Dampfmaschinenausstellung Goyatz - Heinz Lange
Also, wat is en Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm....
21 Minuten
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Zwischen Berlin und Dresden liegt der Spreewald. Oder auch der Flughafen BER, Königs Wusterhausen, Tropical Islands, Lübben, Burg, Lübbenau, Luckau und die Lausitz - mit hunderten von Ausflugszielen für Touristen und Berlin / Brandenburgern.
Beschreibung
vor 5 Jahren
"Aha, heute krieje mer de Dampfmaschin. Also, wat is en
Dampfmaschin? Da stelle mehr uns janz dumm. Und da sage mer so:
En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten
un vorn e Loch. Dat eine Loch, dat is de Feuerung. Und dat
andere Loch, dat krieje mer später."
aus "Die
Feuerzangenbowle", deutsche Filmkomödie aus dem
Jahr 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle. Sie
basiert auf
dem gleichnamigen Roman von Heinrich
Spoerl. Regie führte Helmut Weiss (www.wikipedia.de)
Heinz Lange ist der Herr der Dampfmaschinen im
Spreewaldort Goyatz. Seine Sammlung ist beeindruckend,
geht es doch in erster Linie nicht um die
Spielzeug-Dampfmaschinen die viele noch aus der Kindheit
kennen, sondern um beeindruckend große Maschinen mit bis
zu 2.000 PS. Oftmals standen die Maschinen Jahrzehnte
ungenutzt herum und wurden dem Laufe der Zeit überlassen.
Niemand legte Wert auf die Erhaltung der alten Technik.
Aber wenn Heinz Lange von solchen Fundstücken hört, ist
er mit seinem Know-How gefragt und macht sich auf den Weg
zur Rettung – sofern die Zustimmung seiner Gattin
vorliegt!
Sein Interesse für Dampfmaschinen wurde in der Lehrzeit
von 1950-1953 in Spremberg geweckt. Die Stadt reizt
nicht nur mit dem hügeligen Land links und rechts der
Spree und Tal, sondern war ein bedeutender
Textilstandort. Als Elektromaschinenbauer kümmerte er
sich, wenn kleine Generatoren nicht mehr liefen und
repariert werden mussten.
Die Dampfmaschinen waren in der Textilindustrie bis ca.
1960 in Betrieb. Der mit ihnen verbundene Qualm und Dreck
sorgte dafür, dass die Leute froh waren, wenn die
Maschinen abgeschaltet wurden. Niemand verschwendete
damals einen Gedanken an den Erhalt der alten Technik.
Die erste eigene Maschine zu privaten Zwecken konnte
Heinz Lange erst nach der Wende kaufen. Und Gott sei Dank
verfügt er nicht nur über das technische Wissen um den
Erhalt, sondern auch über die nötige Unterstützung von
Ehefrau, Sohn und Freunden, über den erforderlichen Platz
– und nicht zuletzt auch über die finanziellen
Möglichkeiten vor allem den aufwendigen Transport mit
Tiefladern und LKW zu ermöglichen. Die größte Maschine
hat immerhin eine Grundfläche von 12 x 7,5m und wiegt 70
Tonnen.
Für Heinz Lange ist das alles in erster Linie ein Hobby.
Wir sind froh und dankbar, dass er die Ausstellung auf
seinem Privat-Grundstück für Interessierte Gäste öffnet.
Es ist also kein Museum im klassischen Sinne mit festen
Öffnungszeiten. Deshalb wird darum gebeten, sich vorher
anzumelden – zumal eine Besichtigung nur mit den
persönlichen Erläuterungen von Heinz Lange Sinn macht. Da
die Dampfmaschinen mit Druckluft betrieben werden, sind
sie übrigens jederzeit vorführbereit.
Die Ausstellung eignet sich für alle
Technikinteressierten, die idealerweise ein gewisses Maß
an Grundkenntnissen mitbringen. Kinder sollten daher auch
ca. 10 Jahre alt sein, damit sie die Technik auch
verstehen können – sonst könnte es schnell langweilig
werden und darunter leiden bekanntlich vor allem die
Eltern ;)
Wenn man sich dann gut eine Stunde Zeit nimmt, erlebt
man, mit wie viel Herzblut Heinz Lange bei der Sache ist
– und erfährt auch noch die eine oder andere Geschichte –
so wie hier im Podcast!
Links
Tourismusregion Lieberose - Oberspreewald
Podcast zur Tourismusregion
Goyatz
Spremberg
Neuzelle
Dampfmaschinen (Wikipedia)
weiterführender Artikel aus der Lausitzer Rundschau vom
15.02.2016
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