Jens Brandenburg über das neue queere Profil der FDP und Aufzugfahren mit Alice Weidel
1 Stunde 3 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 3 Jahren
FDP-Politiker Jens Brandenburg spricht über Queerpolitik im
Bundestag, seinen Kampf für die "Familie für alle" und wie es ist,
Alice Weidel im Fahrstuhl zu treffen. Am 11. Oktober 2018 sorgt
Jens Brandenburg für einen Gänsehautmoment im Deutschen Bundestag.
Der FDP-Politiker, der erst seit 2017 im Parlament sitzt, spricht
zu einem Antrag der AfD, die Ehe für alle wieder abzuschaffen, und
wird am Ende sehr persönlich: "Seit 15 Jahren lebe ich einer sehr
glücklichen Partnerschaft mit meinem Mann, und keine einzige
Sekunde davon möchte ich missen", sagt Brandenburg. "Dieses Glück,
diese Liebe und auch diese Lebensfreude werden wir uns durch Ihren
Hass und Ihre Kaltherzigkeit nicht nehmen lassen. Die Ehe für alle
bleibt". Für seine Rede erhält er langen Beifall von allen
demokratischen Fraktionen. Aus seiner Homosexualität hat der
35-jährige FDP-Politiker nie ein Geheimnis gemacht,
queer.de-Leser*innen wissen seit langem Bescheid, und doch
markierte seine starke Rede vor zweieinhalb Jahren im Plenum eine
Art öffentliches Coming-out. Im QUEERKRAM-Podcast von Johannes Kram
spricht Brandenburg erstmals über die Vorbereitung, die eigenen
Zweifel und die anschließenden Reaktionen. Die Politiker der
Liberalen hat sich das gut einstündige Gespräch redlich verdient.
Jens Brandenburg mag vielleicht nicht mit besonders viel Charisma
gesegnet sein, doch neben Ulle Schauws und Sven Lehmann von den
Grünen ist er der mit Abstand fleißigste und kompetenteste
Queerpolitiker im Parlament. Der frühere Ehrenamtler beim
Schulaufklärungsprojekt SCHLAU nimmt seinen Job nicht nur ernst, er
brennt auch für die Themen, gibt der FDP ein glaubwürdiges queeres
Gesicht. Seine Partei verteidigt er im Podcast selbstbewusst.
Muffige Attacken auf sogenannte Identitätspolitik wie in der SPD
seien in der FDP nicht zu befürchten, meint Brandenburg.
"Selbstbestimmung und Freiheitsrechte stecken in unserer DNA." Die
gesamte Fraktion hätte ihn auch bei den starken Angriffen auf
seinen Entwurf eines transfreundlichen Selbstbestimmungsgesetzes in
Schutz genommen. Mit seinem Vorstoß, die nichtkommerzielle
Leihmutterschaft zu legalisieren, betritt der FDP-Politiker nicht
nur queerpolitisches Neuland, sondern treibt auch die anderen
Parteien vor sich her. "Auch die Grünen könnten noch
LGBT-freundlicher werden", sagt er im Podcast – und prägt ein neues
Schlagwort. Nach der Ehe für alle fordert er die "Familie für
alle". Im Gespräch mit Johannes Kram erzählt Jens Brandenburg wenig
Privates, plaudert als Profipolitiker aber zumindest aus dem
Nähkästchen. Was bei den Frühstücksrunden mit allen
queerpolitischen Sprecher*innen vereinbart wird und wie er sich
verhält, wenn er Alice Weidel im Fahrstuhl trifft. Warum Guido
Westerwelle für ihn ein Vorbild war und welche Regierungskoalition
er sich nach der Bundestagswahl wünscht. Energisch plädiert Jens
Brandenburg im Podcast für mehr Solidarität in der queeren
Community – und für mehr Engagement. "Es reicht halt nicht nur zu
feiern, wir haben auch in diesem Jahrzehnt viele wichtige
queerpolitische Themen, für die wir kämpfen müssen". Sätze, die man
aus der FDP früher eher selten gehört hat… -- Micha Schulze auf
queer.de, 27.03.2021
Bundestag, seinen Kampf für die "Familie für alle" und wie es ist,
Alice Weidel im Fahrstuhl zu treffen. Am 11. Oktober 2018 sorgt
Jens Brandenburg für einen Gänsehautmoment im Deutschen Bundestag.
Der FDP-Politiker, der erst seit 2017 im Parlament sitzt, spricht
zu einem Antrag der AfD, die Ehe für alle wieder abzuschaffen, und
wird am Ende sehr persönlich: "Seit 15 Jahren lebe ich einer sehr
glücklichen Partnerschaft mit meinem Mann, und keine einzige
Sekunde davon möchte ich missen", sagt Brandenburg. "Dieses Glück,
diese Liebe und auch diese Lebensfreude werden wir uns durch Ihren
Hass und Ihre Kaltherzigkeit nicht nehmen lassen. Die Ehe für alle
bleibt". Für seine Rede erhält er langen Beifall von allen
demokratischen Fraktionen. Aus seiner Homosexualität hat der
35-jährige FDP-Politiker nie ein Geheimnis gemacht,
queer.de-Leser*innen wissen seit langem Bescheid, und doch
markierte seine starke Rede vor zweieinhalb Jahren im Plenum eine
Art öffentliches Coming-out. Im QUEERKRAM-Podcast von Johannes Kram
spricht Brandenburg erstmals über die Vorbereitung, die eigenen
Zweifel und die anschließenden Reaktionen. Die Politiker der
Liberalen hat sich das gut einstündige Gespräch redlich verdient.
Jens Brandenburg mag vielleicht nicht mit besonders viel Charisma
gesegnet sein, doch neben Ulle Schauws und Sven Lehmann von den
Grünen ist er der mit Abstand fleißigste und kompetenteste
Queerpolitiker im Parlament. Der frühere Ehrenamtler beim
Schulaufklärungsprojekt SCHLAU nimmt seinen Job nicht nur ernst, er
brennt auch für die Themen, gibt der FDP ein glaubwürdiges queeres
Gesicht. Seine Partei verteidigt er im Podcast selbstbewusst.
Muffige Attacken auf sogenannte Identitätspolitik wie in der SPD
seien in der FDP nicht zu befürchten, meint Brandenburg.
"Selbstbestimmung und Freiheitsrechte stecken in unserer DNA." Die
gesamte Fraktion hätte ihn auch bei den starken Angriffen auf
seinen Entwurf eines transfreundlichen Selbstbestimmungsgesetzes in
Schutz genommen. Mit seinem Vorstoß, die nichtkommerzielle
Leihmutterschaft zu legalisieren, betritt der FDP-Politiker nicht
nur queerpolitisches Neuland, sondern treibt auch die anderen
Parteien vor sich her. "Auch die Grünen könnten noch
LGBT-freundlicher werden", sagt er im Podcast – und prägt ein neues
Schlagwort. Nach der Ehe für alle fordert er die "Familie für
alle". Im Gespräch mit Johannes Kram erzählt Jens Brandenburg wenig
Privates, plaudert als Profipolitiker aber zumindest aus dem
Nähkästchen. Was bei den Frühstücksrunden mit allen
queerpolitischen Sprecher*innen vereinbart wird und wie er sich
verhält, wenn er Alice Weidel im Fahrstuhl trifft. Warum Guido
Westerwelle für ihn ein Vorbild war und welche Regierungskoalition
er sich nach der Bundestagswahl wünscht. Energisch plädiert Jens
Brandenburg im Podcast für mehr Solidarität in der queeren
Community – und für mehr Engagement. "Es reicht halt nicht nur zu
feiern, wir haben auch in diesem Jahrzehnt viele wichtige
queerpolitische Themen, für die wir kämpfen müssen". Sätze, die man
aus der FDP früher eher selten gehört hat… -- Micha Schulze auf
queer.de, 27.03.2021
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