#24 Emotionen im Job - Interview mit Dr. Yana Heussen

#24 Emotionen im Job - Interview mit Dr. Yana Heussen

Sind Emotionen im Job unprofessionell?
39 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Emotionen im Job – ist da überhaupt Raum für? Oder ist das nicht
unprofessionell? Hierüber spreche ich mit Dr. Yana Heussen,
Neuropsychologin und Führungkräfteentwicklerin. Aktuell sind viele
von uns emotionaler denn je. Die Pandemie fordert uns. Das Fehlen
von echten sozialen Kontakten, das Home Office und Home Schooling,
kein Urlaub in Sicht – das alles schlägt aufs Gemüt. Doch dürfen
wir diese Emotionen auch im Job spüren oder gar zeigen? Was ist
sinnvoll, was ist erlaubt? Dr. Yana Heussen unterstützt Teams und
Führungskräften mit Achtsamkeit und Selbstmanagement zu mehr Fokus,
Produktivität und Verbundenheit mit sich selbst und anderen zu
finden. Das erhöht die Lebensqualität und letztendlich auch die
Marge. https://yana-heussen.de/ In unserem Gespräch erklärt sie,
was unter der sog. Emotionaler Intelligenz zu verstehen ist.
Emotionen sind Informationen. Von Emotionaler Intelligenz spricht
man, wenn man in der Lage ist, die eigenen Emotionen und die von
anderen zu verstehen. Quasi die Informationen, die diese Emotionen
enthalten, zu lesen. Dr. Yana Heussen erklärt, dass es nicht so
sinnvoll ist, die Emotionen – wie Wut oder Verzweiflung – im Job
voll auszuleben, sondern eher diese bewusst wahrzunehmen und sie zu
regulieren. Wenn wir von Emotionsregulation sprechen, ist damit
nicht das Unterdrücken oder Deckeln von Gefühlen gemeint. Sondern
vielmehr aufmerksam in den Körper zu horchen, die Emotion
wahrzunehmen und zu lesen. Was will die Emotion mir sagen? Eine
Emotion dauert an sich nur 10 – max. 90 Sekunden an. Wenn sie
länger dauert, passiert das, weil wir sie durch unsere Gedanken
„füttern“. Indem wir uns eine Geschichte erzählen, die Emotion mit
einem Narrativ füttern, erhalten wir sie aufrecht. So bleibt der
Stress weiterhin hoch und unser Gehirn, der Präfrontale Cortex, der
für Problemsolving zuständig ist, kann nicht aktiviert werden.
Gelingt es uns aber, aus dem negativen Gedankenkarussel
auszusteigen, mit der Aufmerksamkeit in den Körper zu kommen, so
kann der Stresslevel sinken. Und unser Präfrontal Cortex kann ich
mit der Problemlösung beschäftigen. Dr. Yana Heussen erläutert die
Wirksamkeit von Mitgefühl. Das Konzept des Mitgefühls und
Selbstmitgefühls ist seit vielen Jahren zutiefst erforscht. Indem
wir eine Haltung des (Selbst-) Mitgefühls trainieren, kann es uns
gelingen, auch in sehr emotionalen, stressigen Situationen in die
Ruhe zu kommen. Dr. Yana Heussen zeigt die drei Schritte des
(Selbst-)Mitgefühls auf: - Anerkennen, dass es mir gerade nicht gut
geht - Zu verstehen, dass es anderen auch mal so geht - Liebevoll
mit mir selbst umzugehen. Mit einer solchen Haltung kann man sich
auch in emotional fordernden Situationen aus der Schusslinie
nehmen. Wenn du mehr dazu erfahren möchtest, empfehle ich dir das
Buch von Kristin Neff „Selbstmitgefühl“ und ihren ted-Talk zu dem
Thema. Darüber hinaus gibt es sog. Mindful Selfcompassion Kurse
(MSC) – entwickelt von Kristin Neff und Chris Germer. Wenn du
diesen Begriff googelst, werden dir Anbieter auch in deiner Region
angezeigt. Du findest eine Vielzahl von Meditationen, mit denen du
die Haltung des Selbstmitgefühls trainieren kannst, u.a. auf der
website von Christine Brähler https://www.christinebraehler.com/de/
Oder bei Insights timer – so auch von Dr. Yana Heussen
https://insighttimer.com/dryanaheussen Dr. Yana Heussen teilt ihre
persönlichen Erfahrungen zu der Kraft des Mitgefühls mit uns. Danke
für das spannende Gespräch!

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