Aminata Touré und Tessa Ganserer über den Kampf gegen Rassismus und Queerfeindlichkeit

Aminata Touré und Tessa Ganserer über den Kampf gegen Rassismus und Queerfeindlichkeit

1 Stunde 2 Minuten
Podcast
Podcaster
Queer.de präsentiert den queeren Podcast mit Nollendorfblogger Johannes Kram

Beschreibung

vor 4 Jahren
Johannes Kram spricht mit den Landtagsabgeordneten Aminata Touré
und Tessa Ganserer über Identitätspolitik bei den Grünen, Boris
Palmer und eine konzertierte Aktion zum Grundgesetz-Artikel 3. In
der zehnten Jubilläums-Folge von QUEERKRAM hat Johannes Kram
erstmals zwei Politikerinnen zu Gast: Aminata Touré,
Vizepräsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags und damit
ranghöchste schwarze Mandatsträgerin in Deutschland, sowie ihre
Kollegin Tessa Ganserer aus Bayern, die nach ihrer Transition im
Januar 2019 das einzige offen trans Mitglied in einem
Landesparlament ist. Beide Grünen-Abgeordneten sind queerpolitische
Sprecherin ihrer Fraktion, haben sich aber persönlich zuvor noch
nie getroffen. Die Folge beginnt mit einer heftigen Kritik an
Altbundespräsident Joachim Gauck und dem rbb-Moderator Jörg
Thadeusz, denen es in einer TV-Sendung offensichtlich schwerfiel,
in Deutschland strukturellen Rassismus zu erkennen. "Zwischen
Queerfeindlichkeit und Rassismus gibt es Parallelen", stellen Touré
und Ganserer übereinstimmend fest und berichten im Podcast von
ihren persönlichen Erfahrungen, von Hasskommentaren offener
Rassist*innen und LGBTI-Feind*innen, aber auch von der
"strukturellen Ignoranz" der Mehrheitsgesellschaft und den Grenzen
der sogenannten Betroffenenpolitik. Auch der Umgang der Medien mit
Rassismus und Transfeindlichkeit wird kritisiert. Aminate Touré
erzählt, warum sie das Interview, das sie vor wenigen Wochen der
"Zeit" gegeben hatte, zunächst nicht in den sozialen Netzwerken
posten wollte. Tessa Ganserer berichtet von Journalist*innen, die
sie immer vor dem Spiegel filmen wolle. Medien interessierten sich
oft mehr für das Aussehen der beiden Politikerinnen als ihre
politischen Positionen. Sollten deshalb vielleicht viel häufiger
Heteras wie Aminata Touré für Queerpolitik zuständig sein? Hier
sind die Talkenden gespalten. Über den grünen Oberbürgermeister von
Tübingen rollen beide Podcast-Gäste gemeinsam die Augen und lassen
sich auch von Johannes Krams Anmerkung, dass sich die Grünen für
eine Koalition mit der nicht besonders LGBTI-freundlichen Union
"aufhübschen", nicht aus der Fassung bringen. Menschenrechts- und
Antidiskriminierungspolitik gehörten zum "Markenkern" der Grünen,
versichern Touré und Ganserer. Bei der Reform des
Grundgesetz-Artikels 3 müssen Anti-Rassismus- und die
LGBTI-Bewegung jetzt zusammenarbeiten, fordern die beiden
Politikerinnen. Die Ersetzung des Begriffs "Rasse" und die Aufnahme
der "sexuellen Identität" habe das gleiche große Ziel und könne
gemeinsam erreicht werden.

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