85. Maria Wersig, Präsidentin Deutscher Juristinnenbund
1 Stunde 2 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Jahren
"Mädchen, hab dich nicht so! Dann meld dich halt bei Twitter
ab!" – Reaktionen wie diese sind für Frauen im Netz Alltag.
Im Podcast verrät Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des
Deutschen Juristinnenbundes, wie sie gegen Hate Speech und für
einen geschlechtergerechten Sozialstaat kämpft.
Wie könnte ein geschlechtergerechter Sozialstaat aussehen? Warum
ist es so schwierig, das Ehegattensplitting in Deutschland
abzuschaffen? Fragen wie diese beschäftigen Prof. Dr. Maria
Wersig in ihrer Arbeit als Präsidentin des Deutschen
Juristinnenbundes, als Professorin an der Fachhhochschule
Dortmund sowie privat. Und sie richtet einen drängenden Appell an
uns: "Die Dinge passieren nicht von selbst, wir müssen uns dafür
einsetzen!"
Ob Gender Pay Gap, der geschlechtlich segregierte Arbeitsmarkt,
Renten oder Care Arbeit – Maria Wersig möchte Dinge gestalten,
verändern und Akzente setzen. Sie ist inspiriert, mit vielen
klugen Frauen zusammenzuarbeiten, die das gleiche Ziel haben,
"nämlich, dass es irgendwann – vielleicht sogar noch zu unserer
Lebenszeit – mal völlig egal ist, welches Geschlecht man hat."
Sie plädiert für bessere Systemstrukturen, Entgeltgleichheit,
eine neue Definition von Ehe, Kinderbetreuung und Care Arbeit, ja
alle veralteten Konzepte. Und da müssen alle mit anpacken. Die
Politik sei sehr schwerfällig, was die Veränderung lange
etablierter Dinge und Strukturen betrifft. Ihr Gedankenspiel:
"Was für einen gesellschaftlichen Druck oder Anlass brauchen wir,
um endlich mal was zu verändern?"
Das Recht könne durchaus steuern, was das Elterngeld gezeigt
habe. Doch es gebe eine große Diskrepanz zwischen Werten und
Handeln. Eine große Rolle spielten Rahmenbedingungen, Kultur
und individuelles Handeln. Und dabei dürfe man das Internet und
"die reale Welt" nicht als zwei unabhängige Bereiche sehen.
Gewalt durch Worte wird schnell Gewalt durch Taten. Was passiert,
wenn Frauen öffentlich ihre Meinung äußern, schließt an an die
Tradition von Diskriminierung von Frauen, im Netz nimmt es jedoch
noch einmal eine krassere Dimension an, von
Vergewaltigungsdrohungen bis Victim Blaming. "Na Mädchen, hab
dich doch nicht so, dann meld dich halt bei Twitter
ab" sei vergleichbar mit "Wie lang war denn dein Rock
so? Hast du es nicht vielleicht provoziert?"
So geht es in dieser so wichtigen Folge auch um Verantwortung,
Gesetze, Zensur, Umgang mit Vorwürfen und die Rolle der Sozialen
Medien – "Wenn ich einen Gefahrenraum schaffe, dann bin ich auch
in der Verantwortung, Gewaltschutz zu machen." Um die Frage,
wie wir auf allen Ebenen der Gesellschaft etwas verändern können.
Sie verweist auf wichtige Initiativen wie Hate
Aid und gibt Gedankenanstöße für gewaltfreie Diskurse,
für ein konsequentes Handeln gegen Frauenhass.
Außerdem erfahrt ihr von Maria Wersig
was die Ziele in ihrem Amt sind und was der DJB schon alles
erreicht hat
an welchen Punkten wir ansetzen müssen, um auf Mikro- und
Makroebene Gleichstellung zu erreichen
warum sich die Politik mit Veränderungen so schwertut
wie wir konkret gegen Hetz im Netz vorgehen müssen
welche Ideen der DJB zur Bekämpfung von Hate Speech hat
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