Die Ratsherren #19 – Lügen, die erste Wohnung & Liebestipps!

Die Ratsherren #19 – Lügen, die erste Wohnung & Liebestipps!

Robin war im Urlaub und hat einige Geschichten mitgebracht, außerdem hat uns “MrGermanPiano” ein alternatives Intro gebastelt. Dazu kommt das grobe Oberthema “Zum ersten Mal…”,  bei dem zum Beispiel die erste eigene Wohnung eine Rolle spielt. Zum Thema
1 Stunde 32 Minuten
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Wir haben wenig Ahnung, aber sind ein bisschen lustig dabei.

Beschreibung

vor 7 Jahren

Robin war im Urlaub und hat einige Geschichten mitgebracht,
außerdem hat uns “MrGermanPiano” ein alternatives Intro
gebastelt. Dazu kommt das grobe Oberthema “Zum ersten Mal…”,
 bei dem zum Beispiel die erste eigene Wohnung eine Rolle
spielt.


Zum Thema Milch & der Mensch vom Hörer Michael:


“Unser heutiges Rind (Bos taurus) stammt vom Wildrind (Bos
primigenius) auch Auerochse genannt ab. Wie die meisten heutigen
Haustiere wurde es in der Jungsteinzeit, auch Neolithikum
genannt, domestiziert (lat.: „domesticare“ = „ins Haus bringen“).
Diese Epoche zeichnet sich dadurch aus, dass sich ein Wechsel in
der Lebensweise der nomadisch lebenden Jäger und
Sammler-Gesellschaften der Altsteinzeit (Paläolithikum) vollzog.
Mit dem Ende der Eiszeit und dem Beginn des Holozäns, der
geologischen Epoche, in der wir uns heute befinden, veränderten
sich die klimatischen Bedingungen drastisch. Die Menschen wurden
seßhaft und begannen, Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Diese
Bewegung hatte im Nahen Osten (genauer: im fruchtbaren Halbmond)
ihren Ursprung und verbreitete sich aufgrund ansteigender
Bevölkerungszahlen von dort aus nach Nordafrika und Europa. Daher
sind quasi alle heutigen Menschen in Europa Abkömmlinge von
immigrierenden Bauern aus dem Nahen Osten, was genetisch
einwandfrei nachweisbar ist (das ist aber eine ganz eigene und
kompliziertere Geschichte; sollte man bloß im Hinterkopf
behalten, gerade in Anbetracht der Meinung mancher -leider
aktueller- politischer Strömungen). Das Rind ist nach dem
Hund, der als Ausnahme bereits im Paläolithikum vor mehr als 14
tausend Jahren domestiziert wurde, das älteste Haustier des
Menschen. Es wurde im 11. Jahrtausend vor heute im mittleren
Euphrattal und dem oberen Tigristal domestiziert, kurz darauf
folgte die Ziege, danach Schaf und Schwein. Die Nutzung von Milch
ist bereits sehr früh belegt, mittels chemischer Methoden lassen
sich Lipide der Milch in archäologischer Keramik nachweisen.
Diese Milch wurde aber wahrscheinlich nicht direkt getrunken,
sondern zu Käse oder anderen sekundären Produkten verarbeitet.
Das liegt daran, dass die Menschen zu dieser Zeit die Milch noch
nicht ohne Probleme trinken konnten.


Wie alle Säugetiere verliert auch der Mensch mit zunehmenden
Alter die Fähigkeit, Milch zu verdauen. Die liegt daran, dass mit
fortschreitendem Alter das Gen LCT, welches die Produktion
der Laktase (ein Enzym, das zum Verdauen von Lactose
(=Milchzucker) in Glucose (=Traubenzucker) benötigt wird)
steuert, abgeschaltet wird. Die Lactose wird dann stattdessen von
Bakterien im Darm verdaut, was zu Bauchkrämpfen usw. führt. Durch
das lange Zusammenleben mit Haustieren hat sich jedoch beim
Menschen eine bisher einzigartige Veränderung durchgesetzt: die
Lactoseverträglichkeit. Diese zeichnet sich dadurch aus, dass
eine Mutation in jenem Gen MCM6 stattgefunden hat,
welches die Produktion von Lactase an- bzw. abschaltet. Es ist
wird wirkungsunfähig und die Lactaseproduktion nicht mehr
gestoppt, somit ist der betroffene Mensch und seine Nachkommen
dauerhaft befähigt, Milch zu trinken und zu verdauen. Damit ist
der Mensch das bisher einzig bekannte Tier, das darauf
spezialisert ist, die Milch anderer Tiere zu konsumieren. Es
handelt sich dabei um eine außerordentlich nützliche Mutation,
schließlich können so Tiere über einen längeren Zeitraum als
Nahrungsquelle genutzt werden und nicht nur bei der Schlachtung.
Gerade in Gebieten, die für Landwirtschaft ungeeignet sind (z.B.
im hohen Norden aufgrund weniger Sonnentage) weist fast jeder
Mensch diese Mutation auf. In Schweden und Norwegen sind
beispielsweise 98% lactoseveträglich, in Deutschland immerhin
noch um die 70% (Prozentsatz von Nord nach Süd abnehmend) und in
Italien 40%.


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