Tagesdosis 14.4.2020 - Desinfektion statt Kirschwasser: Bericht aus dem Schweizer Corona-Exil

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6 Minuten

Beschreibung

vor 4 Jahren
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/Ein Kommentar von Mathias Bröckers. Ich bin ja seit einigen Wochen
im freiwilligen Corona-Exil in der Schweiz, wo der „Shutdown“ noch
ein wenig strenger gehandhabt wird als in Deutschland - auch die
Baumärkte und Gartencenter sind zum Beispiel geschlossen. Am
Gotthardtunnel, dem Tor in das Tessin und den Süden, gab es zum
ersten Mal seit 40 Jahren an Ostern keine Staus – nur 10 % des
üblichen Fahrzeugaufkommens wurde registriert. Auch in vielen
Krankenhäusern des Landes herrscht Leere, weil die für Anfang April
erwartete „Welle“ von Covid-19-Erkrankten ausgeblieben ist, obwohl
es in der Schweiz deutlich mehr Infizierte pro 100.000 Einwohner
gibt als in Deutschland. Wegen der Leere in den Schweizer Spitälern
hat vor ein paar Tagen der Kanton Zürich dazu aufgerufen, bei
schweren Krankheiten und Notfällen keineswegs darauf zu verzichten
ins Krankenhaus zu gehen. Offenbar ist es vorgekommen, dass
potentielle Herzinfarkt-Patienten aus Corona-Angst lieber zu Hause
geblieben sind, anstatt sich im Krankenhaus behandeln zu lassen.
Auch Hausärzte beklagen sich in einem offenen Brief an die
Regierung über die einseitige Berichterstattung Die „Neue Zürcher
Zeitung“ hat dann termingerecht vor Ostern mit dem großen Ansturm
auf die Intensivbetten für Mitte Mai gewarnt – um wie auch die
Regierung und die anderen Großmedien zum allgemeinen zu Hause
bleiben aufzurufen, weil die Sache noch nicht überstanden sei.
Diese ernsten Warnungen beruhen freilich auch in der Schweiz – so
wie in Deutschland und wie an dieser Stelle vor zwei Wochen
angemerkt – auf kaum repräsentativem Zahlenkonfetti. Die täglichen
Zahlen von Neuinfizierten und Verstorbenen allein – so stellt es
jetzt auch ein Thesenpapier namhafter Gesundheitsexperten fest -
sagen nämlich über die allgemeine Verbreitung und tatsächliche
Gefährlichkeit des Virus wenig aus. Da seit Anfang März laufend
mehr Tests durchgeführt werden, fallen logischerweise auch laufend
mehr Tests positiv aus. Nur in Relation zu den durchgeführten Tests
lassen sich über Verbreitung des Virus und die Geschwindigkeit
seiner Ausbreitung gültige Aussagen treffen. Statt die Bürger über
die Unsicherheit der Datenlage sachlich zu informieren und so die
Vorsichtsmaßnahmen des Ausnahmezustands zu begründen, wird aber
auch in der Schweiz mit dramatisch ansteigenden Kurven weiter
Angst-PR gemacht. Auf die fragwürdige Datenbasis, auf denen die
einschneidenden Rechtseinschränkungen des „Lockdowns“ beruhen, wird
von alternativen Schweizer Medien und Webseiten wie „Zeitpunkt“,
„Infosperber oder „Swiss Propaganda Research“ zwar deutlich
hingewiesen, anders als von einigen Kritikern in Deutschland werden
die Corona-Maßnahmen aber nicht als drohende Vorstufe zu Diktatur
und Polizeistaat gesehen. Die in direkter Demokratie gewieften
Eidgenossen halten hier den Ball flach – wie im übrigen ja auch die
Nachbarn in Frankreich und Italien oder in Spanien, die anders als
die Schweizer und die Deutschen von rigiden Ausgangssperren
betroffen sind…weiterlesen hier: KenFM bemüht sich um ein breites
Meinungsspektrum. Meinungsartikel und Gastbeiträge müssen nicht die
Sichtweise der Redaktion widerspiegeln. Alle weiteren Beiträge aus
der Rubrik „Tagesdosis“ findest Du auf unserer Homepage:
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