12.08.2023 | Trügerischer Jubel – Gstaad Festival Orchestra II – Grosse Sinfonik
Samstag, 12. August 2023 19.30 Uhr, Festival-Zelt Gstaad
9 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Mit seinem zweiten Programm dieses Sommers setzt das Gstaad
Festival Orchestra seine Suche nach sinfonischen Meisterwerken
fort, mit der es bei seiner Gründung im Jahr 2014 begonnen hat.
Unter der Leitung von Jaap van Zweden nimmt es eine der berühmten
«Kriegssinfonien» Schostakowitschs in Angriff: die Neunte, die in
den Wirren des Zusammenbruchs des Dritten Reiches und der
Feierlichkeiten zu dem am teuersten bezahlten Sieg der russischen
Geschichte entstanden ist. Ein Werk, das nach den Vorstellungen des
Genossen Stalin ein gigantisches Monument für die siegreiche Nation
hätte werden sollen, jedoch nicht einmal eine halbe Stunde dauert
und damit weniger als halb so lang ist wie Schostakowitschs Siebte
(die Ende 1941 geschrieben wurde und die Invasion der Sowjetunion
zum Thema hat) und Achte Sinfonie (die den Schrecken der Belagerung
von Leningrad heraufbeschwört). Mit ihrer wesentlich schlichteren
Form und Instrumentierung evoziert die Neunte die Erleichterung des
einfachen Soldaten, der endlich nach Hause zurückkehren kann, und
nicht das Heldentum der Roten Armee, die die Wehrmacht besiegt hat;
eine maskierte, aber dennoch äusserst mutige Art, die Allmacht des
stalinistischen Militarismus anzuprangern.
Festival Orchestra seine Suche nach sinfonischen Meisterwerken
fort, mit der es bei seiner Gründung im Jahr 2014 begonnen hat.
Unter der Leitung von Jaap van Zweden nimmt es eine der berühmten
«Kriegssinfonien» Schostakowitschs in Angriff: die Neunte, die in
den Wirren des Zusammenbruchs des Dritten Reiches und der
Feierlichkeiten zu dem am teuersten bezahlten Sieg der russischen
Geschichte entstanden ist. Ein Werk, das nach den Vorstellungen des
Genossen Stalin ein gigantisches Monument für die siegreiche Nation
hätte werden sollen, jedoch nicht einmal eine halbe Stunde dauert
und damit weniger als halb so lang ist wie Schostakowitschs Siebte
(die Ende 1941 geschrieben wurde und die Invasion der Sowjetunion
zum Thema hat) und Achte Sinfonie (die den Schrecken der Belagerung
von Leningrad heraufbeschwört). Mit ihrer wesentlich schlichteren
Form und Instrumentierung evoziert die Neunte die Erleichterung des
einfachen Soldaten, der endlich nach Hause zurückkehren kann, und
nicht das Heldentum der Roten Armee, die die Wehrmacht besiegt hat;
eine maskierte, aber dennoch äusserst mutige Art, die Allmacht des
stalinistischen Militarismus anzuprangern.
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