
Unternehmen zu minimieren und damit den Erfolg eines Unternehmens
langfristig zu sichern.
Weitere Episoden
In Podcasts werben
Kommentare (0)