#3 Ukraine-Krieg: „Die Ukrainer sind Meister der Improvisation“
38 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Vor einem Jahr hat Russland seine großangelegte Invasion der
Ukraine gestartet. Seitdem war Stefan Schocher dreimal auf
Recherchereisen in dem angegriffenen Land unterwegs. Der in Wien
lebende Osteuropa-Korrespondent des Luxemburger Wort spricht im
Podcast „Wortwechsel“ mit Journalist Michael Merten über seine
Erlebnisse vor Ort, etwa in der Hauptstadt Kiew, aber auch in
Frontstädten wie Mykolajiw und Cherson. Was ihn auf seinen Reisen
am meisten beeindruckt habe: „Es gibt eine unglaubliche
Solidaritätswelle in der Bevölkerung.“ Unter den Menschen herrsche
ein übergreifender Konsens, dass man sich nicht dem Aggressor
unterwirft - „ob jetzt jemand sich als ukrainischsprachiger
Ukrainer, als russischsprachiger Ukrainer, als Tatare, als Jude
oder weiß Gott was empfindet“: Das sei „ein sehr vereinendes
Gefühl.“ Schocher berichtet seit der „Orangenen Revolution“ von
2004 über die Ukraine, als der prowestliche Präsident Wiktor
Juschtschenko gewählt wurde. Der Krieg mit Russland sei erst
im vergangenen Jahr vollends in das europäische Bewusstsein
vorgedrungen, doch dieser habe nicht erst mit der großangelegten
Invasion vom 24. Februar 2022 begonnen, sondern mit der russischen
Einverleibung der Krim im März 2014. „Es sterben seit 2014
Menschen, und zwar täglich“, betont Schocher. Als Journalist habe
er sich in dem Land trotz des Kriegs frei bewegen können. Mit einer
ukrainischen Bekannten sei er in deren Auto bis an die Front in
Mykolajiw gefahren: „Da gab's eigentlich keine Beschränkungen.“ Man
müsse immer vor Ort abwägen, unter welchen Bedingungen man agieren
könne. Die meisten Gesprächspartner hätten sich darüber gefreut,
dass ein ausländischer Journalist sich für sie interessiere. Auch
seien viele Ukrainer dankbar für die Lieferungen von Waffen,
Munition, Generatoren und Ersatzteile: „Ich glaube, das ist ein
ganz wichtiges moralisches Signal, dass man dieses Land nicht
vergessen hat.“
See omnystudio.com/listener for privacy information.
Ukraine gestartet. Seitdem war Stefan Schocher dreimal auf
Recherchereisen in dem angegriffenen Land unterwegs. Der in Wien
lebende Osteuropa-Korrespondent des Luxemburger Wort spricht im
Podcast „Wortwechsel“ mit Journalist Michael Merten über seine
Erlebnisse vor Ort, etwa in der Hauptstadt Kiew, aber auch in
Frontstädten wie Mykolajiw und Cherson. Was ihn auf seinen Reisen
am meisten beeindruckt habe: „Es gibt eine unglaubliche
Solidaritätswelle in der Bevölkerung.“ Unter den Menschen herrsche
ein übergreifender Konsens, dass man sich nicht dem Aggressor
unterwirft - „ob jetzt jemand sich als ukrainischsprachiger
Ukrainer, als russischsprachiger Ukrainer, als Tatare, als Jude
oder weiß Gott was empfindet“: Das sei „ein sehr vereinendes
Gefühl.“ Schocher berichtet seit der „Orangenen Revolution“ von
2004 über die Ukraine, als der prowestliche Präsident Wiktor
Juschtschenko gewählt wurde. Der Krieg mit Russland sei erst
im vergangenen Jahr vollends in das europäische Bewusstsein
vorgedrungen, doch dieser habe nicht erst mit der großangelegten
Invasion vom 24. Februar 2022 begonnen, sondern mit der russischen
Einverleibung der Krim im März 2014. „Es sterben seit 2014
Menschen, und zwar täglich“, betont Schocher. Als Journalist habe
er sich in dem Land trotz des Kriegs frei bewegen können. Mit einer
ukrainischen Bekannten sei er in deren Auto bis an die Front in
Mykolajiw gefahren: „Da gab's eigentlich keine Beschränkungen.“ Man
müsse immer vor Ort abwägen, unter welchen Bedingungen man agieren
könne. Die meisten Gesprächspartner hätten sich darüber gefreut,
dass ein ausländischer Journalist sich für sie interessiere. Auch
seien viele Ukrainer dankbar für die Lieferungen von Waffen,
Munition, Generatoren und Ersatzteile: „Ich glaube, das ist ein
ganz wichtiges moralisches Signal, dass man dieses Land nicht
vergessen hat.“
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