Wie entsteht die Johannes Brahms Gesamtausgabe? Musikwissenschaftliche Langzeitforschung und das Akademienprogramm
Wissenschaft als Kompass - Schlaglicht, Folge 7 mit Prof. Dr.
Siegfried Oechsle
17 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Wie entsteht die Johannes Brahms Gesamtausgabe? Wie viel
detektivischer und musikwissenschaftlicher Spürsinn ist notwendig,
um alle noch vorhandenen Quellen zu finden und angemessen zu
bewerten? Diese und andere Fragen zur neuen Johannes Brahms
Gesamtausgabe (JBG) beantwortet Akademiemitglied Prof. Dr.
Siegfried Oechsle als wissenschaftlicher Leiter der JBG. Die
historisch-kritische Werkedition läuft als
Langzeitforschungsprojekt seit 1991 im Rahmen des
Akademienprogramms. „Das große Brahms-Bild wird nicht verändert.
Was sich ändert, ist erstmal das, was klingt und was zu lesen ist.
Also die Bildung, das Wissen über Brahms ändert sich. Es wird
erweitert. Ich würde nicht sagen, dass wir irgendwelche
grundsätzlichen Wendestellen haben. Oder wo man sagt: ‚Jetzt kommt
ein ganz neuer Brahms zum Vorschein.‘ Das ist nicht der Fall. Das
Bild ist reicher, ist differenzierter und bietet Anlass zu neuen
Fragen, die auch die Wissenschaft und natürlich auch das Publikum,
die Rezipienten, die Musikerinnen und Musiker zu formulieren haben,
zu diskutieren haben.“ So beschreibt Prof. Dr. Siegfried Oechsle
den Einfluss, den die historisch-kritische Edition der Werke von
Johannes Brahms auf das facettenreiche Bild und die Rezeption der
Musik hat. Im Gespräch berichtet der Kieler Professor für
Historische Musikwissenschaft ausführlich davon, wie die Johannes
Brahms Gesamtausgabe entsteht. Er erzählt, mit welchem
Selbstverständnis das Editionsteam an die allein vom Umfang her
monumentale Aufgabe herangeht, welche Arbeitsprozesse jede einzelne
Werk-Edition mit sich bringt und auch welche Überraschungen eine
solche Editionsarbeit in sich bergen kann – inklusive neuer
Quellenfunde. Ziel sei eine Tiefenperspektive für jede Komposition
anzubieten. Die Erkenntnisse beeinflussen auch die Forschung zu
Johannes Brahms und die Aufführungspraxis seiner Werke. Der
Anspruch ist hoch, die Zielgruppe eine globale. Für die
Gesamtausgabe erwartet Oechsle eine "immens lange Gültigkeit".
Neben der Gesprächsfassung bieten wir Ihnen immer ein kürzeres
Schlaglicht auf zentrale Aspekte der langen Podcast-Fassung.
detektivischer und musikwissenschaftlicher Spürsinn ist notwendig,
um alle noch vorhandenen Quellen zu finden und angemessen zu
bewerten? Diese und andere Fragen zur neuen Johannes Brahms
Gesamtausgabe (JBG) beantwortet Akademiemitglied Prof. Dr.
Siegfried Oechsle als wissenschaftlicher Leiter der JBG. Die
historisch-kritische Werkedition läuft als
Langzeitforschungsprojekt seit 1991 im Rahmen des
Akademienprogramms. „Das große Brahms-Bild wird nicht verändert.
Was sich ändert, ist erstmal das, was klingt und was zu lesen ist.
Also die Bildung, das Wissen über Brahms ändert sich. Es wird
erweitert. Ich würde nicht sagen, dass wir irgendwelche
grundsätzlichen Wendestellen haben. Oder wo man sagt: ‚Jetzt kommt
ein ganz neuer Brahms zum Vorschein.‘ Das ist nicht der Fall. Das
Bild ist reicher, ist differenzierter und bietet Anlass zu neuen
Fragen, die auch die Wissenschaft und natürlich auch das Publikum,
die Rezipienten, die Musikerinnen und Musiker zu formulieren haben,
zu diskutieren haben.“ So beschreibt Prof. Dr. Siegfried Oechsle
den Einfluss, den die historisch-kritische Edition der Werke von
Johannes Brahms auf das facettenreiche Bild und die Rezeption der
Musik hat. Im Gespräch berichtet der Kieler Professor für
Historische Musikwissenschaft ausführlich davon, wie die Johannes
Brahms Gesamtausgabe entsteht. Er erzählt, mit welchem
Selbstverständnis das Editionsteam an die allein vom Umfang her
monumentale Aufgabe herangeht, welche Arbeitsprozesse jede einzelne
Werk-Edition mit sich bringt und auch welche Überraschungen eine
solche Editionsarbeit in sich bergen kann – inklusive neuer
Quellenfunde. Ziel sei eine Tiefenperspektive für jede Komposition
anzubieten. Die Erkenntnisse beeinflussen auch die Forschung zu
Johannes Brahms und die Aufführungspraxis seiner Werke. Der
Anspruch ist hoch, die Zielgruppe eine globale. Für die
Gesamtausgabe erwartet Oechsle eine "immens lange Gültigkeit".
Neben der Gesprächsfassung bieten wir Ihnen immer ein kürzeres
Schlaglicht auf zentrale Aspekte der langen Podcast-Fassung.
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