80. Sabinna Rachimova, Designerin und Gründerin
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Beschreibung
vor 4 Jahren
Sie verbindet traditionelles Handwerk mit innovativem Business
und Nachhaltigkeit: Die österreichische Designerin Sabinna
Rachimova verrät, wie man ein eigenes Modelabel
gründet, warum die Branche noch viel zu männerdominiert ist
und warum wir alle die Verantwortung haben, unsere Stimmen zu
erheben.
In der ehemaligen UdSSR geboren, kam Sabinna Rachimova mit sechs
Jahren nach Österreich, ihr Selbstbewusstsein war gering, sie
sprach kaum Deutsch, wusste lange nicht, dass man aus der Mode
ein Business machen kann. Nach holprigen Phasen und ihrem
Studium bekam sie wegweisende kleinere und größere Jobs im
Modebereich, mit 19 ging sie nach London. "Es war eine
magische Erfahrung. Ich war noch nie vorher an einem Ort, an der
alle die gleichen Interessen hatten und aus aller Welt kamen. Ich
war nicht mehr die einzige Ausländerin."
2015 folgte die Gründung ihres eigenen Labels Sabinna. Es dauerte
lange, bis jemand an sie und ihr Projekt glaubte, zu Beginn
zeichnete und nähte sie ihre Kollektionen selbst. Heute hat sie
in Paris, London und Wien gearbeitet, ihre Kollektion auf der
London Fashion Week gezeigt, betreibt einen erfolgreichen
Onlineshop und eröffnete bereits Pop-up Stores.
Und das Thema Nachhaltigkeit? Davon wollte vor fünf Jahren noch
niemand etwas wissen. Sabinna Rachimova beschreibt es als
spannend zu sehen, wie sich das entwickelt hat, sie verrät, was
Nachhaltigkeit für sie bedeutet und warum man sie ganzheitlich
denken muss, sie spricht über Greenwashing, unsere
Konsumgesellschaft, und darüber, warum sie keine Hierarchien mag.
Die Designerin, die für ihre Blumenmuster bekannt ist, sagt: "Um
ernstgenommen zu werden, kleiden sich Frauen oft in Anzüge, in
gedeckten Farben, passen sich an. Wir wollten feminine und
farbenfrohe Kleidung kreieren, die aber gleichzeitig empowernd
ist."
Sie spricht über die riesige Erwartungshaltung an Frauen und
bemängelt: "Die Gründergeschichte ist für den Mann gemacht, wie
man eine Karriere aufbaut und wie man sein muss. Female founders
mussten ihren eigenen Weg kreieren."
Immer wieder werde gesagt, die Modebranche sei etwas für
Frauen. Aber in Führungspositionen seien fast keine Frauen
zu sehen. Themen wie strukturelle Benachteiligung,
gesellschaftliche Erwartungshaltungen, Equal Pay und Female
Empowerment sind dafür umso wichtiger und sie unterstreicht,
warum wir auch Männer dringend mitnehmen müssen, und dass
wir neue Vorbilder finden müssen. Sie appelliert: "Wir
müssen Möglichkeiten schaffen. Diejenigen, die in der Position
sind, mit ihren Privilegien Orte zu kreieren, wo Frauen wachsen
können, haben eine Verantwortung."
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