#35 Brutal Prioritäten setzen - so geht Loslassen, Interview mit Markus Jotzo

#35 Brutal Prioritäten setzen - so geht Loslassen, Interview mit Markus Jotzo

50 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Fällt es Dir auch oft so schwer, loszulassen? Die Kontrolle
abzugeben ist nicht immer einfach. Gerade von Führungskräften wird
das aber erwartet. Hierüber spreche ich mit Markus Jotzo. Markus
hat ein interessantes Buch zu dem Thema geschrieben „Loslassen für
Führungskräfte“. Markus Jotzo ist Coach, Trainer, Redner und Autor.
Und er beschreibt sich selbst als „brutalen Prioritätensetzer“. Das
hat mich neugierig gemacht. Wie also geht Loslassen? In seinem Buch
spricht Markus von den 9 Säulen des Loslassens, um sich auf das
Wesentliche zu fokussieren. In unserem Interview konzentrieren wir
uns auf drei Punkte und schauen darauf, wie man konkret eine
Veränderung einleiten kann. Der erste Punkt ist die bewusste
Gestaltung von Beziehungen. Vergegenwärtige Dir, welche Menschen,
welche Beziehungen Dir Energie rauben (sog. Energie-Vampire). Und
prüfe, ob und wie Du diese loslassen kannst. Konzentriere Dich
konsequent auf Beziehungen, die Dir Kraft geben. Und lasse die
Energie-Vampire los. Hierzu könntest Du z.B. die Übungen „Das
soziale Netz“ machen und aufzeichnen, mit welchen Menschen Du viel
Zeit verbringst und was das mit Dir macht. Mehr dazu im Gespräch.
Der zweite Punkt und aus Sicht von Markus auch der wichtigste ist
„das Ego parken“. Er regt an, sich selbst nicht so wichtig zu
nehmen und Perfektion loszulassen. Ein guter Indikator hierfür kann
der eigene Redeanteil sein. Das ist auch zugleich Punkt drei.
Stelle Dir nach einem Mitarbeitergespräch folgende Fragen: Wie hoch
war mein Redeanteil? Und Von wem kam die Lösung? Als Führungskraft
ist es letztlich Deine Aufgabe, die PS Deiner Mitarbeitenden auf
die Straße zu bringen. Wie kannst Du sie dabei unterstützen? Wie
kannst Du sie dabei unterstützen, dass sie die Lösungen entwickeln
und nicht Du? In meinen Coachings erlebe ich immer wieder, dass
Führungskräfte mir entgegnen: „Ich würde ja gerne mehr abgeben.
Aber die Mitarbeiter wollen nicht die Verantwortung gehen.“ Markus
sagt dazu, dass jeder Mensch grundsätzlich leisten will. Das sei
ein Überlebensreflex. Aber manche hätten verlernt, dass sich
Leistung lohnt. Wenn z.B. jemand immer wieder gehört hat „Du wirst
hier nicht fürs Denken bezahlt.“ Solche Mitarbeitenden solltest Du
umso mehr motivieren, Interesse zeigen, nachfragen und loben. Am
Beispiel einer IT-Firma, die Markus begleitet, macht er deutlich,
wie wichtig es ist, sich als Führungskraft regelmäßig Feedback
einzuholen. Oft fallen Eigen- und Fremdwahrnehmung auseinander.
Markus bezeichnet das Feedback der Mitarbeitenden als Währung. Auf
meine Frage, wie man selbst so hartnäckige Muster und Gewohnheiten
ändern kann, sagt Markus, dass dies durchaus herausfordernd sein
kann. Wichtig sei, erstmal zu erkennen, dass Veränderungsbedarf
bestehe. Dann sollte man sich fragen, welchen Preis die Veränderung
habe. Was gebe ich auf? Von was muss ich mich trennen? Und warum
ist mir die Veränderung wichtig? Und dann bedürfe es bei
hartnäckigen Mustern immer wieder Erinnerungen. Markus gibt uns
eine Reihe von Beispielen aus seinem Privatleben und macht daran
deutlich, wie er konsequent und „brutal“ priorisiert, was ihm
wirklich wichtig ist. Am Ende des Gesprächs teilen wir noch einen
Buchtipp: „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie
Ware. Die Australierin Bronnie Ware hat mehrere Jahre lang
Sterbende bis zu ihrem letzten Atemzug begleitet und ihnen genau
zugehört. Was diese Menschen vor ihrem Tod beschäftigt, davon
handelt das Buch. Wenn Du mehr von Markus Jotzo lesen oder hören
magst: • https://www.markus-jotzo.com/de/ • Podcast: Führen wie ein
Löwe, über die üblichen Podcast-Plattformen Ich durfte auch Gast in
seinem tollen Podcast sein (Folge 99 B) zu dem Thema
„Stärkenfokussierte Positionierung“.

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