Zur Konstruktion der sexualisierten Figur „osteuropäische Frau“

Zur Konstruktion der sexualisierten Figur „osteuropäische Frau“

48 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

„Die osteuropäische Frau ist schön und gut erzogen, ne
christliche Familienmutter aber auch voll sexy und arbeitsam.
Irgendwie die perfekte Mischung nach einem male gaze. Das ist so
ne Ambivalenz zwischen billig schön aber auch billige
Putzfrau.“


In dieser Episode der VomensBar digitale ist
Lisa Jarzynski unsere Gästin. Die Kulturwissenschaftlerin und
Aktivistin spricht mit uns über ihr aktuelles Projekt zur
Konstruktion und Sexualisierung der Figur der „osteuropäischen
Frau“.
Diese Figur bewegt sich irgendwo zwischen extremer Sexualisierung
und Objektivizierung und entsexualisierter Babuschka. Angelehnt
an Freuds Madonna-Hure-Komplex erscheint „die“ geografisch
verortete, weiblich gelesene Person als besonders care taking
Leiharbeiter:in, als „Ostblock-Nutte“, als slavische Schönheit in
der TV-Sendung Traumfrau gesucht oder seit der russischen
Invasion in der Ukraine in Form trendender Suchbegriffe wie
ukranian porn.


„Meine Mama hat mir verboten, roten Lippenstift zu tragen, weil
ich sonst aussehe wie eine Ostblock-Nutte. Oder ein Typ, der
will, dass ich beim Sex polnisch spreche. Das ist alles
passiert!“


Wer oder was ist denn der Ostblock?!!


Lisa spricht mit uns über antislavischen Rassismus,
rassifizierten Sexismus und die Konstruktion multiethnische
osteuropäische Länder, Politiken und Feminismen. Dabei greift sie
sowohl auf ihre polnische Familiengeschichte, eigene Erfahrungen
sowie theoretische und politische Argumente zurück.

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