Das UNESCO Biosphärenreservats Spreewald - Eugen Nowak
Der Spreewald ist ein Landschaftskunstwerk
37 Minuten
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Zwischen Berlin und Dresden liegt der Spreewald. Oder auch der Flughafen BER, Königs Wusterhausen, Tropical Islands, Lübben, Burg, Lübbenau, Luckau und die Lausitz - mit hunderten von Ausflugszielen für Touristen und Berlin / Brandenburgern.
Beschreibung
vor 5 Jahren
Eugen Nowak - Leiter des Biosphärenreservates Spreewald In
dieser Folge wollen wir uns näher mit dem Namensgeber dieses
Podcast beschäftigen – dem Spreewald.Erster Ansprechpartner hierfür
ist Eugen Nowak, Leiter des Biosphärenreservates Spreewald mit Sitz
in Lübbenau.Der Spreewald ist eine über Jahrhunderte von Menschen
gestaltete Landschaft, die sich an die Besonderheiten der Aue der
Spree angepasst hat. Es ist ein eiszeitlich geprägtes Urstromtal.
Vom Norden kam der Gletscher bis an den Rand des Spreewaldes. Aus
dem Gletschertor floss ein riesiger Strom – die Ur-Spree – und hat
ein flaches Tal aufgeschürft. Als sich das Eis zurückzog versumpfte
das Tal. Durch das nur flache Gefälle hat sich der Fluss in
hunderte oder tausende Fließe aufgespalten. Erst spät wurde der
Spreewald durch die Menschen besiedelt, da die Verhältnisse
unwirtlich waren. Es gab immer wieder Hochwasser und alles musste
über das Wasser auch transportiert werden. In dieser
Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur entstand die heutige
Kulturlandschaft.Es ist eine Vielfalt an Lebensräumen mit
besonderer landschaftlicher Schönheit entstanden – weshalb die
Gäste so gerne hierherkommen. Diese Kulturlandschaft unter den
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erhalten ist Aufgabe des
Biosphärenreservates. Dazu gehören zum Beispiel die
Spreewaldwiesen mit den bekannten Heuschobern, die Vielfalt der
Fließe sowie der Wald als solcher. In früheren Zeiten war die
Spreewald-Niederung komplett von Sumpfwäldern bedeckt. Im Laufe der
Jahrhunderte hat sich ein Landschaftskunstwerk aus Wiesen und
Fließen entwickelt.
Ein Biosphärenreservat ist in spezielle Schutzgebietskategorien
aufgeteilt mit dem Ziel, einen Ausgleich zwischen Mensch und Natur
herzustellen. Unter Schirmherrschaft der UNESCO gibt es ein
weltweites Netz von 660 Schutzgebieten in über 120 Ländern, welche
das Ziel haben, Modellregionen nachhaltiger Entwicklung zu sein.
Das Alleinstellungsmerkmal von Biosphärenreservaten ist dabei, dass
sie großräumig sind und die Menschen und wirtschaftlichen
Interessen bewusst und aktiv miteinbeziehen. Das
Biospährenreservat Spreewald ist rund 500 km2 oder 50.000 ha groß.
Die Längsausdehnung beträgt gut 100 km zwischen Schmogrow vor den
Toren von Cottbus bis Lübbenau / Vetschau im Süden. Im Norden von
Straupitz / Neu Zauche über die Wespentaille bei Lübben am uralten
Spreeübergang, bis in den Unterspreewald bei Schlepzig / Krausnick.
In der Breite beträgt die Ausdehnung gut 20 km. Würde man alle
Fließe und Gräben des Spreewalds aneinanderreihen, käme man auf
eine Gesamtlänge von gut rund 1.550 km. Davon sind ca. 400 km für
den Tourismus nutzbar. Ein Biosphärenreservat muss überall auf der
Welt drei Zonen beinhalten: 3% Kernzone sollen erreicht werden, die
unter strengen Naturschutz ohne wirtschaftliche Nutzung steht. Die
rund 20%ige Pufferzone drum herum sind Naturschutzgebiete, die
aktive Pflege erfordern und schließlich80% bewirtschaftete und
besiedelte Flächen mit nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten wie zum
Beispiel die Landwirtschaft und der Tourismus.Das Hochwasser gehört
zum Fluss und zur Aue dazu. Der Spreewald ist ein Paradebeispiel
für funktionierende Überflutungsräume, zum Beispiel um die Stadt
Lübben zu schützen. Intakte Auen sind jedoch selten geworden,
weshalb es gilt sie zu bewahren. Dabei sind Siedlungen zu schützen
und die Interessen der Land- und Waldwirtschaft zu
berücksichtigen.Das Biosphärenreservat Spreewald gibt es nun seit
über 26 Jahren und kann einige Erfolge vorweisen. Dabei braucht man
viele Partner. Einer davon ist der Spreewaldverein, der sich unter
anderem für den Erhalt der Landwirtschaft einsetzt und auch die
Dachmarke „Spreewald“ gesichert hat. Produkte aus dem Spreewald
können dadurch zertifiziert werden. Insgesamt ist das Bewusstsein
bei allen Beteiligten gestiegen, dass wir Verantwortung für den
Erhalt des Spreewaldes tragen. Nicht zuletzt der Tourismus lebt
genau davon. Laut einer Umfrage kommen rund 90% der Gäste eben
wegen der Natur und Landschaft in den Spreewald um z.B. Weißstorch,
Eisvogel, Bekassine, Sumpfdotterblume oder Kuckucks-Lichtnelke zu
sehen. 10% der Gäste sind überhaupt erst durch den UNESCO
Biosphärenreservats-Status auf den Spreewald aufmerksam geworden.
Hierbei handelt es sich häufig um zahlungskräftige Gäste, die
natürlich auch ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und
Sicherung von Arbeitsplätzen im Tourismus beitragen.
In der Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald, kurz
Spreewaldstiftung, haben sich Bürger und Unternehmen
zusammengefunden, um Landschaftspflege in den besonders
schwierigen Fällen finanziell zu unterstützen. Jedermann kann
hier für 50 Euro Spreewaldwiesen-Aktionär werden. Die Mahd der
Feuchtwiesen ist ein Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft.
Eine Aktie sichert den Erhalt von 1.000 m2 Spreewaldwiese.
Wie das Biosphärenreservat seine Aufgaben umsetzt, also zum
Beispiel Naturschutz, Umweltbildung, Regionalentwicklung und
einiges mehr, kann man in den drei Besucherinformationszentren in
Lübbenau, Schlepzig und Burg erleben. Die Kontaktinformationen
erfährt man in den nachfolgenden Links.
Links:
http://www.spreewald-biosphaerenreservat.de
https://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO
http://spreewaldverein.de
http://www.spreewaldstiftung.de/front_content.php
dieser Folge wollen wir uns näher mit dem Namensgeber dieses
Podcast beschäftigen – dem Spreewald.Erster Ansprechpartner hierfür
ist Eugen Nowak, Leiter des Biosphärenreservates Spreewald mit Sitz
in Lübbenau.Der Spreewald ist eine über Jahrhunderte von Menschen
gestaltete Landschaft, die sich an die Besonderheiten der Aue der
Spree angepasst hat. Es ist ein eiszeitlich geprägtes Urstromtal.
Vom Norden kam der Gletscher bis an den Rand des Spreewaldes. Aus
dem Gletschertor floss ein riesiger Strom – die Ur-Spree – und hat
ein flaches Tal aufgeschürft. Als sich das Eis zurückzog versumpfte
das Tal. Durch das nur flache Gefälle hat sich der Fluss in
hunderte oder tausende Fließe aufgespalten. Erst spät wurde der
Spreewald durch die Menschen besiedelt, da die Verhältnisse
unwirtlich waren. Es gab immer wieder Hochwasser und alles musste
über das Wasser auch transportiert werden. In dieser
Auseinandersetzung zwischen Mensch und Natur entstand die heutige
Kulturlandschaft.Es ist eine Vielfalt an Lebensräumen mit
besonderer landschaftlicher Schönheit entstanden – weshalb die
Gäste so gerne hierherkommen. Diese Kulturlandschaft unter den
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu erhalten ist Aufgabe des
Biosphärenreservates. Dazu gehören zum Beispiel die
Spreewaldwiesen mit den bekannten Heuschobern, die Vielfalt der
Fließe sowie der Wald als solcher. In früheren Zeiten war die
Spreewald-Niederung komplett von Sumpfwäldern bedeckt. Im Laufe der
Jahrhunderte hat sich ein Landschaftskunstwerk aus Wiesen und
Fließen entwickelt.
Ein Biosphärenreservat ist in spezielle Schutzgebietskategorien
aufgeteilt mit dem Ziel, einen Ausgleich zwischen Mensch und Natur
herzustellen. Unter Schirmherrschaft der UNESCO gibt es ein
weltweites Netz von 660 Schutzgebieten in über 120 Ländern, welche
das Ziel haben, Modellregionen nachhaltiger Entwicklung zu sein.
Das Alleinstellungsmerkmal von Biosphärenreservaten ist dabei, dass
sie großräumig sind und die Menschen und wirtschaftlichen
Interessen bewusst und aktiv miteinbeziehen. Das
Biospährenreservat Spreewald ist rund 500 km2 oder 50.000 ha groß.
Die Längsausdehnung beträgt gut 100 km zwischen Schmogrow vor den
Toren von Cottbus bis Lübbenau / Vetschau im Süden. Im Norden von
Straupitz / Neu Zauche über die Wespentaille bei Lübben am uralten
Spreeübergang, bis in den Unterspreewald bei Schlepzig / Krausnick.
In der Breite beträgt die Ausdehnung gut 20 km. Würde man alle
Fließe und Gräben des Spreewalds aneinanderreihen, käme man auf
eine Gesamtlänge von gut rund 1.550 km. Davon sind ca. 400 km für
den Tourismus nutzbar. Ein Biosphärenreservat muss überall auf der
Welt drei Zonen beinhalten: 3% Kernzone sollen erreicht werden, die
unter strengen Naturschutz ohne wirtschaftliche Nutzung steht. Die
rund 20%ige Pufferzone drum herum sind Naturschutzgebiete, die
aktive Pflege erfordern und schließlich80% bewirtschaftete und
besiedelte Flächen mit nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten wie zum
Beispiel die Landwirtschaft und der Tourismus.Das Hochwasser gehört
zum Fluss und zur Aue dazu. Der Spreewald ist ein Paradebeispiel
für funktionierende Überflutungsräume, zum Beispiel um die Stadt
Lübben zu schützen. Intakte Auen sind jedoch selten geworden,
weshalb es gilt sie zu bewahren. Dabei sind Siedlungen zu schützen
und die Interessen der Land- und Waldwirtschaft zu
berücksichtigen.Das Biosphärenreservat Spreewald gibt es nun seit
über 26 Jahren und kann einige Erfolge vorweisen. Dabei braucht man
viele Partner. Einer davon ist der Spreewaldverein, der sich unter
anderem für den Erhalt der Landwirtschaft einsetzt und auch die
Dachmarke „Spreewald“ gesichert hat. Produkte aus dem Spreewald
können dadurch zertifiziert werden. Insgesamt ist das Bewusstsein
bei allen Beteiligten gestiegen, dass wir Verantwortung für den
Erhalt des Spreewaldes tragen. Nicht zuletzt der Tourismus lebt
genau davon. Laut einer Umfrage kommen rund 90% der Gäste eben
wegen der Natur und Landschaft in den Spreewald um z.B. Weißstorch,
Eisvogel, Bekassine, Sumpfdotterblume oder Kuckucks-Lichtnelke zu
sehen. 10% der Gäste sind überhaupt erst durch den UNESCO
Biosphärenreservats-Status auf den Spreewald aufmerksam geworden.
Hierbei handelt es sich häufig um zahlungskräftige Gäste, die
natürlich auch ihren Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung und
Sicherung von Arbeitsplätzen im Tourismus beitragen.
In der Bürgerstiftung Kulturlandschaft Spreewald, kurz
Spreewaldstiftung, haben sich Bürger und Unternehmen
zusammengefunden, um Landschaftspflege in den besonders
schwierigen Fällen finanziell zu unterstützen. Jedermann kann
hier für 50 Euro Spreewaldwiesen-Aktionär werden. Die Mahd der
Feuchtwiesen ist ein Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft.
Eine Aktie sichert den Erhalt von 1.000 m2 Spreewaldwiese.
Wie das Biosphärenreservat seine Aufgaben umsetzt, also zum
Beispiel Naturschutz, Umweltbildung, Regionalentwicklung und
einiges mehr, kann man in den drei Besucherinformationszentren in
Lübbenau, Schlepzig und Burg erleben. Die Kontaktinformationen
erfährt man in den nachfolgenden Links.
Links:
http://www.spreewald-biosphaerenreservat.de
https://de.wikipedia.org/wiki/UNESCO
http://spreewaldverein.de
http://www.spreewaldstiftung.de/front_content.php
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