US-Kongressbericht: Boeing stellt Profit über Menschenleben | Von Rainer Rupp

US-Kongressbericht: Boeing stellt Profit über Menschenleben | Von Rainer Rupp

14 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
Ein Kommentar von Rainer Rupp. Das Boeing 737-MAX-Flugzeugprogramm
ist ein Musterbeispiel für das kapitalistische Grundgesetz: „Profit
ist wichtiger als Menschenleben“. Auf dieser Grundlage
funktionieren nicht nur die US-Konzerne, sondern die gesamte
Un-Wertegemeinschaft des neo-liberal verfassten Westens. Das Boeing
737-MAX Programm ist deshalb ein Musterbeispiel, weil der
Zusammenhang zwischen mehr Konzernprofit für die Aktionäre
einerseits und mehr toten Menschen andererseits in einem
hochaktuellen Untersuchungsbericht der US-Kongresses ohne Schnörkel
und schönfärbende Erklärung aufgedeckt und angeklagt wird. Nach
zwei Abstürzen des neu entwickelte Passagierflugzeuges des Typs
737-Max – der erste in Indonesien im Oktober 2018 und der zweite in
Äthiopien im März 2019 – machte sich der Boing-Konzern vor fast
genau einem Jahr, am 24. September 2019 mit bisher nicht bekannter
Eile daran, ein Entschädigungsprogramm für die Familien der 346
Todesopfer in Gang zu setzen. Laut Boeing sollten pro Opfer jeweils
rund 144.500 Dollar gezahlt werden. Das ist die Summe, die bei
unverschuldeten Abstürzen gezahlt werden muss. Bei nachgewiesener
Fahrlässigkeit oder gar grober Fahrlässigkeit gibt es vor
US-amerikanischen Gerichten keine Obergrenze für die Entschädigung
der Opfer. Spätestens die Tatsache, dass der Boeing-Konzern so
schnell bereit gewesen war, insgesamt 100 Millionen Dollar
auszugeben um den Schaden der beiden Abstürze zu begleichen, hätte
alle misstrauisch machen müssen, die immer noch an die Integrität
und den guten Ruf des Boeing Konzern glaubten. Denn – ähnlich wie
bei Versicherungen - ist es auch in dieser Branche üblich, erst
nach Jahre langen, mit Staranwälten geführten Prozessen und erst
wenn das Gericht keinen anderen Ausweg lässt, Schadensersatz zu
bezahlen. Wie der am vergangenen Mittwoch veröffentlichte
Kongressbericht belegt, war sich die Boeing-Konzernführung sehr
wohl bewusst, dass sie mit ihren Kosten sparenden Unterlassungen
bei der Entwicklung und Zertifizierung der 737-Max den Tod von
Hunderten von Passagieren aus reinem Profit-Kalkül billigend in
Kauf genommen hat. Mit der schnellen einmaligen Zahlung wollte die
Boeing Führung offensichtlich das Problem ohne große Untersuchungen
aus der Welt schaffen. Und das wäre ihr auch fast gelungen, denn
sogar nach dem Absturz der äthiopischen 737-Max hatte die
US-Luftfahrtaufsichtsbehörde (FAA) das Flugzeug weiter als sicher
eingestuft. Wie das gelingen konnte, geht ebenfalls aus dem
Kongressbericht hervor, wonach die Führungsspitze der
FAA-Aufsichtsbehörde mit ehemaligen Führungskräften von Boeing
durchsetzt ist. Der Untersuchungsbericht enthüllt nicht nur die
katastrophalen technischen Zustände bei Boeing, sondern wirft
zugleich Licht auf die moralische Verkommenheit des Big Business
und die tief verwurzelte Korruption zwischen Konzernen und
staatlichen Aufsichtsbehörden. Das ist leider nicht nur für die
Luftfahrtindustrie typisch ist, sondern mittlerweile für alle
Industriebranchen, von BIG-Pharma bis hin zur
Lebensmittelindustrie. Denn wenn es um die Profitmaximierung für
Wall Street oder die Frankfurter Börse geht, ist für die Konzerne
die Gesundheit und das Leben der Menschen längst zu Jongliermasse
geworden…weiterlesen hier:
https://kenfm.de/us-kongressbericht-boeing-stellt-profit-ueber-menschenleben-von-rainer-rupp/
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