Schinkelkirche Straupitz (Spreewald) - Pfarrer Christoph Hanke

Schinkelkirche Straupitz (Spreewald) - Pfarrer Christoph Hanke

Ohne Zweifel ein Baudenkmal und touristisches Highlight - aber vor allem eine Kirche!
20 Minuten
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Zwischen Berlin und Dresden liegt der Spreewald. Oder auch der Flughafen BER, Königs Wusterhausen, Tropical Islands, Lübben, Burg, Lübbenau, Luckau und die Lausitz - mit hunderten von Ausflugszielen für Touristen und Berlin / Brandenburgern.

Beschreibung

vor 5 Jahren








Christoph Hanke ist Pfarrer in Straupitz. Er ist ein Kind
der Region und es ist nicht die Regel, in diesem Beruf in
seiner Heimat wirken zu dürfen. Dabei wollte er schon
immer gerne auf dem Land arbeiten und kam vor einiger
Zeit - nach längere Abwesenheit - als Pfarrer nach
Straupitz zurück, wo er mit seiner Familie lebt. Dass er
dabei in der bekannten und besonderen Schinkelkirche
arbeiten darf, rundet das Ganze noch ab.


 


Die Kirche ist schon von Weitem zu sehen. Da stellt
sich die Frage, wieso eine solch große und
architektonisch besondere Kirche ausgerechnet in
Straupitz steht. Christoph Hanke kennt die Antwort: die
alte Kirche war damals zu klein für die vielen Gläubigen,
sodass man gezwungen war, eine neue Kirche zu bauen. Zur
Gemeinde gehörten damals acht kleinere Kirchen. Und statt
acht neue zu bauen, entschied man sich halt für eine
große Kirche mit 1.000 Plätzen.


Und wie so oft im Leben spielten auch damals schon
Beziehungen eine Rolle, die dafür sorgten, dass Karl
Friedrich Schinkel als Architekt gewonnen werden konnte.








 


Im Gutsdorf Straupitz war die Familie von Houwald viele
Jahrhunderte ansässig. Der Bruder des Patronatsherrn
lebte als Dichter in Berlin und gehörte zum Freundeskreis
von Schinkel. Aus dem Jahr 1826 ist ein Schriftwechsel
erhalten der belegt, dass Schinkel vorsichtigt angefragt
wurde, ob er sich vorstellen könne, eine große Kirche für
Straupitz zu entwerfen. Schinkel antwortete postwendent –
und schickte nach 14 Tagen die fertigen Entwürfe. Aber er
fragte auch gleich nach, ob für diesen nicht kleinen
Auftrag denn auch die Finanzierung gesichert sei. Dass
war sie natürlich nicht und so setzte Schinkel selbst
sich beim König für den Bau der Kirche ein. Dieser
gewährte das Gnadengeschenk und die Verwaltung gab grünes
Licht. 1828 begann dann der Bau und 1832 wurde die Kirche
eingeweiht.


 


Die Kirche zeichnet sich durch den lichtdurchfluteten
Kirchenraum aus. Es gibt ein sehr großes Kirchenschiff
und große Seitenfenster, insgesamt schon einen
verschwenderischen Raum. Es ist übrigens der größte
Landkirchenbau Schinkels überhaupt.


 


Das Inventar ist im Original erhalten. Im Wesentlichen
konnte die Kirche trotz Kriegsbeschädigungen so erhalten
werden, wie Schinkel sich das vorgestellt hatte. Zunächst
aus politischen, später aus wirtschaftlichen Gründen
erhielt man zu DDR-Zeiten keine Genehmigungen für die
dringend notwendige Sanierung. Die Sperrung des Gebäudes
wegen Baufälligkeit stand zu befürchten. Erst nach 1989
gab es durch Fördermittel die Möglichkeit erfolgreich zu
sanieren und die Kirche so wiederherzurichten, wie sie
heute aussieht.








Jeden Sonntag findet hier um 10 Uhr noch ein Gottesdienst
statt. Das ist übrigens im ländlichen Raum keine
Selbstverständlichkeit mehr! Die Kirchgemeinde bringt
sich aktiv ins Dorfleben ein. Am Erntedanktag findet z.B.
der Trachtenkirchgang statt – ein ganz besonderer
Gottesdienst. Aber auch Konzerte werden in der Kirche
angeboten. Die Angebote findet man auf der Homepage der
Kirchengemeinde.


Wer die Kirche besichtigen und eventuell auch auf den
Turm hinauf möchte, ist gut beraten, sich telefonisch im
Vorfeld zu informieren. Gerade größere Gruppen werden
ausdrücklich um Terminvereinbarung gebeten, da hier alles
im Ehrenamt organisiert und geleistet werden muss. Sie
erreichen die Ansprechpartner unter der Telefonnummer
035475 496. 






Links


Dorfkirche Straupitz


Schinkelkirche bei Wikipedia


Straupitzer Heimatgeschichte (unter anderem zur Familie
von Houwald)


Tourist-Information


Das Amt Lieberose-Oberspreewald


Die Gemeinde Straupitz


Kornspeicher Straupitz


Karl Friedrich Schinkel bei Wikipedia


 


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