Der Aufstand gegen die Islamische Republik und seine internationale Dimension
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Beschreibung
vor 1 Jahr
In mehr als 40 Jahren, in denen im Iran Frauen mit Glasscherben
und Säure terrorisiert und inhaftierte Frauen gezwungen wurden,
sich selbst als „Huren“ zu denunzieren, warteten die
politisch-staatlichen Repräsentanten von Hans-Dietrich Genscher
bis Frank-Walter Steinmeier unbeirrt mit einem „kritischen
Dialog“ nach dem anderen auf. Bereits in den vergangenen Jahren,
als das Auswärtige Amt dem Regime noch zutrug,
„Stabilisierungsfaktor in der Region“ (S. Gabriel) zu werden, der
„Erhalt der Zahlungskanäle“ für das europäisch-iranische Business
zur europäischen „Priorität“ (H. Maas) und der Widerstand gegen
US-amerikanische Iran-Sanktionen als ein „Akt europäischer
Souveränität“ erklärt wurden, wurde der Iran wieder und wieder
von heftigen Aufständen erschüttert. Unzählige Einrichtungen der
Mullahs wurden niedergebrannt, ganz genauso wie die
überdimensionale Straßendekoration aus frommen Versen,
Märtyrerverehrung, antiisraelischen Vernichtungsdrohungen und den
Fratzen von Ali Khamenei, Ruhollah Khomeini und Qasem Soleimani.
Sobald es dem Regime gelungen war, die Aufstände niederzuschlagen
und den „Sieg“ über die „Verschwörung der Feinde“ ausgerufen
hatte, mahnte auch das Auswärtige Amt, ohne den Schlächtern
nahezutreten: „Das Recht auf friedlichen Protest muss gewahrt
sein.“ Inzwischen wird auf deutschen Parteitagen der
moralische Größenwahn herauskitzelt, „keine Frau im Iran, keine
Frau in der Ukraine, keine Frau in Afghanistan oder in
Saudi-Arabien darf daran zweifeln, dass wir an ihrer Seite
stehen“ (Omid Nouripour), während die Frauen in Afghanistan, die
von den Taliban aus den Universitäten geprügelt werden, genauso
allein sind wie in diesen Tagen Irans Schulmädchen, die mit einer
Talibanisierung der Konterrevolution konfrontiert sind. Der
Vortrag wird sich der Verfasstheit des „Islamischen Staates“ (so
der Titel einer Vorlesungssammlung des Staatsgründers Ruhollah
Khomeini) im Iran widmen und den Aussichten auf seinen Fall. Das
Regime sprach in jüngerer Vergangenheit offen aus, dass ihre im
Irak und anderswo etablierten Milizen die Verteidigung der
„Islamischen Revolution“ übernehmen, sobald die „inneren Kräfte“
darin zu scheitern drohen. Der Vortrag wird folglich auch die
Konstellationen in der Region in den Blick nehmen.
Danyal Casar ist Autor des Blogs Cosmoproletarian Solidarity und
Gastautor für Jungle World und sans phrase.
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