Der erzwungene Entschuldigungskult produziert Lügen | Von Peter Haisenko

Der erzwungene Entschuldigungskult produziert Lügen | Von Peter Haisenko

13 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Den vollständigen Tagesdosis-Text (inkl ggf. Quellenhinweisen und
Links) findet ihr hier:
https://kenfm.de/der-erzwungene-entschuldigungskult-produziert-luegen-von-peter-haisenko/
Von Peter Haisenko.Im Zeitalter von Twitter & Co. hat sich
geradezu ein „Entschuldigungskult“ entwickelt. Nach medialem Druck
entschuldigt man sich für eine „unbedachte“ Wortwahl und eigentlich
war es gar nicht so gemeint. Wie war es aber dann gemeint? Man
sollte davon ausgehen können, dass Personen, denen öffentliche
Aufmerksamkeit zuteil wird, so formulieren können, dass es
unmissverständlich ist. Wenn sie das nicht können, steht ihnen
keine Aufmerksamkeit zu und sie sollten lieber den Mund halten.
Allerdings ist zu beobachten, dass sich gerade Personen, die als
Politiker über unser Wohl bestimmen, sehr schnell für das
entschuldigen, was sie gerade von sich gegeben haben. Es sei ja
ganz anders gemeint gewesen, als es offensichtlich angekommen ist.
Zumeist ist das eine Lüge. Mit der strittigen Äußerung hat man
erreicht, was geplant war. Es sei denn, man ist wirklich dumm.
Herrn Habeck zum Beispiel ist dieses Licht wohl aufgegangen, denn
er hat sich eine Twitter-Abstinenz verordnet. Bei Boris Palmer
hingegen darf man annehmen, dass er seine umstrittenen Tweets ganz
gezielt ablässt. Er bedient zunächst die Klientel, von der er
annehmen kann, dass sie ihm zustimmt. Kommt dann der große
Aufschrei, oder Neudeutsch „Shitstorm“, dann relativiert er. War ja
ganz anders gemeint, als es rübergekommen sei. Bleibt der Aufschrei
aus, gibt es keinen weiteren Kommentar dazu. Das hat Methode. Man
kann so Dinge sagen, von denen man weiß, dass sie nicht „politisch
korrekt“ sind. Je nachdem, wie weit die Person sowieso schon unter
strenger Beobachtung der „Sitten- und Demokratiewächter“ steht,
welcher politischen Ideologie er anhängt, wird er geschlachtet oder
sein „Ausrutscher“ wird ignoriert. Heißt die Person Baerbock,
übernehmen die ihr gefälligen Medien selbst die „richtige“
Interpretation des Schwachsinns, den sie wieder mal abgesondert
hat. Wenn alles politisch korrekt sein muss, gibt es keine ehrliche
Diskussion mehr. Das ausgesprochene Wort kann nicht zurückgeholt
werden. Schon gar nicht, wenn es aufgenommen oder gar abgedruckt
worden ist. In Zeiten allgegenwärtiger Smartphones sollte das jedem
bewusst sein. Dazu stelle ich die Frage, inwieweit dieser neue
Umstand überhaupt noch eine fruchtbare Diskussionskultur zulässt.
Ehrliche Diskussionen, die politische Korrektheit außer Acht lassen
müssen, damit unterschiedliche Standpunkte klar und
unmissverständlich herausgearbeitet werden können. Ist es nicht
eher das Ende jeglicher zielführender Diskussionskultur, wenn nur
noch politisch korrekt weichgespülte Argumente oder Positionen
verwendet werden (dürfen)? Können derartige „Diskussionen“
überhaupt noch als solche bezeichnet werden? Ist es nicht so, dass
jeder, der eine eigenständige Position zu Russland oder Corona
vorbringen will, schon in vorauseilender Korrektheit seinen
Argumenten Sätze voranstellen muss wie: „Natürlich ist in Russland
auch nicht alles in Ordnung“ oder „selbstverständlich leugne ich
die Existenz und Gefährlichkeit dieses Virus nicht“. Ganz gleich,
ob das tatsächlich seiner Überzeugung entspricht. Aber sagt man das
nicht, wird einem schon im Voraus jegliche Seriosität abgesprochen
und man als „Putinversteher“ oder „Coronaleugner“ diskriminierend
abgestempelt. Argumente von „so einem“ müssen dann nicht mehr ernst
genommen oder gar überdacht werden. Eines sollte hier klar sein: So
kann Demokratie nicht funktionieren. Das ist in etwa so, wie
dereinst in der Sowjetunion jeder Rede voranstehen musste: ‚Ich
lobe und achte die Weisheit und Güte des Genossen Stalin.’... hier
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