#08 Digitaler Stress. Ein Gespräch mit Dr. Johanna Renker, TBS NRW

#08 Digitaler Stress. Ein Gespräch mit Dr. Johanna Renker, TBS NRW

In dieser Episode spreche ich mit Dr. Johanna Renker vom TBS NRW über die Auswirkungen von digitalem Stress auf unsere Psyche und unser Wohlbefinden.
20 Minuten
Podcast
Podcaster
Fundierte und pragmatische Impulse für den Arbeitsalltag aus den Bereichen Management, Führung, Psychologie und Selbstreflexion. Erfahrungen und Quintessenzen meiner Arbeit als Berater, Coach und Trainer im Business.

Beschreibung

vor 4 Jahren
In dieser Episode spreche ich mit der Psychologin Dr. Johanna
Renker von der Technologieberatungsstelle TBS NRW über die
Auswirkungen von digitalem Stress auf unsere Psyche und unser
Wohlbefinden. Stress durch Mediennutzung? Im Vorfeld hat Johanna
mit drei Menschen gesprochen und gefragt, wie das derzeitige
persönliche Stressempfinden aussieht. Claudia ist
Verwaltungsangestellte und tagtäglich mit neuen Situationen
konfrontiert, die ihr so in ihrem Berufsleben bisher nicht begegnet
sind. Sie berichtet, dass die einfachsten Dinge nicht
funktionieren. Von der Telefonanlage über den Drucker bis zum
Kundenmanagementsystem. Immer hakt irgendetwas. Und das verursacht
Stress. Sie sagt: „Früher war alles besser. Heute ist alles so
kompliziert und ständig stürzt etwas ab oder läuft nicht. Da nutze
ich doch lieber mal schnell mein privates Telefon, wenn die
Telefonanlage spinnt. Müssen die anderen ja nicht wissen." Was kann
Claudia tun? 1. Offen kommunizieren, dass sie Probleme mit der
Technik hat und Hilfe benötigt. Diejenigen, die für die Einführung
der Technologie zuständig sind, sehen oft nicht mehr, welche
Probleme es beim Nutzer geben könnte. Darüber hinaus braucht es
eindeutige Ansprechpartner. 2. Jeder Change-Prozess ist mit
Widerständen gekoppelt. Für Claudias Teamleiter heißt das also, die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst früh mit einzubeziehen
bei der Einführung neuer Technologien und aufzuklären, warum die
neue Technik sinnvoll ist. Ständige Erreichbarkeit kann
Anspannungen begünstigen. Dennis ist im IT-Support tätig und wird
auf allen Kanälen mit Fragen bombardiert. Push-Up Nachrichten,
Mails und Telefonanrufe bis in den Feierabend hinein, sind keine
Seltenheit. Er klagt öfter über Verspannungen und Kopfschmerzen.
Was kann Dennis tun? 1. Informationskanäle und Kommunikationskanäle
klar definieren. Telefon, bei dringenden Anfragen, Videokonferenzen
für Absprachen, E-Mail für Infos und den Chat eher für unwichtige
Themen. 2. Push-Up Nachrichten ausschalten, wenn man konzentriert
arbeiten will. Nur zu bestimmten Zeiten Mails und Chats checken.
Denn Unterbrechungen beeinflussen die Konzentration und stören den
Flow. 3. Feierabend ist Feierabend. Alle Geräte ausschalten.
Videokonferenzen können ermüdend sein. Der Teamleiter Stefan hetzt
von einer Videokonferenz in die nächste und hat das Gefühl, dass
die Meetings ineffizient sind und seine Zeit verschwendet wird. Bei
ihm klingelt dann zwischendurch das Handy und er klinkt sich aus.
Darüber hinaus muss er sich noch auf den aktuellen Stand bringen,
was viele andere Themen angeht. Dazu nutzt er Webinare oder
eLearning Formate, die er für die nächste Konferenz erneut
unterbricht. Was kann Stefan tun? 1. Mutig entscheiden, was
wirklich relevant ist und nur an wichtigen Videokonferenzen
teilnehmen. 2. Themen delegieren und Mitarbeitenden das Vertrauen
schenken, die Aufgabe zu übernehmen. 3. Klare Regeln für
Konferenzen vereinbaren, wie in der analogen Welt. Top 5 um
digitalen Stress zu bewältigen 1. Kommunikation und ehrlicher
Austausch. 2. Medienkanäle und deren Nutzung definieren. 3. Analog
wird digital. Klare Regeln für Videokonferenzen festlegen. 4.
Prioritäten setzen. 5. Grenzen der Mediennutzung kennen und
persönliche Kontakte pflegen. "Arbeit ist mehr als ein Tastendruck
und finanzieller Outcome. Teamgefühl, Zusammenhalt und Vertrauen
haben einen viel größeren Einfluss für den Einzelnen. Das wird
unterschätzt." Bleibt gesund, tatkräftig und zuversichtlich. Du
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