Peter Bierl: "Grüne Braune"

Peter Bierl: "Grüne Braune"

41 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Vortrag im Rahmen der digitalen Tagung "Kapitalismus
& Klima" am 29.08.2020


Umweltschutz ist nicht per se links, sondern hat braune Wurzeln
und  Kontinuitäten. Pioniere waren die Lebensreformer und
Heimatschützer im  Kaiserreich. Später bepflanzten sie die
Seitenstreifen von Hitlers  Autobahnen mit heimischen
Gewächsen, entwarfen Landschaftspläne zur  Germanisierung
Osteuropas oder testeten die biodynamische Landwirtschaft
 in Konzentrationslagern.


Heute siedeln Neonazis in Randlagen als Biobauern, Autonome
 Nationalisten kochen vegan und Ideologen der Neuen Rechten
wollen eine  linke Deutungshoheit in der Umweltfrage
brechen, um antisemitische und  rassistische Vorstellungen
zu verbreiten, während die AfD den  Klimawandel leugnet.


Die einen gerieren sich als Verteidiger der freien Fahrt für
freie  Bürger, von Flugreisen und Fleischkonsum ohne
Grenzen. Die anderen  sprechen jene die Heimat, Nation und
Staat und lieben die Vielfalt der  Kulturen, die sie
bewahren wollen, als handele es sich um verschiedene  Tier-
und Pflanzenarten. Gemeinsam ist allen Strömungen der Rechten,
 Tiefenökologen und Biozentristen, die rassistische
Vorstellung, der  Planet sei überbevölkert.


Der Vortrag bietet einen Überblick über aktuelle Aktivitäten und
 Positionen der Rechten im Umweltbereich sowie einen
historischen  Rückblick. Außerdem werden ideologische
Schnittstellen behandelt, die  die Rechte nutzen kann.
 Peter Bierl ist freier Journalist, Mitglied der
Gewerkschaft Verdi und  lebt mit seiner Familie in der Nähe
von München. Zuletzt sind von ihm  erschienen „Keine Heimat
nirgendwo. Eine linke Kritik der Heimatliebe“ (2020), „Einmaleins
der Kapitalismuskritik“ (2018) und „Grüne Braune: Umwelt-, Tier-
und Heimatschutz von rechts“ (2014).

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