#9 - Frankreich: "Ich halte den Flurschaden für sehr groß"

#9 - Frankreich: "Ich halte den Flurschaden für sehr groß"

17 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Emmanuel Macron hat seine Rentenreform durchgesetzt. Doch die Wut
darüber ist in weiten Teilen der französischen Gesellschaft
weiterhin groß. Nun hat der Präsident eine große Offensive
angekündigt: „Vor uns liegen 100 Tage der Besänftigung, der
Einheit, des Ehrgeizes und des Handelns im Dienste Frankreichs“,
sagte er in einer Fernsehansprache. Mit zahlreichen Maßnahmen
will er in die Offensive gehen und auf Gewerkschaften sowie
Arbeitgeber zugehen. Doch kann es ihm gelingen, die Gemüter bis zum
Nationalfeiertag am 14. Juli zu beruhigen? Die
Frankreich-Korrespondentin des „Luxemburger Wort“, Christine
Longin, ist skeptisch: „Egal wo er hinkommt, klopfen die Leute
auf Kochtöpfe, rufen ihm Buhrufe zu oder schreien: 'Macron
Rücktritt!: Die Kochtöpfe wurden inzwischen verboten, was ich
ehrlich gesagt ziemlich lächerlich finde“, sagt Longin im Gespräch
mit Wort-Journalist Michael Merten. Zudem habe sich Macron bei
seiner Ansprache nicht konziliant gezeigt: „Es gab von ihm kein
Zeichen in Richtung seiner Gegner." Mit Spannung blickt Longin auf
den Protesttag 1. Mai, der für die Gewerkschaften zum Lackmustest
werde. „Da werden immer radikalere Aktionen veranstaltet“, sagt sie
mit Blick auf die anhaltenden Proteste. Bei seiner Fernsehansprache
sei im Hintergrund ein Foto des Gründungspräsidenten der Fünften
Republik zu sehen gewesen. „Er sieht sich eindeutig in den
Fußstapfen von de Gaulle“, analysiert Longin. Doch Macrons
Machtmittel und seine Möglichkeiten, die Kontrolle
zurückzugewinnen, seien stark begrenzt. Wie de Gaulle versuche
Macron, außenpolitisch zu punkten. Doch es sei irritierend, wie der
Präsident in jüngster Zeit mit Vorstößen hervorpresche, die nicht
mit den europäischen Partnern abgestimmt seien, etwa bei seinem
kürzlichen China-Besuch. „Ich halte den Flurschaden für sehr groß“,
sagt Longin mit Blick auf irritierende Äußerungen Macrons zu
Taiwan. Dieser Podcast wird produziert vom „Luxemburger Wort“
Redaktion und Moderation: Michael Merten Produktion, Foto und
Video: Marc Blasius Gast: Christine Longin, Paris Der Podcast
„Wortwechsel - Der Polit-Podcast“ ist auf allen großen Plattformen
zu hören. Hier finden Sie die bisher veröffentlichten Folgen.
Der Podcast „Wortwechsel - Der Polit-Podcast“ ist auf allen großen
Plattformen zu hören. Hier finden Sie die bisher
veröffentlichten Folgen. Weitere Links: Warum der Befreiungsschlag
für Macron schwierig wird
https://www.wort.lu/de/international/warum-der-befreiungsschlag-fuer-macron-schwierig-wird-64426918de135b92360a1a8e
Macron verteidigt in TV-Ansprache Rentenreform:
https://www.wort.lu/de/international/macron-verteidigt-in-tv-ansprache-rentenreform-643dac01de135b92364be2d5
  Macron in der Sackgasse
https://www.wort.lu/de/international/macron-in-der-sackgasse-643c08e2de135b9236029975
  Brigitte Macron, Première Dame mit politischem Touch
https://www.wort.lu/de/panorama/brigitte-macron-premiere-dame-mit-politischem-touch-6436686dde135b9236bfad7a
  Macron und von der Leyen wollen China zu Putin-Kritik
bewegen
https://www.wort.lu/de/international/auf-diplomatischer-mission-bei-putins-wichtigstem-partner-642c3623de135b9236464600
Luxemburger Wort - Wortwechsel - Der Polit-Podcast

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