Emilia Roig über das Ende der Unterdrückung und Queerness als Superpower
56 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Die Politologin, Aktivistin und Autorin Emilia Roig spricht über
die transformative Kraft der Intersektionalität, das Erkennen von
Privilegien, revolutionäre Spiritualität und die Abschaffung der
Ehe. Als queere Schwarze Frau will Emilia Roig natürlich
Queerfeindlichkeit und Rassismus beenden, doch da macht die
Politologin, Aktivistin und Buchautorin aus Berlin nicht halt. Ohne
Überwindung des Kapitalismus wird das nicht gelingen, glaubt sie.
Und träumt nicht nur vom Ende des Patriarchats, sondern auch von
der Abschaffung der Nationalstaaten, der Lohnarbeit, des Geldes
sowie von Polizei und Armee. Nicht wenige werden jetzt mit den
Augen rollen, doch es lohnt sich, Emilia Roig einmal zuzuhören. Im
neuen QUEERKRAM-Podcast von Johannes Kram zeigt die Gründerin und
Direktorin des Center for Intersectional Justice, dass sie mehr zu
bieten hat als linke Phrasen und naive Fantastereien. Bei ihrer
Utopie setzt sie auch nicht auf die große Revolution, sondern auf
öffentliche Denkanstöße, einen „Prozess des Verlernens“ und
Spiritualität: „Ich möchte, dass wir merken, dass wir alle
verbunden sind“, sagt Roig im Podcast. „Jeglicher Versuch, Menschen
voneinander zu trennen durch künstliche Linien wie zum Beispiel
Hautfarben, Geschlecht oder Körperformen, entspricht nicht unserer
Essenz als Menschen.“ Bekannt wurde die 1983 geborene Französin mit
ihrem 2021 erschienenen erstem Buch „Why We Matter. Das Ende der
Unterdrückung“, das gleich ein Bestseller wurde. Darin erklärt die
Tochter eines jüdisch-algerischen Vaters und einer aus Martinique
stammenden Mutter anhand ihrer eigenen Familiengeschichte, wie
Strukturen der Unterdrückung erkannt und bekämpft werden können.
Dabei geht es etwa um rassistische Denkmuster des Vaters oder eine
geheime lesbische Affäre der Mutter. „Wenn wir über Unterdrückung
sprechen, müssen wir auch über unsere persönlichen Geschichten
sprechen, weil wir in den Systemen verankert sind“, stellt Roig im
Gespräch klar. „Das Politische von dem Persönlichen zu trennen,
geht nicht.“ Im Kampf gegen Benachteiligung und Suppression ist für
die Politologin und Mutter eines Sohnes eine intersektionale
Betrachtung unablässlich, also das Sichtbarmachen verschiedener
Formen von Diskriminierung und ihren Überschneidungen. „Diese
Theorie erlaubt uns, die Macht zu enthüllen“, sagt Ruig auf Krams
Frage, warum das Wort „Intersektionalität“ so vielen Menschen Angst
bereite. Sie glaube jedoch an ihre positive und transformative
Kraft. „Die Überwindung von Unterdrückung kommt allen zugute.“ Im
QUEERKRAM-Podcast spricht Emilia Roig darüber hinaus über die
„Übermacht der Heterosexualität“, mit der queere Menschen täglich
konfrontiert würden, Queerness als ihre subversive Superpower, das
Erkennen eigener Privilegien und nicht zuletzt über das neue Buch,
an dem sie gerade arbeitet. Der Titel „Das Ende der Ehe. Für eine
Revolution der Liebe“ verrät bereits, was sie ebenfalls am liebsten
abschaffen würde. Die Öffnung der Ehe habe - trotz des klaren
Fortschritts - queere Menschen in strukturell diskriminierende
Strukturen gequetscht, kritisiert Ruig. „Es war eine verpasste
Chance, die Ehe nicht abzuschaffen.“
die transformative Kraft der Intersektionalität, das Erkennen von
Privilegien, revolutionäre Spiritualität und die Abschaffung der
Ehe. Als queere Schwarze Frau will Emilia Roig natürlich
Queerfeindlichkeit und Rassismus beenden, doch da macht die
Politologin, Aktivistin und Buchautorin aus Berlin nicht halt. Ohne
Überwindung des Kapitalismus wird das nicht gelingen, glaubt sie.
Und träumt nicht nur vom Ende des Patriarchats, sondern auch von
der Abschaffung der Nationalstaaten, der Lohnarbeit, des Geldes
sowie von Polizei und Armee. Nicht wenige werden jetzt mit den
Augen rollen, doch es lohnt sich, Emilia Roig einmal zuzuhören. Im
neuen QUEERKRAM-Podcast von Johannes Kram zeigt die Gründerin und
Direktorin des Center for Intersectional Justice, dass sie mehr zu
bieten hat als linke Phrasen und naive Fantastereien. Bei ihrer
Utopie setzt sie auch nicht auf die große Revolution, sondern auf
öffentliche Denkanstöße, einen „Prozess des Verlernens“ und
Spiritualität: „Ich möchte, dass wir merken, dass wir alle
verbunden sind“, sagt Roig im Podcast. „Jeglicher Versuch, Menschen
voneinander zu trennen durch künstliche Linien wie zum Beispiel
Hautfarben, Geschlecht oder Körperformen, entspricht nicht unserer
Essenz als Menschen.“ Bekannt wurde die 1983 geborene Französin mit
ihrem 2021 erschienenen erstem Buch „Why We Matter. Das Ende der
Unterdrückung“, das gleich ein Bestseller wurde. Darin erklärt die
Tochter eines jüdisch-algerischen Vaters und einer aus Martinique
stammenden Mutter anhand ihrer eigenen Familiengeschichte, wie
Strukturen der Unterdrückung erkannt und bekämpft werden können.
Dabei geht es etwa um rassistische Denkmuster des Vaters oder eine
geheime lesbische Affäre der Mutter. „Wenn wir über Unterdrückung
sprechen, müssen wir auch über unsere persönlichen Geschichten
sprechen, weil wir in den Systemen verankert sind“, stellt Roig im
Gespräch klar. „Das Politische von dem Persönlichen zu trennen,
geht nicht.“ Im Kampf gegen Benachteiligung und Suppression ist für
die Politologin und Mutter eines Sohnes eine intersektionale
Betrachtung unablässlich, also das Sichtbarmachen verschiedener
Formen von Diskriminierung und ihren Überschneidungen. „Diese
Theorie erlaubt uns, die Macht zu enthüllen“, sagt Ruig auf Krams
Frage, warum das Wort „Intersektionalität“ so vielen Menschen Angst
bereite. Sie glaube jedoch an ihre positive und transformative
Kraft. „Die Überwindung von Unterdrückung kommt allen zugute.“ Im
QUEERKRAM-Podcast spricht Emilia Roig darüber hinaus über die
„Übermacht der Heterosexualität“, mit der queere Menschen täglich
konfrontiert würden, Queerness als ihre subversive Superpower, das
Erkennen eigener Privilegien und nicht zuletzt über das neue Buch,
an dem sie gerade arbeitet. Der Titel „Das Ende der Ehe. Für eine
Revolution der Liebe“ verrät bereits, was sie ebenfalls am liebsten
abschaffen würde. Die Öffnung der Ehe habe - trotz des klaren
Fortschritts - queere Menschen in strukturell diskriminierende
Strukturen gequetscht, kritisiert Ruig. „Es war eine verpasste
Chance, die Ehe nicht abzuschaffen.“
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